Muß ich mir das von der Krankenkasse gefallen lassen?

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Muß ich mir das von der Krankenkasse gefallen lassen?

Beitragvon Trevilor2000 » 15.11.2012, 16:46

Meine Krankenkasse, die Barmer, will von meiner Pensionskassen-Rente Kranken- und Pflegeversicherung abgeführt haben. Das sind insgesamt fast 18 %. Ich finde das unverschämt, zumal ich lange Jahre die Beiträge aus verbeitragtem Einkommen aufgebracht habe.

Ist sowas rechtens?

Diese "Gauner" von der Krankenkasse haben mich nicht einmal gefragt, sondern sich einfach an meine Pensionskasse gewandt und abkassiert.
Und die Pensionskasse, die an sich als mein Vertragspartner meine Interessen vertreten müßte, hat das einfach getan.

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Beitragvon Czauderna » 15.11.2012, 17:06

Hallo,
hier schreibt so ein, nach deiner Ansicht "Gauner" von der Krankenkasse.
Ja, die Kasse darf das, ja sie muss sogar, denn dafür gibt es ein passendes Gesetz und auch dein Arbeitgeber hat keine Wahl, er muss die Beiträge abziehen und an die Kasse abführen, welche übrigens auch ein "Vertragspartner" ist.
Gruss
Czauderna

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Vorsicht vor der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)

Beitragvon Trevilor2000 » 16.11.2012, 02:21

Ich kann daher jedem gesetzlich Krankenversicherten nur empfehlen, bei einem Arbeitgeberwechsel die betriebliche Altersvorsorge nie privat weiterzuführen, da man im Falle privater Weiterführung doppelt Sozialversicherungsbeiträge zahlen muß. Ganz gleich um welchen Durchführungsweg der bAV es sich handelt.

Aktuell sind ca. 17,45 Krankenversicherung und Pflegeversicherung von der bAV-Rente zu bezahlen.

Finanziert ihr Arbeitgeber nicht mit mindestens zu einem Viertel mit, haut dies jede Rentabilitätsrechnung um und ihre Altersvorsorge wird ein eklatantes Minus-Geschäft.

Lesen Sie was Plus-Minus am 24.10.2012 auf den Internetseiten des ZDF zu der bAV im allgemeinen gesagt bzw. geschrieben hat.

Clara*
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Beitragvon Clara* » 27.11.2012, 16:02

Trevilor2000 kannst du den Artikel evtl. posten?
Ich würde den gerne lesen, vielleicht verstehe ich dann besser, wie das abläuft...

Trevilor2000
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Plus-Minus vom 24.10.2012 (Achtung Plus-Minus ist ARD)

