privat versichern oder gesetzlich bleiben?
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privat versichern oder gesetzlich bleiben?
Hallo,
ich kann mich ab diesem Jahr privat versichern und habe mich auch bereits beraten lassen. Ich habe jedoch Bedenken wegen der Sache mit der Einbahnstraße "einmal privat, immer privat" und den Beitragserhöhungen.
Die Situation ist die folgende: Mein Einkommen liegt über der Grenze, meine Frau ist Beamtin und privatversichert. Kinder haben wir noch keine, es sind aber 2 geplant.
Ich habe folgende Bedenken:
1.) Die PKV ist jetzt nur ein bisschen billiger als der Höchstsatz in der GKV, bei mir ca. 40 Euro. Wenn der PKV Beitrag weiterhin ein bisschen mehr steigt, als der GKV-Beitrag, dann wird es im Alter (dann wenn ich eine Krankenversicherung brauche!) so teuer, dass ich die hohen Beiträge nicht zahlen möchte oder kann. Der Hintergrund, dass die gesetzliche Rente für mich nicht sehr hoch ausfallen wird verschärft die Sache noch. Wenn ich dann in den Basistarif wechsle, bin ich meines Erachtens noch schlechter dran, als wenn ich in der GKV geblieben wäre. Stimmt das?
2.) Man hört immer wieder dass in jungen Jahren die PKV billiger ist als die GKV, sich der PKV-Beitrag mit dem Älterwerden jedoch ca. verdreifacht. Das verstehe ich nicht, mein Berater hat mir erklärt, dass das Älterwerden im PKV-Beitrag einkalkuliert ist?
3.) Ist es stattdessen sinnvoll in der GKV zu bleiben und eine private Zusatzversicherung abzuschließen?
4.) Bisher habe ich außer bei der Terminvergabe die GKV nicht als schlechter empfunden, im Gegenteil, wenn meine Frau (privatversichert) zum Arzt geht, wird sie "ausgenommen", es werden alle möglichen teuren Untersuchungen gemacht, die meiner Meinung nach oft nicht notwendig wären.
Sind meine Bedenken begründet oder habe ich Aspekte vergessen?
Hat jemand gute / schlechte Erfahrungen gemacht?
Über Antwort(en) würde ich mich freuen.
Gruß Hans
P.S.: In diesem Beitrag soll es nicht darum gehen welche private Krankenversicherung, damit habe ich mich bereits ausgiebig beschäftigt, sondern gesetzlich oder privat?
ich kann mich ab diesem Jahr privat versichern und habe mich auch bereits beraten lassen. Ich habe jedoch Bedenken wegen der Sache mit der Einbahnstraße "einmal privat, immer privat" und den Beitragserhöhungen.
Die Situation ist die folgende: Mein Einkommen liegt über der Grenze, meine Frau ist Beamtin und privatversichert. Kinder haben wir noch keine, es sind aber 2 geplant.
Ich habe folgende Bedenken:
1.) Die PKV ist jetzt nur ein bisschen billiger als der Höchstsatz in der GKV, bei mir ca. 40 Euro. Wenn der PKV Beitrag weiterhin ein bisschen mehr steigt, als der GKV-Beitrag, dann wird es im Alter (dann wenn ich eine Krankenversicherung brauche!) so teuer, dass ich die hohen Beiträge nicht zahlen möchte oder kann. Der Hintergrund, dass die gesetzliche Rente für mich nicht sehr hoch ausfallen wird verschärft die Sache noch. Wenn ich dann in den Basistarif wechsle, bin ich meines Erachtens noch schlechter dran, als wenn ich in der GKV geblieben wäre. Stimmt das?
2.) Man hört immer wieder dass in jungen Jahren die PKV billiger ist als die GKV, sich der PKV-Beitrag mit dem Älterwerden jedoch ca. verdreifacht. Das verstehe ich nicht, mein Berater hat mir erklärt, dass das Älterwerden im PKV-Beitrag einkalkuliert ist?
3.) Ist es stattdessen sinnvoll in der GKV zu bleiben und eine private Zusatzversicherung abzuschließen?
4.) Bisher habe ich außer bei der Terminvergabe die GKV nicht als schlechter empfunden, im Gegenteil, wenn meine Frau (privatversichert) zum Arzt geht, wird sie "ausgenommen", es werden alle möglichen teuren Untersuchungen gemacht, die meiner Meinung nach oft nicht notwendig wären.
