Wechsel von GKV in PKV ja oder nein? Bin33 Jahre, guter Job!

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bastia2002
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Wechsel von GKV in PKV ja oder nein? Bin33 Jahre, guter Job!

Beitragvon bastia2002 » 02.02.2015, 20:42

Hallo,

kurz zur Situation, leider habe ich wenig Ahnung von GKV und PKV:

33 Jahre, Angestellter, letztes Jahresbrutto 65.000€, somit nun ein Schreiben vom Arbeitgeber erhalten dass ich entweder in der gesetzlichen bleiben kann oder in eine private wechsele. Tendenz natürlich weiter ansteigendes Gehalt. Bekomme zusätzlich noch Provisionen, ich glaube dies ist dann eher schlecht für die GKV, oder???

Angebot IKK 759€, also gesetzlich zu bleiben.

Angebot einer privaten PKV mit guten Leistungen 535€, Angebot von einem Versicherungsmakler im Vergleich mit 43 Versicherungen...

Keine Kinder, nicht verheiratet, geplant 1 Kind, Frau geht weiter arbeiten, bleibt also nicht zu Hause.

Wechseln oder nicht? Die einen sagen so, die anderen so!?? Smilie

Was kann man mir raten, oder soll ich weitere Infos hier reinschreiben???
Frage

Czauderna
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Beitragvon Czauderna » 02.02.2015, 22:16

Hallo,
nun als Mitarbeiter einer Krankenkasse rate ich natürlich zum Verbleib in der GKV. Du schreibst, dass doch daran gedacht wird eine Familie zu gründen.
Ich nehme an, dann wird auch geheiratet - wenn ja, dann kann es passieren, dass du euer Kind selbst versichern musst, entweder in deiner PKV. oder selbst in der GKV-Kasse deiner Ehefrau, d.h. zumindest in der GKV. wärst du heute mit ca. 160,00 € mtl. dabei.
Du schreibst weiter, dass deine Frau weiter arbeiten gehen wird - ja, das kann man planen, aber manches mal kommt es anders als man denkt, und wenn nicht, dann musst du deine Frau auch selbst versichern - und da dann (nach heutiger Rechtslage) dein Einkommen mit 50% angerechnet wird bei dieser Versicherung kannst du ggf. nochmal ca. 300,00 € dafür aufwenden.
Oder es kommt doch zu Nachwuchs Nr. 2 ??!!.
Hinzu kommt, dass der Schritt in die PKV (auch nach heutiger Rechtslage) ein ziemlich endgültiger ist, wenn du weiterhin so erfolgreich in deinem Beruf bist, d.h., auch im Alter, also nur mit Rente und/oder Versorgungsbezug und ohne Arbeitgeberanteil, zahlst du deine PKV-Prämie weiter.
Und noch ein Grund , allerdings nur ein nebensächlicher.
Die Zahl derjenigen welche sich in jungen Jahren, so wie du, für die PKV entschieden haben suchen im reifen Alter händeringend nach einer Möglichkeit wieder in die GKV zu kommen - woran das nur liegen mag ?.
In einem Nachbarforum wird gerade die Bürgerversicherung heiß diskutiert und die grössten Befürworter sind in meinen Augen PKV-Versicherte.
Natürlich wird es hier noch Experten geben, die dir zur PKV raten - die Entscheidung triffst du aber alleine.
Gruss
Czauderna

Rossi
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Beitragvon Rossi » 03.02.2015, 09:46

Nun ja, ich persönlich würde nicht wechseln. Ich bin ein absoluter Fan der Solidargemeinschaft.

Es fängt schon mit dem Kind an. Wenn ihr verheiratet seit und einer der Ehegatten ist gesetzlich und der andere Ehegatte privat versichert ist, dann kommt das gemeinsame Kind nicht in die kostenlose Familienversicherung, da Du als privat Versicherter oberhalb der JAEG liegst. Das Kind kann sich dann freiwillig in der GKV versichern (160,00 €) oder geht auch in die PKV. Aber auch in der PKV kostet es Geld.

Dies würde nicht passieren, wenn Du weiterhin freiwilliges Mitglied in der Solidargemeinschaft bleibst.

Und dann kommt noch die PKV-Prämie im Alter. Gerade im hohen Alter bzw. im Rentenalter ist es wichtig, eine Krankenversicherung zu haben, die bezahlbar ist. Im Bereich der GKV wird der Beitrag nach dem Einkommen bemessen, in der PKV interessiert das Einkommen nicht.

Ich hatte mal einen netten Fall. Der Kunde bekam eine Rente von 670,00 € und war auch irgendwann einmal in die PKV gehuscht. Die Prämie für die PKV lag im Rentenalter leider bei 620,00 € mtl bei einer Rente von 670,00 €. Super gelle?

Wäre der Kunde nicht in die PKV gehuscht und weiterhin treues Mitglied der Solidargmeinschaft gewesen, dann hätte er nur ca. 70,00 € GKV-Beitrag bei einer Renten von 670,00 € gezahlt.

Wer rechnen kann, sollte immer klar im Vorteil sein.


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