Beitragvon Trevilor2000 » 04.12.2012, 19:46

Betriebsrenten
Wankt auch diese Säule der Altersvorsorge?
Ob die Rente wohl ausreicht? Während die Rentenbeiträge sinken, bekommen Deutschlands Rentner trotzdem einen Extra-Zuschlag: insgesamt noch mal knapp 1,3 Prozent mehr Rente in den kommenden beiden Jahren. Langfristig wird die gesetzliche Rente, die erste Säule unserer Altersversorgung, deutlich schrumpfen. Und auch die dritte Säule, die Privatvorsorge wirft wegen Niedrigzinsen immer weniger ab. Die zweite Säule, die Betriebsrente soll nach dem Willen der Politik gestärkt werden. Aber wer profitiert davon eigentlich? Und lohnt sich betriebliche Vorsorge wirklich?
Am besten dran sind Rentner wie Wilhelm Dieter. Fast vierzig Jahre lang war er bei Bosch angestellt. Er freut sich über eine großzügige Firmenpension, die ihm 30 bis 40 Prozent zusätzliches Einkommen gegenüber der gesetzlichen Rente beschert.
Betriebsrente wird unsicherer
Früher teilten viele Firmen ihren Arbeitnehmern mit, welche Betriebsrente sie im Alter bekommen. Inzwischen wurde die Betriebsrente in den meisten Konzernen umgebaut. Bosch zahlt zum Beispiel feste Beiträge in einen eigenen Pensionsfonds. Je nach Entwicklung am Kapitalmarkt fällt die Betriebsrente dann höher oder niedriger aus.
In den Pensionsfonds können Arbeitnehmer und das Unternehmen Beiträge einbringen, und diese Beiträge werden nach dem Anlageergebnis des Bosch-Pensionsfonds verzinst. Provisionen werden keine erhoben. Die Gelder, die dort hineinfließen, werden in global breit gestreute Portfolios von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren eingezahlt. Schon mehrfach wurde der Bosch-Fonds ausgezeichnet. Trotz der Krisen auf den Kapitalmärkten hat er bisher jährlich über 5 Prozent Rendite eingefahren.
Kleine Firma, kleine Betriebsrente?
Davon kann Herrmann Bächler nur träumen. Er war technischer Angestellter wie der Kollege von Bosch. Aber er hat immer in kleineren Betrieben gearbeitet und zweimal die Firma gewechselt. Das Ergebnis: mickrige 79 Euro Betriebsrente. Er fühlt sich gegenüber den ehemaligen Arbeitnehmern großer Firmen benachteiligt, die oft das 20- bis 30-fache an Betriebsrente erhalten.
Arbeitnehmer in kleinen Firmen oder mit geringem Einkommen haben selten betriebliche Zusatzrenten. Eine stabile Altersversorgung über Betriebsrenten - für die meisten ist sie nur ein schöner Traum.
Professor Stefan Sell, Direktor des Instituts für Sozialpolitik an der FHS Koblenz, weiß, dass gerade diejenigen, die Betriebsrente besonders nötig hätten, so gut wie gar nicht abgesichert sind. Ein Drittel der Arbeitnehmer, die mehr als 23 € Stundenlohn haben, erhalten Betriebsrente. Aber bei Stundenlöhnen unter 10 € sind es nur 6 Prozent.
Hilft Altersvorsorge per Entgeltumwandlung?
Damit mehr Menschen auch in kleinen Unternehmen fürs Alter vorsorgen, hilft seit zehn Jahren der Staat. Der Chef kann für seine Mitarbeiter zu günstigen Tarifen Rentenversicherungen abschließen, in die zahlt beispielsweise Karin Werner Teile ihres Lohnes ein - die sogenannte Entgeltumwandlung. Weil der Staat den Sparbeitrag des Arbeitnehmers fördert, ergibt sich –laut Werbung - eine üppige Rendite.
Davon hat sich auch Firmenchef Bernd Schmidt überzeugen lassen. Vorteile: Für die GmbH wird der zu versteuernde Gewinn gesenkt und die Beiträge kommen den Mitarbeitern voll zugute.
Und so geht die Rechnung: Normalerweise werden bei jedem Lohn hohe Steuern und Abgaben fällig. Ein privater Rentenbeitrag muss aus dem verbleibenden Netto bezahlt werden. Bei der Entgeltumwandlung zahlt man den Beitrag für die Betriebsrente vom Bruttolohn. Nur auf den Rest sind dann Steuern und Abgaben fällig. Man hat also netto mehr übrig als bei der Privatrente - aber genauso viel fürs Alter gespart.
Betriebsrente nicht sonderlich rentabel
Zumindest in der Theorie. Aber geht diese Rechnung wirklich auf? PLUSMINUS fragt den renommierten Versicherungsmathematiker Peter Schramm, was von den Vorteilen bleibt, wenn es an die Auszahlung geht. Das Ergebnis hat es in sich.
Die Abzüge in der Auszahlungsphase werden meistens verschwiegen. Steuern und Sozialabgaben auf die Betriebsrente summieren sich bei der Entgeltumwandlung jedoch auf fast 50 Prozent.
Der Grund: Die Betriebsrente wird im Alter voll besteuert, und es werden die vollen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge abgezogen. Außerdem bekommt man auch noch weniger gesetzliche Rente, weil man weniger Beiträge bezahlt hat.
Ergebnis: Von der ersparten Betriebsrente bleibt oft nur knapp die Hälfte übrig.
Die großen Nachteile bei der Auszahlung erwähnen die Versicherungsvertreter selten, sie konzentrieren sich lieber auf die Vorzüge in der Sparphase. In einer Fachzeitschrift schreibt ein Branchenvertreter:
„Die irreführende Absicht liegt auf der Hand, da dem durchschnittlichen Arbeitnehmer das komplizierte Besteuerungssystem für Renteneinkünfte unbekannt ist. Falls dies später einmal auffallen sollte, ist der Vermittler regelmäßig weg, der Versicherer durch (..)Verjährung geschützt und der und der Arbeitgeber grundsätzlich mit etwaigen Problemen allein.“Fazit: Wenige bekommen eine üppige Betriebsrente. Viele haben wenig oder gar nichts. Und viele sparen in eine betriebliche Altersvorsorge, die kaum lukrativ ist.
Professor Stefan Sell hält deshalb die Betriebsrente als zweite Säule der Altersversorgung momentan nicht für tragfähig. Allenfalls sei sie als Ergänzung geeignet.

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Re: Vorsicht vor der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)

Beitragvon micha2500 » 04.12.2012, 19:56

Trevilor2000 hat geschrieben:Ich kann daher jedem gesetzlich Krankenversicherten nur empfehlen, bei einem Arbeitgeberwechsel die betriebliche Altersvorsorge nie privat weiterzuführen, da man im Falle privater Weiterführung doppelt Sozialversicherungsbeiträge zahlen muß. Ganz gleich um welchen Durchführungsweg der bAV es sich handelt.


Wenn du das nachweist, musst du auf den privat bezahlten Teil nicht noch einmal Beiträge bezahlen. Ansonsten waren die Beiträge ja bislang freigestellt und nicht verbeitragt. Daher ist die (nachträglich) eingeführte Beitragspflicht zwar nicht unbedingt fair, aber systematisch korrekt.

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Beitragvon Traude » 14.12.2012, 20:03

Sicher ist es ärgerlich, aber auch ich denke, dass die Kasse im Recht ist. Leider Gottes wird der Satz entsprechend deiner Rente berechnet, daher gibt deine Pensionskasse ja auch das Einverständnis.


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