Sind meine Bedenken begründet oder habe ich Aspekte vergessen?
Hat jemand gute / schlechte Erfahrungen gemacht?
Über Antwort(en) würde ich mich freuen.
Gruß Hans
P.S.: In diesem Beitrag soll es nicht darum gehen welche private Krankenversicherung, damit habe ich mich bereits ausgiebig beschäftigt, sondern gesetzlich oder privat?
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- Postrank7
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Hallo Hans,
ich wollte zwar nicht antworten aber der letzte Satz hat mich provoziert
von wegen ausgiebig beschäftigt
Sie haben ein Angebot von 600 Euro vorliegen? bleiben Sie in der Gesetzlichen.
Sie haben die Systemunterschiede nicht erkannt.
Privat bedeutet eigenverantwortlich handeln.
Dazu gehört bereits heute die Krankenversicherung im Alter zu finanzieren.
Top1
Ja es gibt Beitragserhöhungen diese gehören dazu um das Leistungsversprechen welches mann Ihnen gibt ein zu halten. Basistarif im Rentenalter wäre die schlechteste Lösung.
Top2
Ja auch das stimmt je Jünger desto preiswerter, deswegen verstehe ich nicht warum Ihr Beitrag nur 40 € unter dem Höchstbeitrag von 647 Euro liegen soll?
Sie haben sich also eine Versicherung ausgesucht welche 610 Euro kostet , nicht schlecht
Top3
wenn Ihnen das liegt bitte ist Ihre Entscheidung.
Top4
hier kommt wieder die Eigenverantwortung, ich lasse keine Sinnlosen Untersuchungen machen.
Ihre Bedenken sind begründet, spiegeln die allgemeine Auffassung wieder und zeugen davon das Sie sich eben nicht ausgiebig damit beschäftigt haben.
Gruß
Ps. sollte es zu krass formuliert sein , bitte ich um Pardon, ich glaube aber das ich Sie dadurch anregen kann sich nochmals damit zu beschäftigen.
ich wollte zwar nicht antworten aber der letzte Satz hat mich provoziert


Sie haben die Systemunterschiede nicht erkannt.
Privat bedeutet eigenverantwortlich handeln.
Dazu gehört bereits heute die Krankenversicherung im Alter zu finanzieren.
Top1
Ja es gibt Beitragserhöhungen diese gehören dazu um das Leistungsversprechen welches mann Ihnen gibt ein zu halten. Basistarif im Rentenalter wäre die schlechteste Lösung.
Top2
Ja auch das stimmt je Jünger desto preiswerter, deswegen verstehe ich nicht warum Ihr Beitrag nur 40 € unter dem Höchstbeitrag von 647 Euro liegen soll?
Sie haben sich also eine Versicherung ausgesucht welche 610 Euro kostet , nicht schlecht

Top3
wenn Ihnen das liegt bitte ist Ihre Entscheidung.
Top4
hier kommt wieder die Eigenverantwortung, ich lasse keine Sinnlosen Untersuchungen machen.
Ihre Bedenken sind begründet, spiegeln die allgemeine Auffassung wieder und zeugen davon das Sie sich eben nicht ausgiebig damit beschäftigt haben.
Gruß
Ps. sollte es zu krass formuliert sein , bitte ich um Pardon, ich glaube aber das ich Sie dadurch anregen kann sich nochmals damit zu beschäftigen.
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- Postrank7
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Wenn Sie in die PKV wechseln wollen um mehr Leistungen zu erhalten, ist eine solche Überlegung sinvoll, sie haben eine lebenslange Leistungsgaratie auf das was sie abschließen (solange sie im gewählten Tarif verbleiben).
Sie müssen aber dieses Leistungsniveau ein Leben lang bezahlen können und wollen. Im Alter wird das schwieriger, da es der PKV egal ist wieviel Rente sie später haben und die Beiträge steigen werden.
Wenn heute jemand 2000 Euro Rente bekommt und seinen sellemols gewählten Tarif finanziell nicht mehr stemmen kann/will, müsste er im "finanziellen Rettungsanker Basistarif" etwa 560 Euro bezahlen, in der GKV würde dieser Höchst-Betrag erst ab ca. 3600 fällig. Die Leistungen sind vergleichbar.
Ihren Fragen nach geht es ihen in erster Linie ums Geld, nicht um Leistungen dann ist es in der Tat besser sie bleiben in der GKV
Sie müssen aber dieses Leistungsniveau ein Leben lang bezahlen können und wollen. Im Alter wird das schwieriger, da es der PKV egal ist wieviel Rente sie später haben und die Beiträge steigen werden.
