Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Gesundheitsreform, Bürgerversicherung, Kopfpauschale, usw.

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RolandPKV
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon RolandPKV » 17.12.2024, 20:28

Ähm, meiner Meinung nach hat sowohl GS als auch ich nicht das Gendern an sich in Deinem Beitrag bemängelt, sondern die Verhunzung der deutschen Sprache. Es gibt für das Wort "Mitglied" weder in der Einzahl noch in der Mehrzahl eine weibliche Variante. Könnte daran liegen, dass es "das Mitglied" heißt.

Saxum
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Saxum » 17.12.2024, 20:38

Darüber kann man durchaus reden, dass das Wort "Mitglied" an sich ein Neutrum darstellt. Dann ist das auch klarer zu kommunizieren und nicht so durch das Zitat und dem Begriff des "Malheurs" darzustellen, das den Schluss zulässt, dass es hier um die "übliche Thematik" gehen würde. Wobei ja auch gerade durch ihn das "Gendern" ins Spiel gebracht wurde – unabhängig davon, ob es ihm darum ging oder nicht.

Wenn jetzt eine spontane Überprüfung ergibt, dass es vielleicht etwa 9 bis 10 oder auch mehr signifikante Fehler oder stilistische Ungenauigkeiten in dem Text gibt, die den Lesefluss und das Verständnis des Textes beeinträchtigen können – aber nur dieser eine Punkt herausgenommen wird, dann geht es dem ersten persönlichen Empfinden nach eher weniger um die "Verhunzung" im allgemeinen. Ich kann mich auch irren, ganz klar, und meine es nicht böse, aber das ist eben der erste Eindruck als Beitragsverfasser.

Selbst wenn es ihm nicht darum ginge, ist das jetzt eine Sache, die man dezent in einer PN mitteilen könnte, anstatt unnötigerweise dadurch den Inhalt oder die Thematik meines Beitrags oder mittlerweile auch den des ganzen Threads zu ändern.

Czauderna
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Czauderna » 17.12.2024, 21:30

Hallo,
ich denke auch, dass wir vom Thema abschweifen, also zurück dazu - ich möchte ungern hier schließen.
Gruss
Czauderna

GS
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon GS » 17.12.2024, 22:00

Was für ein Fass ich da wieder aufgemacht habe!

@RolandPKV:
Bestätigung: Gegen Saxums Gendern hat von uns beiden keiner was eingewendet. Allenfalls bin ich über die inzwischen schon berühmten Mitglieder:innen gestolpert. Bisher dachte ich, die hätte einer erfunden. Aber nein, die "gibt" es tatsächlich.
@Saxum:
Ich hab nix dagegen, dass Du genderst. Lediglich an Deiner Steilvorlage mit den (siehe oben) kam ich nicht vorbei. Ansonsten halte ich es mit
@Czauderna
und dem Alten Fritz.

Für die, die vom Alten Fritz noch nix gelesen und ihn auch noch nicht erguugelt
haben:
Nach Friedrich II. (1712-1786) soll "von mir aus jeder nach seiner Facon selig werden".

Nachdem wir vier uns in dieser Randsache (hoffentlich) einig sind und das Fass vor weiterem Auslaufen wieder zugestöpselt haben(?):
Zum eigentlichhen Thema "Gesundheitspolitik" gibts ja neues Futter: Die Wahlprogramme zum 23.2.25 kommen zum Vorschein.

Nach erstem Überfliegen der Schlagzeilen dazu: Alter Wein in runderneuerten Schläuchen.
Im Zentrum steht das Thema "Ärztemangel und wie damit umgehen bzw. ihn kompensieren?"
"Bürgerversicherung" wie immer auch dabei, aber nicht so vehement, dass man sie diesmal im Falle eines Wahlsiegs bzw. eines Koalitionsbeitritts auch durchsetzen muss.

AfD habe ich mir noch nicht angeschaut (werd's aber noch tun). Weiß aber schon jetzt, dass ich die nicht wähle, egal was bei denen unter "Gesundheitspolitik" zu lesen oder zu hören sein wird. Die haben ganz andere Baustellen.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Racer76 » 18.12.2024, 21:21

GS hat geschrieben:Nach erstem Überfliegen der Schlagzeilen dazu: Alter Wein in runderneuerten Schläuchen.
Im Zentrum steht das Thema "Ärztemangel und wie damit umgehen bzw. ihn kompensieren?"
"Bürgerversicherung" wie immer auch dabei, aber nicht so vehement, dass man sie diesmal im Falle eines Wahlsiegs bzw. eines Koalitionsbeitritts auch durchsetzen muss.


