Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragssätze, Kassenwahlrecht, Versicherungspflicht, SGB V, usw.

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Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 10.08.2017, 18:25

Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Letztes Jahr am 30. Juni 2016 ist mein Sohn am plötzlichen Herztod (Herzstillstand im Schlaf) gestorben. Einen Monat vorher ist er 30 Jahre alt geworden. Er war laut Obduktionsbericht kerngesund.
Ich kann erst jetzt darüber reden und schreiben, weil ich unter Schock und posttraumatischem Belastungssyndrom litt.
Die Schuld daran gebe ich ganz allein der Techniker Krankenkasse. Die Kasse handelt rechtwidrig, willkürlich und hält sich noch nicht einmal an die Vorgaben des Spitzenverband deutscher Krankenkassen.

Die Vorgeschichte:
Anfang 2014 wurde mein Sohn arbeitslos und bekam ALG 1. Nach 6 Monaten hat er sich entschlossen nach England auszuwandern, weil er dort bessere berufliche Chancen für sich sah.
In den 6 Monaten der Arbeitslosigkeit hatte das Arbeitsamt ihn immer wieder gezwungen, sich bei Leiharbeitsfirmen zu bewerben, obwohl er 2 Berufe (Informationstechniker und Elektrotechniker) hatte und Fachabi. Seriöse Angebote gab es nicht. Er hat die Erfahrung gemacht, dass deutsche Arbeitgeber nur noch über Leiharbeitsfirmen Fachkräfte einstellen.
Also hat er sich zum 30.08.2014 beim Arbeitsamt abgemeldet, wegen Umzug ins Ausland. Das Arbeitsamt hat ihn dann auch bei der Krankenkasse und Rentenversicherung abgemeldet.
3 Monate später kam ein Brief von der Techniker Krankenkasse (in meinen Briefkasten), dass er jetzt "freiwilliges Mitglied" sei und für die letzten 3 Monate somit noch über 2100,-- € zahlen müsse.
Mein Sohn hat von England aus per e-mail versucht die Sache zu regeln. Nach unserem Kenntnisstand endet die deutsche Krankenversicherungspflicht wenn man Deutschland verlässt.
Auch die "obligatorische Anschlussversicherung" nach § 188 SGB 5 greift nicht, wenn man direkt nach der Abmeldung Deutschland verlässt. (Hinweise zu § 188, Spitzenverband der Krankenkassen).
Aber die Techniker Krankenkasse mauerte und wollte nicht auf die Argumente eingehen. Also wurde Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt. (per Einschreiben) Danach war 3/4 Jahr seltsame Ruhe.
Im Juni 2015 wurde vom Zoll das Konto gepfändet und leer geräumt. Ohne vorherigen Bescheid.
Im Juli 2015 wurde Klage beim Sozialgericht eingereicht und zusätzlich Einstweilige Anordnung beantragt.
Doch beim Sozialgericht tat sich auch monatelang nichts.
Dezember 2015: Beschwerde an das Bundesversicherungsamt. Keine Antwort.
Januar 2016: nach über 1 Jahr ablehnender Widerspruchsbescheid der Techniker
Februar 2016: Anfrage ans Sozialgericht und Übersendung vom Widerspruchsbescheid. Keine Antwort.
Juni 2016: Ablehnung der Einstweiligen Anordung durch Sozialgerichtsbeschluss. Mit der Begründung, dass Beitragsforderungen der Krankenkassen (Höchstbeiträge !!!) erst einmal gezahlt werden müssen und die Interessen der Krankenkasse gegenüber den Mitgliedern (Nichtmitglieder !!!) vorgehen.
Am 25. Juni 2016 kam mein Sohn nach Deutschland zu Besuch und wollte die Sache nun einem Rechtsanwalt übertragen, um Beschwerde beim Landessozialgericht einzulegen.
Am 29. Juni 2016 stand der Zoll vor der Tür und wollte das Auto pfänden. Ging aber nicht, weil es auf meinem Namen lief.
In der Nacht darauf, vermutlich in der Zeit zwischen 1.oo h und 7.oo h ist mein Sohn am plötzlichen Herztod gestorben.
Unser Hausarzt diagnostizierte Stress-Kardiomaphatie.

August 2017: Die Klage liegt immer noch beim Sozialgericht. Wahrscheinlich verrottet sie dort im Keller.

Ich bitte um eure Meinung. Meine darf ich hier gar nicht schreiben.

