KV- und PV-Beitragssätze 2026

Gesundheitsreform, Bürgerversicherung, Kopfpauschale, usw.

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GS
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KV- und PV-Beitragssätze 2026

Beitragvon GS » 08.09.2025, 22:45

Hallo zusammmen,
an die nächstjährige Beitragsbemessungsgrenze, monatlich 5.812,50 € (nach 5.512,50 € für 2025) können wir uns nun ja schon gewöhnen (Überraschungen natürlich nicht ausgeschlossen).

Was aber machen die Beitragssätze, die ja diesmal nicht auch noch steigen sollen? Dazu habe ich vorhin gefunden (Quelle folgt):
Ziel sei, eine Beitragserhöhung ab Januar zu vermeiden, und zwar außer für die Krankenversicherung auch für die Pflegeversicherung.
Lösungen noch im Herbst angestrebt
Im Herbst der Reformen. Man beeile sich, denn bereits fallen die Blätter von den Bäumen.
Konkret soll unter anderem in den direkt folgenden Beratungen über den Haushalt 2026 nach Lösungen gesucht werden, wie Warken deutlich machte. Damit wolle man noch die anstehenden Berechnungen des sogenannten Schätzerkreises erreichen, der immer im Herbst einen Orientierungswert für den durchschnittlichen Zusatzbeitrag im Folgejahr ermittelt.
Heißt dann ja wohl, dass man diesem Schätzerkreis eine Wurst vor die Nase hängen wird, die ihn dazu animiert, zum 1.1.2026 weiterhin einen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz von 2,5 Prozent zu orakeln.
Den konkreten Zusatzbeitrag legt dann jede Kasse nach ihrer Finanzsituation für ihre Versicherten fest.
Mitte bis Ende edit: Dezember 2025, also 6 Wochen oder später nach Verkündung des Orakels.
Anfang dieses Jahres waren die Zusatzbeiträge im Schnitt auf 2,9 Prozent gestiegen.
Das betreffende Orakel hatte sich zuvor mit 2,5 Prozent beschieden - dieser Fehlschuss behält das ganze Jahr 2025 Gültigkeit. Und bevor der Schätzerkreis sich für Anfang 2026 auf einen höheren Zusatzbeitragssatz versteigt, hängt man ihm eben die Wurst vor die Nase. Auf die bin ich - und sicher nicht ich alleine - gespannt.
Zum Gesamtbeitrag, den sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen, gehört daneben der allgemeine Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.
Daneben? Obendrüber oder untendrunter, je nach Sichtweise, aber nicht daneben. Allein schon, dass man im Text die Prozentsätze nicht auf 17,50 Prozent durchschnittlicher Ist-Gesamtbeitragssatz nur für KV addiert, lässt auf eine gewisse Intention der Quelle schließen: Den Ball möglichst flach zu halten - eine Spielweise, gegen die es an sich nichts zu meckern gibt. :mrgreen:

Ach so, die Quelle: https://www.ihre-vorsorge.de/gesundheit/nachrichten/krankenkassen-hoehere-beitraege-noch-nicht-vom-tisch
Zuletzt geändert von GS am 09.09.2025, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.

Czauderna
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Re: KV- und PV-Beitragssätze 2026

Beitragvon Czauderna » 08.09.2025, 23:17

Hallo,
bei der Beitragserhöhung zum 01.01.2026 spielt auch die neue Bezugsgröße noch eine wichtige Rolle, denn an der orientiert sich auch der Mindestbeitrag für freiwillig Versicherte, wie z.B. freiwillig versicherte Kinder oder andere , die sehr niedriges oder gar kein Einkommen haben.
Gruss
Czauderna

GS
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Re: KV- und PV-Beitragssätze 2026

Beitragvon GS » 09.09.2025, 12:27

Ja, die Bezugsgröße macht neuerdings größere Sprünge als früher. Von monatlich 3.535 € (2024) über 3.745 € (2025) soll sie 2026 bei 3.955 € liegen.