Naja, bei den größeren Parteien sind die Schläuche nicht so sehr runderneuert. Ok, man skizziert den Weg hin zur Bürgerversicherung und nicht schon direkt das finale Ziel. Aber man liest auch von der Einbeziehung von Kapitalerträgen und der Anpassung der BBG. Aber am Ende des Tages muss man natürlich sehen, wie die tatsächlichen Machtverhältnisse aussehen und wie sich zwei oder drei Partner einigen müssen. Die Lobby wird ja auch noch mitreden. Die PKVen sollen auf jeden Fall je Partei mit in den Transformationsfond einbezogen werden. Ach ja, die Wahlmöglichkeit der Beamten soll auch gestärkt werden...
So oder so können wir festhalten: es wird gerade die nächsten Jahre für so ziemlich alle teurer werden.

Und dennoch bleibe ich in Hinsicht auf die GKVen der Meinung, dass eine Fokussierung auf eine GKV enorme Einsparpotentiale heben könnte. Natürlich braucht man noch die "Mitarbeiter an der Front". Aber keine unzähligen Vorstände, Gebäude, Werbeabteilungen, Büros usw. Aber ja, solch ein Monopol benötigt natürlich eine effektive Aufsicht.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Racer76 » 19.12.2024, 19:48

Und siehe da, das Beitragsrad dreht sich auch in der GKV immer schneller:

https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/id_100555992/techniker-krankenkasse-tk-chef-kritisiert-jens-spahn-fuer-politik.html

Und zurück zum Anfang: das wird auch immer mehr die Rentner treffen und den "sicheren Hafen" GKV im Alter deutlich unsicherer machen.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon PKVLaie » 19.12.2024, 23:45

Racer76 hat geschrieben:Und dennoch bleibe ich in Hinsicht auf die GKVen der Meinung, dass eine Fokussierung auf eine GKV enorme Einsparpotentiale heben könnte. Natürlich braucht man noch die "Mitarbeiter an der Front". Aber keine unzähligen Vorstände, Gebäude, Werbeabteilungen, Büros usw. Aber ja, solch ein Monopol benötigt natürlich eine effektive Aufsicht.


Wenn diese These stimmen würde, müssten die großen GKV sehr geringe, die kleinen sehr hohe Verwaltungskosten haben.
Dem ist mitnichten so:
https://www.gesetzlichekrankenkassen.de ... assen.html

Das Bild ist da sehr gemischt, keine Korrelation erkennbar.
Aus persönlicher Erfahrung, der ich schon im Großkonzern und in einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet habe, würde ich übrigens tendentiell eher das Gegenteil erwarten.
Je größer der Laden, desto aufgeblähter der Verwaltungsapparat.
Und wenn es gar keine Vergleichszahlen zu Konkurrenten mehr gäbe, wäre das sicher auch nicht gerade hilfreich.

Eher sollte man m.E. die Wettbewerbsmöglichkeiten stärken, durch mehr Freiräume in den Leistungen.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Racer76 » 21.12.2024, 21:53

Ich bin bei dir, dass in großen Unternehmen die Effizienz nicht so hoch ist wie in einem kleinen Unternehmen. In ersterem gibt es oft Tarifverträge, auf denen sich "geschickte" Arbeitnehmer ausruhen können und oft ziehen Führungskräfte den eigenen Wert für das Unternehmen aus der Anzahl der untergebenen Mitarbeiter was gerne dazu führt, dass Stellen immer wieder nachbesetzt werden, die man evtl. einsparen könnte.

Aber: wir vergleichen ja nicht den Autobauer, der die Verkleidung der linken Tür günstiger über einen Subunternehmer herstellen lassen kann, sondern wir vergleichen 1x groß gegen 96x klein, während man 96x dieselbe Basisstruktur rechnen muss für fast exakt dasselbe Produkt zum selben Preis.

Da kann ich mit sehr gut vorstellen, dass man über einen großen Anbieter den Wettbewerb auch dadurch herstellen kann, wenn man auf einer Basis beispielsweise unterschiedliche Regionen bildet und darüber Benchmarks bildet, die man gegeneinander vergleichen kann. Bester Benchmark = höchster Bonus für die Führungsebene.
Es würden hier beispielsweise Kosten für zig IT-Systeme, Werbung, Außenstellen, Infotage bei Firmen und und und entfallen. Dazu eine konsequente und einheitliche Digitalisierungsstrategie und es wäre viel gewonnen.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Czauderna » 22.12.2024, 10:09