Czauderna
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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Czauderna » 10.08.2017, 19:32

Hallo,
ich darf dich bitten deine Überschrift zu ändern, ein ? würde mir genügen - dann gibt es auch eine Meinung.
Gruss
Czauderna

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 10.08.2017, 20:03

Alle anderen Überschriften in diesem Forum haben keine Fragezeichen.
Ich bitte nur um andere Meinungen und nicht um Rechtsberatung.

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 10.08.2017, 21:03

@ Czauderna

Mein Sohn war kerngesund. Laut Obduktionsbericht konnten keine krankhaften Veränderungen am Herzen sowie sonstwo im Körper festgestellt werden. Es wurde daher vermutet, dass es aufgrund von hoher Ausschüttung von Stresshormonen (Cortisol) zu Herzrhytmusstörungen und zum Herzstillstand kam.
Ja, Sie haben recht, mich empört Ihre Meinung sehr. So viel Arroganz habe ich nicht erwartet.

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon aldi110 » 11.08.2017, 00:04

Hallo Angry,

mein Beileid zu deinem tragischen Verlust, nichts ist schlimmer als der Verlust eines geliebten Menschen. So wie du die Geschichte beschreibst kann ich mir gut vorstellen das die Vorfälle für den plötzlichen Tod deines Sohnes ursächlich sind. Ich sage gleich das ich kein Krankenkassenmitarbeiter bin, ich bin persönlich betroffener Vater eines schwerbehinderten Kindes, das im dritten Lebensmonat falsch operiert wurde. Das ist jetzt inzwischen 25 Jahre her, die 25 Jahre hatten es aber in sich, was auseinandersetzungen mit Krankenkassen angeht. Meine Erfahrung sagt mir das Krankenkassen jeden Weg gehen, auch wenn dieser Gerichtsverfahren provoziert oder gar vorsätzlich rechtswidrig ist. Ich weiß jetzt regen sich die KK Mitarbeiter und die ehemaligen wieder auf, dann ist das halt so...das sind meine Erfahrungen basta. Ich vermute das dort nach dem Motto gearbeitet wird, von 100 abgelehnten Anträgen werden sich 10 aufregen, Rechtsmittel einlegen, eventuell klagen dann 5, schon haben sie gewonnen. Mir wurde auch am Telefon gesagt ich solle mir doch mit meinem schwerbehinderten Sohn eine andere KK suchen, das war damals die Barmer.

Dein Fall gehört in die Presse, versuche es. Schreibe Verläge an, nehme dir einfach die Zeit. Lasse weiterhin prüfen ob du ein Strafverfahren gegen die KK einreichen kannst, ich würde es tun und den Sachbearbeiter, sowie seine vorgesetzten anzeigen. Das Gerichtsverfahren wird vermutlich eingestellt, wenn der Kläger verstirbt ist da kein Interesse mehr an einer Verfolgung.

@Czauderna, bisher habe ich dich als ehemaligen Krankenkassenmitarbeiter sehr geschätzt, aber deine Postings hier sind meiner Meinung nach ziemlich geschmacklos. Ursächlich ist ja wohl das der Sohn in seiner Abwesenheit als freiwilliges Mitglied geführt wird, hier wieder einmal Höchstsätze von 700 € pro Monat Beitrag festgelegt werden, obwohl andere Daten vorlagen (Das machen die Krankenkassen immer noch und treiben Menschen nicht nur in den Ruin, hier auch in den Tod). Das dann versucht wird einzutreiben, zum Teil auch erfolgreich und das Gericht hier nicht reagiert...Täter ist hier die Krankenkasse, und wenn es die TK war, wo ich übrigens Mitglied bin, dann ist das so. Da hilft auch kein ?

Dann wirst du auch noch zynisch und schreibst das der Poster zustimmende Post haben will, was ist los mit dir?

Ich Frage mich wie lange eine Gesellschaft sich so etwas leisten oder gefallen lassen kann. Die Krankenkassen sollten sich mehr auf Ihre Kernaufgaben besinnen und die Mitglieder unterstützen, dieser Fall ist mal wieder ein Beispiel wie es nicht geht.

gruß Aldi

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Czauderna » 11.08.2017, 11:04

Hallo,
okay, ich sehe ein, dass ich hier am besten meine Klappe haette halten sollen nach meinem ersten Beitrag und versichere noch einmal, dass ich niemanden persönlich nahe tretgen wollte - entschuldige mich dafür und habe deshalb meine Beiträge gelöscht.
Gruss
Czauderna

