Politische Einflussnahme der PKV Mitglieder

Erfahrungsberichte, Beitragserhöhungen, Versicherungspflicht, gesetzlich oder privat, usw.

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lanta1
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Politische Einflussnahme der PKV Mitglieder

Beitragvon lanta1 » 16.12.2009, 18:15

Wenn ich so die beiden Foren zum Thema PKV so lese und unter dem Aspekt der eigenen PKV Erfahrungen ( seit 19 Jahren ) stellt sich die Frage:
Haben wir als PKV Mitglieder eine wirkliche Lobby ??
Die ~ 46 PKV Unternehmen sind sehr gut auf der Lades-u. Bundesebene in Verbandorganisationen vetreten.
Die politische Wirksamkeit ( Lobbyarbeit ) dieser Verbandsarbeit mit z.B.
Fachreferenten auf den Tagungen der PKV zu politischen Zukunfts-u.Meinugsbildungen sind dann schon mal zufällig Prof. Dr. ....und zeitgleich MdB. Eine gute Interessenverbindung !
Der Bund der Versicherten e.V. , Verbraucherschtuz usw. sind keine wirklichen PKV Interessenvertreter. In Broschüren werden bestehende Basisinformationen plakatiert.
Kennt jemand eine Interssenvertretung, Organisation, Forum, Chatroom oder sonstiges die auf eine politisch wirksame Einflussnahme der PKV Mitglieder ausgerichtet ist ??? [/b]

Cassiesmann
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Beitragvon Cassiesmann » 16.12.2009, 18:49

Sind die Interessen der PKV (allgemein) denn unterschiedlich zu den Interessen der Versicherten? Was ist mit Versicherungsvereinen?

lanta1
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Beitragvon lanta1 » 17.12.2009, 20:55

- denke schon
Wenn ich dieses ( gute ) Forum sehe, so zeugt es scheinbar von sehr grossen Interessensunterschieden und nicht nur Fehlinterpretationen der kleingedruckten Vertragspassagen.
Flächendeckend und in vielen Gremien wird über die Ausgestaltung einer zukunftsfähigen Krankenversicherung beraten.
Leider nicht mit PKV Mitgliedern = wir haben keine Lobby.
Einzelne zarte Vordenker gibt es scheibar bei den MdB´s ,
siehe Bundestagsdrucksache 13/4945 ( per Internet möglich ) u.a. mit dem Thema :
Steigende Beiträge der PKV und Problematik der Altersrückstellung bzw. deren Bewertung usw. !
[/b]

Cassiesmann
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Beitragvon Cassiesmann » 17.12.2009, 22:07

Als Denkansatz weise ich mal darauf hin, dass einige Krankenversicherungen als genossenschaftlich organisierte Versicherungsvereine firmieren. Dort ist es (je nach Konzernstruktur) eben nicht das Ziel einen Gewinn (auf Kosten der Versicherten) zu machen sondern die Mitgliederinteressen zu wahren. Über diese Schiene haben die PKV versicherten sehr wohl eine Lobby und Einflussnahme.

Die Beitragsstabilität ist eines der größten Ziele der PKV, jedoch steht dem natürlich entgegen, das einige Vertreter der Zunft fast jährlich neue Tarife auf den Markt bringen dun damit für die Bestandskunden eigentlich die Beitragsstabilität tendenziell aufgeben.

ABER: Für alle PKVs gilt eben, dass die Demographie, die Kostenentwicklung im Gesundheitsbereich und die gesetzlichen Hindernisse die Zunehmen die Beitragskalkulation nachhaltig ruinieren und Anpassungen nötig machen.

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Re: Politische Einflussnahme der PKV Mitglieder

Beitragvon Frank » 17.12.2009, 23:26

lanta1 hat geschrieben:Haben wir als PKV Mitglieder eine wirkliche Lobby ??


Ja, und zwar eine starke Lobby. Der PKV-Verband hat einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Politik und setzt sich schon aus eigenem Interesse für seine Mitglieder und ebenso für die Versicherten ein. Die Interessen von den Gesellschaften sind ja im Grunde die gleichen wie die der Versicherten.

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Beitragvon lanta1 » 19.12.2009, 19:46

Cassiesmann hat geschrieben:Sind die Interessen der PKV (allgemein) denn unterschiedlich zu den Interessen der Versicherten? Was ist mit Versicherungsvereinen?


Was für eine Frage!
Beide o.g. Gruppen haben sicherlich einen Nenner = die Krankenversicherung.
Die eine Seite möchte so günstig wie möglich - die andere Seite so profitabel wie möglich an diesem Nenner partizipieren.

Im Bundesverband ( eingetragener Verband im deutschen Bundesstag ) sind 28 PKV AG´s und 18 PKV-Vereine "
Wenn wie hier in diesem Forum, etliche Leute kleine bis große Problem mit den Ausführungsbestimmungen ihrer PKV haben, sollen wir alle Mitglied in einen Versicherungsverein werden?
Um eine Lobby zu erhalten ?
52 % der PKV Mitglieder sind in AG gebunden und könnten nicht mal gerade so wechseln - um eine Lobby zu erhalten.