Hallo,
das Thema "Verwaltungskosten" in der GKV ist schon, mindestens seit 1996 im wieder auf der Agenda.
Es gab Anfang der 2000er Jahre mal eine Studie dazu. Dabei kam heraus, wenn bei allen Kassen die Verwaltungskosten(persönliche und sachliche) auf 0,00 € gestellt würden, dass dies zu einer Senkung (damals) des Beitragssatzes bei allen Kassen von 1% führen würde. Ich denke, das dü+rfte heute nicht anders sein. Damals gab es noch Verwaltungskosten die nur noch so altgediente wie meiner einer persönlich bekamen, so z.B. "Essensgeldzuschuss" oder Zuschuss für Betriebsfeste oder Betriebsausflüge oder auch Betriebsfeste anlässlich eines Jubiläums und die waren Anfang der 2000er bereits abgeschafft.
Das mit den Verwaltungskosten ist meiner Meinung nach zwar ein Thema, hat aber direkt nichts mit den hohen Kosten im Gesundheitswesen zu tun und ich glaube auch nicht, dass bei Einführung einer Bürgerversicherung der Verwaltungskostensatz wesentlich niedriger sein wird als heute der Durchschnittssatz in der GKV. Was garantiert wegfallen wird, sind Wettbewerb und Foren wie dieses hier. Es wird nur noch Foren geben, bei denen nicht mehr die Beratung im Vordergrund stehen wird, sondern nur noch der Erfahrungsaustausch, wie. z.B. heute schon in den Foren für ALG-1 oder Bürgergeldbezieher. Auch für die bislang in der PKV versicherten wir die Einführung nicht unbedingt von Vorteil sein. Entweder müssen dann alle in die Bürgerversicherung oder es gibt eine Öffnungsaktion (zeitlich begrenzt)und die bestehenden Tarife bleiben für den verbleibenden Personenkreis erhalten, es kommen aber dann keine neuen Versicherten hinzu, meine ich.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Racer76 » 22.12.2024, 20:41

Würde man es tatsächlich durch eine "Einheits-GKV" schaffen, einen einstelligen Milliardenbetrag einzusparen, wäre dies natürlich nicht der Gamechanger. Dafür sind die Zahlen zu überschaubar. Aber es könnte eine von mehreren Maßnahmen sein, die sich am Ende aufsummieren.

Die Bürgerversicherung könnte da eher eine spürbare Entlastung bringen, da sich in der PKV zum Großteil überdurchschnittlich einkommensvermögende und gesunde Leute tummeln. Es wäre für die Leute zwar doof in das System GKV zu müssen, für die Gesamtheit wäre das jedoch eine Entlastung. Aber auch das wäre nur ein Baustein.

Ich persönlich denke, dass man sich da am französischen Versicherungssystem orientieren müsste. Eine absolute Basisversicherung für alle und on the top Zusatzleistungen für die, die das bezahlen wollen (und können).

So oder so müsste eine künftige Regierung den Mut haben, das System grundlegend zu reformieren.

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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon RolandPKV » 23.12.2024, 09:30

"da sich in der PKV zum Großteil überdurchschnittlich einkommensvermögende und gesunde Leute tummeln" - das lese ich immer wieder und frage mich, wer dies warum behauptet.

Ca. die Hälfte der Versicherten haben Beihilfeanspruch, sind also Beamte bzw. Pensionäre und ggf. Ehegatten und Kinder. Dass die Beamten im Durchschnitt besonders einkommensstark sind wird wohl niemand behaupten.

Dann gibt es ca. 12 % Angestellte, auf die die Bezeichnung einkommensstark zutrifft.

Verbleiben als ca 38 %, die dann wohl Rentner, Selbständige und Ehegatten und Kinder sind. Bei den Selbständigen gibt es sicherlich auch Gutverdiener, das ist aber auch nicht der Großteil.


GS
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon GS » 30.12.2024, 11:39

Hallo Racer76,
mit dieser Studie der Bertelsleute aus dem Frühjahr 2020 rollst Du aber eine ziemlich olle Kamelle aus.

Ich will mich nicht nochmals länger darüber auslassen. Wer an Einzelheiten interessiert ist, der googele einfach unter
"Die Brigitte Mohnhaupt der Bertelsmann-Stiftung" und wird fündig im Medizin-Forum, Unterforum Gesundheitspolitik.

Gruß
von GS

RolandPKV
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon RolandPKV » 30.12.2024, 13:41

Zu dieser "Studie" sage ich einfach mal nix, jedes Wort wäre Zeitverschwendung.

Racer76
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Re: Quo vadis Beitragsparadies für Rentner?

Beitragvon Racer76 » 30.12.2024, 22:43

GS hat geschrieben:mit dieser Studie der Bertelsleute aus dem Frühjahr 2020 rollst Du aber eine ziemlich olle Kamelle aus.


Wir reden hier von vier Jahren, daher finde ich "olle Kamelle" nicht ganz korrekt. Wenn die Ergebnisse dieser Studie Zweifel aufkommen lassen hätte ich gerne andere Studien gesehen, die zu belastbaren gegenteiligen Ergebnissen kommen. Da bin ich gerne zu einer Diskussion bereit.

Bei der Beamtenbesoldung darf man zudem nicht den Fehler machen, das Brutto 1:1 mit dem eines Angestellten zu vergleichen. Skaliert man das um die Personalnebenkosten hoch, können sich die Besoldungen im Durchschnitt ganz gut sehen lassen. Aber ja, die Spitzengehälter aus der Industrie werden diese natürlich nicht erreichen.


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