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 11.08.2017, 12:03

@ Cauderna
Auch wenn Sie Ihre Beiträge gelöscht haben, ist Ihre Meinung stellvertretend für die meisten Sachbearbeiter der Krankenkassen. Dort werden "die Fälle" wie Objekte behandelt und nicht wie Menschen. Ich kenne die internen Weisungen nicht, aber es muss ja einen Grund geben, warum die Handlungsweisen der Krankenkassen insgesamt so menschenverachtend, rechtswidrig und willkürlich sind.
Das ganze Gesundheitssystem ist nur noch darauf ausgelegt, mit Zwang, Gelder bzw. Einnahmen zu generieren und Ausgaben klein zu drücken. Aber das ist nicht nur im Gesundheitssystem so, sondern auch in allen anderen staatlichen Systemen. Schlimm ist nur, wie die betroffenen Menschen darunter leiden müssen.
Ist mein Sohn ein Kolateralschaden, ein Opfer des Systems?

@ Aldi
Danke für Ihre Meinung. Ich wollte hier andere Meinungen hören, um zu überdenken, ob meine Meinung nur aus der Verbitterung so negativ ist.

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Frank1 » 11.08.2017, 22:01

Ich hätte da noch Fragen:
Wann und in welcher Form erfolgte die Abmeldung aus Deutschland?
Wann und in welcher Form wurde die Krankenkasse darüber in Kenntnis gesetzt?

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 12.08.2017, 15:58

Hallo Frank1,

mein Sohn hat sich ordnungsgemäß vor der Ausreise beim Meldeamt abgemeldet.

Die Krankenkasse wurde sofort, nachdem der 1. Brief (nach über 3 Monaten !!!) eintrudelte, darauf hingewiesen, dass er ab 1.Sept. 2014 in England lebt und arbeitet.
Zudem hatte er bei einer privaten deutschen Versicherung eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen!!!

Eigentlich muss die Krankenkasse nach §188 SGB 5 unverzüglich reagieren, wenn eine Pflichtversicherung endet und das Noch-Mitglied darauf hinweisen, dass er innerhalb von 14 Tagen seinen Austritt erklären kann und dadurch eine Weiterversicherung nicht entsteht.

Daran hat sie aber kein Interesse, weil dadurch zahlungskräftige "freiwillig Versicherte" abhanden kommen und sich privat versichern könnten. Deshalb trudelt dann nach 3 Monaten ein angeblicher Bescheid ein, in dem die "freiwillige Versicherung festgestellt wird und Höchstbeiträge rückwirkend gefordert werden.
Das ist eindeutig rechtswidriges betrügerisches Handeln. Und die Sozialgerichte dulden das noch und schlagen sich auf die Seite der gesetzlichen Krankenkassen.

Wie soll man gegen solche Machenschaften ankommen?

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Frank1 » 12.08.2017, 19:35

Ich kann weiterhin aus den Beiträgen nicht ersehen, dass die Krankenkasse von deinem Sohn die Abmeldebescheinigung des Einwohnermeldeamtes erhalten hat.
Ich gehöre einem Auswandererforum (Thailand) an. Alle mir bekannten Auswanderer haben ihre Abmeldebescheinigung der Krankenkasse gegeben und die Mitgliedschaft war beendet. Nicht ein einziger hatte Probleme mit seiner Krankenkasse.
Die an die Krankenkasse gerichtete Abmeldung seitens der Agentur für Arbeit lässt für die Mitarbeiter der Krankenkasse nicht auf eine Auswanderung schließen.
Unabhängig davon: M.E. können die zuviel gezahlten Mitgliedsbeiträge von dir zurückgefordert werden.

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 13.08.2017, 10:46

Mir geht es nicht darum rechtswidrig gepfändete Gelder zurück zu fordern. Das ist ja wohl das kleinere Übel.

Ich wollte darauf aufmerksam machen, wie durch INKOMPETENZ, IGNORANZ und WILLKÜR ein Mensch sein Leben verloren hat.

Sachbearbeiter die nach Chema 0815 ff mit Texbausteinen arbeiten und inkompetent sind. Aber Bescheide erlassen dürfen.
Die Widerspruchsstelle, die den Sachverhalt ignoriert und über ein Jahr nicht tätig wird. (In der Zeit werden aber fleißig Vollstreckungsaufträge an den Zoll gegeben und auch durchgeführt)
Und das Sozialgericht, dass auch 1 Jahr untätig bleibt und den Sachverhalt nicht klärt. Und dann auch erklärt, dass der Gesetzgeber die Rechte der Krankenkassen über die Rechte der Bürger stellt.