Mit der Folge steigender KV+PV-Mindestbeiträge z. B. für freiwillig versicherte Kinder von 225 € (2024) über 251 € (2025) bis zu 265 € ab 1.1.2026. Diese 265 € gelten allerdings nur, wenn die KV- und PV- Beiträges wie angestrebt nicht noch weiter steigen.

Gruß
von GS

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Re: KV- und PV-Beitragssätze 2026

Beitragvon Racer76 » 26.09.2025, 21:52

Durch sämtliche Zeitschriften und Zeitungen gehen ganz viele Vorschläge. Doch eine grundlegende Reform wie man diese in diesem Herbst verspricht, erwarte ich nicht. Da erscheint es bequemer, die Probleme mit Krediten in die nächste Legislaturperiode zu verschleppen. Aus dem Bundeshaushalt wird man aber nicht sehr viel abzwacken können. Bleibt am Ende wohl nur, die BBG empfindlich hochzuziehen (im Gleichschritt mit der PVG), wenn man nicht an den Leistungskatalog, die Familienversicherung o.ä. ran möchte (was politisch heikel ist).

Bin auf jeden Fall gespannt, ob dieses "Solidarsystem" mal wirklich solidarisch gestaltet wird. Dass mal wirklich alle Einkünfte herangezogen werden unabhängig vom Status Pflicht- oder Freiwilligversichert.

Wie auch immer scheinen sich ja die Zuläufe zur PKV wieder zu steigern. Die PKV wird wohl immer attraktiver...

GS
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Re: KV- und PV-Beitragssätze 2026

Beitragvon GS » 04.11.2025, 23:32

Also 2,9 % durchschnittlicher KV-Zusatzbeitragssatz zum 1.1.2026 ...

Das gleiche Spielchen wie letztes Jahr und auch schon die Jahre davor. An dem Tag, ab dem dieser Prozentsatz für das ganze Jahr gelten wird, hinkt er der Realität schon wieder hinterher. Macht aber nix, festgelegt ist festgelegt.

Erinnert mich fatal an Brad Pitt - sorry: Achilles - und die Schildkröte. Bekanntlich war der ja 10 x schneller als sie und hat sie doch nie einholen können. :mrgreen:

GS
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Re: KV- und PV-Beitragssätze 2026

Beitragvon GS » 07.11.2025, 19:39

Mit
Also 2,9 % durchschnittlicher KV-Zusatzbeitragssatz zum 1.1.2026 ...
war ich am Dienstag wohl etwas voreilig. Obwohl der 1. November schon fast eine Woche her ist, sitzt das BGM immer noch auf dem Prozentsatz und will nicht damit herausrücken.

Ein maßgeblicher Sprecher (s. u.) hat aber immerhin sinngemäß behauptet, seit 2019 sei es jetzt das erste Mal, in dem der neue Prozentsatz gegenüber seinem Vorgänger nicht weiter steigt.
Die letzten drei Vorgänger liegen/lagen bei 2,5% / 1,7% / 1,6%. Demnach müssten sie auch für 2026 die 2,5% (oder sogar weniger) aus dem Hut zaubern.
edit: https://www.ihre-vorsorge.de/finanzen/nachrichten/reicht-das-sparpaket-gegen-hoehere-kassenbeitraege
Auszug:
Der Parlamentarische Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Georg Kippels (CDU), sagte in der Debatte, die Koalition stabilisiere nun die Beitragssätze und halte ihr politisches Versprechen. „Seit 2019 ist es damit das erste Mal, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag nicht erhöht werden muss.“ Warken hatte in Aussicht gestellt, diese Orientierungsmarke für die tatsächlichen Beiträge der jeweiligen Kassen auf dem aktuellen Niveau von 2,9 Prozent zu stabilisieren.

Der gute Mann weiß offenbar ganz genau (oder auch nicht), was er damit zum Besten gibt.


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