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Hallo zusammen,

Ich bin doppelte Staatsbürgerin. Australierin und Deutsche und lebe derzeit in Melbourne.
Ich plane mit meinem Neugeborenen nach der Geburt (Okt 23) von Australien nach Deutschland ziehen. Zuletzt war ich in Deutschland vor langer Zeit gesetzlich versichert.

Da ich mit Neugeborenem zunächst in Deutschland nicht arbeiten werde, sehe ich die freiwillige Versicherung als einzige Möglichkeit. Ich bin alleinerziehend.

In Australien bekomme ich bis das Kind 12 Monate alt ist 'parental leave' bezahlt also eine Art Elterngeld, es wird alle zwei Wochen über den australischen Arbeitgeber bezahlt (auch wenn ich mich außerhalb Australiens aufhalte). Ich habe gelesen das Deutsches Elterngeld nicht für die freiwillige Versicherung berechnet wird. Aber wie verhält es sich bei ausländischem "Elterngeld"? Würde dies herangezogen werden für die Berechnung meines monatlichen freiwilligen Krankenversicherungsbeitrag?

Vielen Dank fuer euren Rat!

Hallo und willkommen im Forum
Zunächst wäre zu klären ob eine freiwillige Versicherung in der GKV überhaupt möglich wäre. Ich meine, ja, denn die letzte Krankenversicherung war, wie geschrieben, eine GKV-Versicherung. Was nun das Einkommen angeht, so gilt grundsätzlich, dass alle regelmäßigen Einkünfte, die zum Lebensunterhalt verbraucht werden können, auch beitragspflichtig sind.
Da aber Elterngeld, welches in Deutschland ausgezahlt wird, nicht der Beitragspflicht unterliegt, sehe ich hier auch die Voraussetzung für die Beitragsfreiheit gegeben - ist aber nur meine Meinung - ich habe dazu nichts Gegenteiliges gefunden.
Wenn du nur Elterngeld hast und dies unter (2023) 1132,00 € liegt, dann ist es sowieso egal, denn der Betrag ist die Mindestbeitragsbemessungsgrenze, nach dem du ohnehin Beitrag zahlen muss.
Gruss
Czauderna

Hallo Czauderna,

Vielen Dank fuer deine Antwort.

Ich war zuletzt in der GKV pflichtversichert, da ich in Deutschland gearbeitet hatte. Dann bin ich nach Australien verzogen. Ist schon alles lange her aber so wie ich es verstehe, sollte die GKV mich dann wieder aufnehmen, allerdings als freiwillig versicherte so lange ich noch nicht arbeite, um mein Kind zu betreuen.

Ich wuerde in Euro umgerechnet ca. 1900-2000€ parental leave payment (quasi das australische Elterngeld) pro Monat bekommen, ausgezahlt weiterhin auf mein australisches Konto, bis das Kind 1 Jahr alt ist. Wenn das australische parental leave payment dann in Deutschland nicht angerechnet wird, waere das fuer mich natuerlich vorteilhaft und das versuche ich rauszufinden. Leider war die bisherige Versicherung (hatte sie schon angeschrieben) nicht hilfreich und hat gar keine Aussage dazu machen wollen.

Vielen Dank.

Um es klarzustellen, eine freiwillige Kv. gem. § 9 SGB V kommt bei Dir nicht in Betracht. Hierzu gibt es eine absolute Frist von 3 Monaten, gerechnet ab dem Zeitpunkt, in dem Du damals in Deutschland aus der Versicherungspflicht als Arbeitnehmerin ausgeschieden bist. Diese Frist ist definitiv verstrichen.

Du unterliegst der Auffang- Versicherungspflicht gem. § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V, dies ist eine Pflichtversicherung im Sinne von § 5 SGB V und keine freiw. Kv. im Sinne von § 9 SGB V.

Die Versicherungspflicht entsteht kraft Gesetz ab dem 1. Tag der Wohnsitznahme in Deutschland. Diese Versicherungspflicht muss man mit einem Anzeigebogen bei der damaligen Kasse in Deutschland anzeigen.

Guckst Du hier:

https://www.aok.de/fk/sozialversicherun ... sdatenbank[pdfName]=rs_0040_01.pdf

Die Beitragsberechnung ist analog eines freiwillig Versicherten. Vermutlich wird die Kasse das Elterngeld aus Australien als sog. beitragspflichtige Einnahme berücksichtigen.

Hallo Aussideutsche
zwei Ansätze, eine Lösung = GKV-Versicherung ist möglich, bleibt die Frage - Elterngeld beitragspflichtig oder nicht - vermutlich ja oder vermutlich nein.
Das kann dir nur die GKV-Kasse verbindlich mitteilen.
Gruss
Czauderna

Nun ja, die Frage ist allerdings, ob die Antwort der Kasse verbindlich richtig ist!

Ehrlich gesagt habe ich es schon häufiger in der Praxis gehabt, dass Auskünfte der Kasse falsch waren!

Die Frage ist, wie man argumentativ gegenüber der Kasse auftritt?

Es wird ja wohl Elterngeld bezogen, das ist keine beitragspflichtige Einnahme?!

Ideen und Ansätze Czauderna?

Du bist doch zig Jahre bei einer Kasse gewesen!!

Hallo Aussiedeutsche,
gerne will ich dir noch erläutern, warum ich in meinem Beitrag von heute Morgen (9:49) geschrieben habe, dass ich hier eine Beitragsfreiheit sehe.
Hier findest du den Einnahmekatalog - https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/kv_grundprinzipien/finanzierung/beitragsbemessung/beitragsbemessung.jsp, in dem alle Einkommensarten aufgelistet sind und die Erläuterungen dazu, ob sie beitragspflichtig oder nicht sind.
Wie du dort unschwer entnehmen kannst, ist Elterngeld nicht beitragspflichtig, und weil das für Elterngeldbezug aus Deutschland so gilt, gehe ich davon aus, dass dies auch für Elterngeldbezug aus dem Ausland, wenn der Zahlungsgrund dem deutschen Elterngeld gleicht, der Fall ist.
Wenn das deine künftige Krankenkasse auch so sieht, wäre ja alles okay. Ich würde jedenfalls so entscheiden, aber das hilft dir nicht weiter.
Gruss
Czauderna

Vielen Dank fuer die Antworten Rossi und Czauderna!