Wenn dann dadurch ein Mensch sein Leben verliert, waschen alle ihr Hände in Unschuld und wollen weder davon hören, noch wissen. Und wieder wird alles ignoriert.

Sind die Menschen in unserer Gesellschaft so narzisstisch geworden, dass jeder nur an sich selbst, an seinen eigenen Vorteil denkt und nicht über Tellerrand guckt. Dass das Leben und die Gesundheit der Menschen keine Gewicht mehr hat, sondern nur das System über ALLES gestellt wird.
Wenn das dann so ist, ist das nicht mehr mein Land und meine Heimat.
Jetzt habe ich begriffen, warum mein Sohn Deutschland verlassen hatte.
Hat ihm aber nicht geholfen, die Willkür dieses Systems hat ihn trotzdem fertig gemacht.

Fazit: Parriere und lass dir alles gefallen, du ziehst sowieso den kürzeren.

aldi110
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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon aldi110 » 13.08.2017, 11:48

hi Angry,

es gibt sicherlich noch Wege um zumindest zu versuchen das hier ein wenig Gerechtigkeit gezeigt wird, die habe ich schon aufgezeigt (Presse und Strafverfahren). Hier mal ein wenig mehr:

Die Krankenkasse erfährt vom Arbeitsamt das dein Sohn ins Ausland zieht/ziehen will, hat 6 Monate lang Beiträge vom AA erhalten. Er wird abgemeldet, die Kasse ignoriert das...oder bedingt durch die Tatsache das die TK so groß ist und die Schreiben Bundesweit hin und her geschickt werden, geht das unter. Beispiel: bist du krank geschrieben, geht dein Schreiben bezüglich Krankengeld nach Hamburg. Willst du Beiträge wieder haben weil du meinst das zu viel gezahlt wurde, geht das nach Frankfurt oder Stuttgart (weiß ich nicht mehr genau). Das ist deren System, so habe ich das kennen gelernt. Das Entschuldigt natürlich nicht das was euch passiert ist, eventuell kann man hier sogar von Organisationsversagen seitens der Krankenkasse reden.

Was mich jedoch absolut aufregt ist wieder mal die Tatsache das dort irgendein Sachbearbeiter der Meinung ist das man einen ehemaligen arbeitslosen als freiwillig versicherten zum Höchstbeitrag führen soll. Im Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) § 240 Beitragspflichtige Einnahmen freiwilliger Mitglieder steht:

Dabei ist sicherzustellen, daß die Beitragsbelastung die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des freiwilligen Mitglieds berücksichtigt.

Das ist ursächlich für alles weitere was passiert ist und meines erachtens ist dies mit Vorsatz passiert.

Klar kommt das danach der Passus: sofern und solange Mitglieder Nachweise über die beitragspflichtigen Einnahmen auf Verlangen der Krankenkasse nicht vorlegen, gilt als beitragspflichtige Einnahmen für den Kalendertag der dreißigste Teil der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze (§ 223).

Das hätte aber nicht passieren dürfen, ich gehe davon aus das der Schriftverkehr zwischen euch und der Krankenkasse das auch bestätigt.(Die logik sagt einem doch das ein ehemaliger Arbeitsloser nicht Plötzlich so viel verdient das es den Höchstsatz an Beiträgen rechtfertigt)

Deinen Frust kann ich verstehen, bin voll bei dir, nur dein Fazit passt nicht ganz. Als ich vor mehr als 15 Jahren meinen Prozess gegen die Pfuscherärzte die meinen Sohn falsch operierten verlor hätte ich dein Fazit unterschrieben, heute sehe ich das ein wenig anders. Man kann sich wehren, mit der Öffentlichkeit oder mit dem Staatsanwalt, das sollte man auch tun.

gruß Aldi

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Angry » 13.08.2017, 15:57

Hallo Aldi,

für mich macht es keinen Sinn mehr, weiter gegen die Techniker vorzugehen. Ich hätte zwar das Recht, als Erbe, den Prozess weiter zu führen und auch die gepfändeten Gelder zurück zu fordern. Doch ich sehe das als einen Kampf gegen Windmühlen. Das bischen Kraft, was ich noch habe, werde ich nicht dafür aufbringen, mich jahrelang mit Akten, Rechtsanwälten und Gerichten herum zu schlagen. Der Sinn, sich dagegen zu wehren, ist zusammen mit meinem Sohn gestorben. Gerechtigkeit ist nur ein Traum, dem man nicht hinterher jagen sollte.