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Beitragvon Cassiesmann » 19.12.2009, 20:09

lanta1 hat geschrieben:52 % der PKV Mitglieder sind in AG gebunden und könnten nicht mal gerade so wechseln - um eine Lobby zu erhalten.


Drum prüfe wer sich ewig bindet.....

Das ist leider so, wenn Leute Ihren Versicherungsschutz hauptsächlich nach dem Preis auswählen.

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Beitragvon Dipling » 19.12.2009, 22:20

Ein echte Interessenvertretung haben die PKV-Versicherten nicht. Die großen Beitragssteigerungen sind nicht allein mit der Demographie und "allgemeinen Kostensteigerungen" im Gesundheitswesen zu erklären.
Vielmehr müssen Privatversicherte für die Leistungserbringer als Melkkuh herhalten, erst recht, zumal die GKV die Leistungen einschränkt und budgetiert.
Daran hat der PKV-Verband überhaupt nichts geändert (auch wenn dieser ganz langsam anfängt, aus dem Dornröschenschlaf aufzuwachen).

Warum auch? Die PKVen geben die explodierenden Kosten einfach an die Versicherten weiter. Die Versicherten wiederum sind in der PKV gefangen und können oftmals nur unter großen Verlusten der Altersrückstellungen wechseln, sofern sie unter Alters- und Gesundheitsgesichtspunkten überhaupt noch eine andere PKV nimmt.
Selbst der Basistarif mit (angeblich) sozialer Schutzfunktion vergütet die Leistungen noch weit über GKV-Niveau.

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Beitragvon lanta1 » 22.12.2009, 11:15

Hallo Cassiesmann,
Sarkasmus ersetzt keine Antwort oder evtl. weiterführenden Denkansätze.
Kann Mann bzw. Cassiesmann den Grundtenor dieser Foren den so überhören bzw überlesen??
Z.Zt. arbeiten die PKV Unternehmen über und mit den politischen Gremien scheinbar um ihre Bestandsicherung
= Bindung der PKV Mitglieder.
Warum ist z.B. eine Mitnahme der Altersrückstellungen nicht möglich?? Die PKV´s raten teilw. schon innerhalb ihrer Gesellschaft einen Tarifwechsel ab
" da geht ihnen ihre Altersrückstellung verloren " !
Warum kann zumindest nicht der eingezahlte und belegbare Nominalwert mit in eine andere Gesellschaft übernommen werden ??

Immer wieder grüßt das Murmeltier bzw. die Moderatoren mit dem Hinweis:
" ... die Probleme habt ihr Forenschreiber jetzt weil ihr nur bei dem günstigsten Anbieter versichert seit ... " !

Persönlich bin ich bei der Allianz = war und ist nicht die günstigste PKV

Luma
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Re: Politische Einflussnahme der PKV Mitglieder

Beitragvon Luma » 22.12.2009, 16:58

lanta1 hat geschrieben:

Wenn ich so die beiden Foren zum Thema PKV so lese und unter dem Aspekt der eigenen PKV Erfahrungen ( seit 19 Jahren ) stellt sich die Frage:

Haben wir als PKV Mitglieder eine wirkliche Lobby ??



Nein! Haben wir nicht!
Ich "sitze" auch seit 21 Jahren unschuldig...

Luma
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Beitragvon Luma » 22.12.2009, 17:10

Cassiesmann hat geschrieben:
(1) Drum prüfe wer sich ewig bindet.....

(2) Das ist leider so, wenn Leute Ihren Versicherungsschutz hauptsächlich nach dem Preis auswählen.


(1) Ewig? Wieso denn? Der „Berater“, der mich eingefangen hat, hatte nichts von ewig gesagt! Dass ich in einer Falle sitze, erfuhr ich wenige Jahre später, als ich zum ersten Mal im Fernsehen einen weinenden Privat versicherten Rentner sah!

(2) Das ist eine Unterstellung! Jetzt kann man im Web per Mausklick Vergleiche machen, früher gab es das nicht! Man war schlicht und einfach dem Berater ausgeliefert!

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Beitragvon Luma » 22.12.2009, 17:17

lanta1 hat geschrieben:Immer wieder grüßt das Murmeltier...

Genau...

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Re: Politische Einflussnahme der PKV Mitglieder

Beitragvon lanta1 » 16.01.2010, 19:44

Haben wir als PKV Mitglieder eine wirkliche Lobby ??

War mal die Eingangsfrage bei dieser Themeneröffung.

Lt. Presse ( überall zu lesen wer es lesen will )
" ... PKV-Bundesverband Vize H. Weber wurde von dem Gesundheitsminister als LT Grundsatzabteilung berufen.... "
" ... er erhält damit maßgeblich Einfluß auf die Gestaltung der Gesundheitsreform...."
auch öffentlich nachlesbar der Kommentar der GKV zu diesem Vorgang
" ..... Einzug eines PKV- Lobbyisten........"

Könnte es durch diese Berufung für die PKV Versichtern besser werden ???


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