Ich habe mich dazu entschlossen, auch Deutschland den Rücken zu kehren. Werde Haus, Hab und Gut verkaufen. Den Rest meines Lebens werde ich damit verbringen, mich um mein Enkelkind zu kümmern. Es wurde nach dem Tod seines Vaters geboren und hat dieses Schicksal auch nicht verdient. Sonst gibt es nichts mehr, was für mich noch Wert hätte zu tun.

Gruß Angry

PS: Dieses Forum war wohl nicht die richtige Plattform für mein Anliegen, obwohl es sich ja forum-krankenversicherung nennt. Mein Anliegen war wohl zu hoch und ging über das tägliche Pillepalle weit hinaus.

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Re: Techniker Krankenkasse hat meinen Sohn in den Tod getrieben

Beitragvon Rossi » 13.08.2017, 22:19

Hallo Angry,

zunächst möchte ich Dir mein Beileid für diese tragische Situation aussprechen.

Ich weiß jetzt nicht, was alles im Rahmen der einstweiligen Anordnung beim Sozialgericht vorgetragen worden ist. Aber wenn der Sohn in England gelebt hat und dort auch im Krankheitsfall abgesichert gewesen ist, dann war es kein Fall für die obligatorische Anschlussversicherung. Er war offensichtlich im Krankheitsfall abgesichert. Er musste auch nicht innerhalb von 14 Tagen explizit austreten, sondern einfach nur irgendwann nachweisen, dass er im Krankheitsfall abgesichert ist.

Aber dies hilft Dir jetzt in dieser Situation nicht viel weiter, denn dein Sohn ist nicht mehr unter uns.

Auf der anderen Seite arbeiten die Krankenkassen in Deutschland in einem Wettbewerb und leider in einem Massengeschäft. Wenn man wettbewerbsfähig bleiben will bzw. heute sogar muss, dann muss man Kosten sparen. Wo kann man Kosten sparen? Natürlich bei den Ausgaben! Aber so liegt der Fall hier nicht. Kann man vielleicht auch durch ungerechtfertigte Beitragsansprüche wirtschaftlich arbeiten? So unter dem Motto; ich fordere jetzt mal Beiträge und klingelt die Kasse? Nein, so funktioniert das System nicht. Auch wenn die Kasse vielleicht ungerechtfertigt Beiträge fordert, dann profitiert sie hiervon nicht. Denn alle Beiträge landen über irgendwelche Kanäle irgendwann dann im Gesundheitsfonds. Danach gibt es Schlüsselzuweisungen anhand der im Versichertenverzeichnis eingetragenen Versicherten. D.h., der Kasse ist es egal, wie hoch die Beiträge sind.

Hm, wo liegt jetzt noch das Problem bzw. die Ursache?!

Die meisten Kassen in Deutschland versuchen beim Personal zu sparen, denn dies sind ja auch Kosten, die nicht zu verachten sind.

Hier nun mal ein paar Zahlen aus Wikepedia:

Die Techniker hat lt. Wikedpedia 9,9 Mio Versicherte und 13.610 Mitarbeiter

Die Barmer hat lt. Wikepedia 9,4 Mio Versicherte und 16.500 Mitarbeiter


Guckst Du hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deu ... nkenkassen

Holla die Waldfee; wie geht so etwas? Fast bei gleichen Versicherten hat die BARMER knapp 3.000 Mitarbeiter mehr (ca. 20 %). Dies sind Kosten, die im Wettbewerb nicht zu verachten sind.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder hat die BARMER zuviel Mitarbeiter oder die Techniker zu wenig. Keine Ahnung!!!

Aber wenn die Techniker zu wenig Mitarbeiter haben sollte, dann leidet die Qualität der Arbeit darunter. Habe bitte Nachsicht; die Mitarbeiter an der Front können überhaupt nichts dafür. Sie bekommen aus der Führungsetage nur Weisungen und müssen diese umsetzen.

Hier mal ein kleines Beispiel zur Techniker:

http://www.krankenkassenforum.de/kranke ... erzensgeld

Ich weiß, dies holt jetzt deinen Sohn noch immer nicht zurück. Vor allen Dingen kannst Du auch nicht nachweisen, dass hier ein Kausalzusammenhang besteht.


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