Wenn heute jemand 2000 Euro Rente bekommt und seinen sellemols gewählten Tarif finanziell nicht mehr stemmen kann/will, müsste er im "finanziellen Rettungsanker Basistarif" etwa 560 Euro bezahlen, in der GKV würde dieser Höchst-Betrag erst ab ca. 3600 fällig. Die Leistungen sind vergleichbar.
Ihren Fragen nach geht es ihen in erster Linie ums Geld, nicht um Leistungen dann ist es in der Tat besser sie bleiben in der GKV
Ich melde mich mal zu Wort, da ich ähnliche Entscheidungen treffen muss. Meine Gedankengänge sind folgende:
Ich empfinde diese beiden Aussage als sehr wichtig.
Für mich persönlich spricht für die PKV, dass man sich Leistungen zusammenstellen kann, die einem wichtig sind und die besser sein können, als in der GKV. Dies hat natürlich seinen Preis. Einerseits monetär in der monatlichen Belastung, andererseits in der Gesundheitsprüfung.
Gegen und somit für die GKV spricht für mich die Beitragsanpassnung nach Einkommen, d.h. sollte sich das Einkommen aus welchen Gründen auch immer verringern, passt sich der GKV-Beitrag an.
Auch sollte die Familienplanung bei der Versicherungswahl eine Rolle spielen. Häufig wird dies nicht beachtet, d.h. 100%ige Beitragsfortzahlung der PKV z.B. in der Elternzeit und Wegfall des AG-Beitrages. Beitragspflicht der Kinder in der PKV versus kostenlose Familienversicherung in der GKV.
JarvisCocker hat geschrieben:Wenn Sie in die PKV wechseln wollen um mehr Leistungen zu erhalten, ist eine solche Überlegung sinvoll, sie haben eine lebenslange Leistungsgaratie auf das was sie abschließen (solange sie im gewählten Tarif verbleiben).
Sie müssen aber dieses Leistungsniveau ein Leben lang bezahlen können und wollen. Im Alter wird das schwieriger, da es der PKV egal ist wieviel Rente sie später haben und die Beiträge steigen werden.
Ich empfinde diese beiden Aussage als sehr wichtig.
Für mich persönlich spricht für die PKV, dass man sich Leistungen zusammenstellen kann, die einem wichtig sind und die besser sein können, als in der GKV. Dies hat natürlich seinen Preis. Einerseits monetär in der monatlichen Belastung, andererseits in der Gesundheitsprüfung.
Gegen und somit für die GKV spricht für mich die Beitragsanpassnung nach Einkommen, d.h. sollte sich das Einkommen aus welchen Gründen auch immer verringern, passt sich der GKV-Beitrag an.
Auch sollte die Familienplanung bei der Versicherungswahl eine Rolle spielen. Häufig wird dies nicht beachtet, d.h. 100%ige Beitragsfortzahlung der PKV z.B. in der Elternzeit und Wegfall des AG-Beitrages. Beitragspflicht der Kinder in der PKV versus kostenlose Familienversicherung in der GKV.
Deine Bedenken sind gerechtfertigt.
Hallo Hans,
Deine Bedenken sind absolut gerechtfertigt.
1) Es stimmt: Der Basistarif ist definitiv viel schlechter als die GKV, suche im Web Erfahrungsberichte und lies sie.
2.) Es stimmt: In jungen Jahren ist die PKV billig, im Alter für viele unbezahlbar, suche im Web Erfahrungsberichte und lies sie.
3.) Es stimmt!
4.) Es stimmt!
Ein Beispiel für PKV / GKV im Alter: 1400 € Rente:
PKV 520 €, 105 € davon zahlt der Rentenversicherer, Du zahlst 415 € PLUS Selbstbeteiligung
GKV 210 € (15 %), 105 € davon zahlt der Rentenversicherer, Du zahlst 105 €
Gruß, Luma
Deine Bedenken sind absolut gerechtfertigt.
1) Es stimmt: Der Basistarif ist definitiv viel schlechter als die GKV, suche im Web Erfahrungsberichte und lies sie.
2.) Es stimmt: In jungen Jahren ist die PKV billig, im Alter für viele unbezahlbar, suche im Web Erfahrungsberichte und lies sie.
3.) Es stimmt!
4.) Es stimmt!
Ein Beispiel für PKV / GKV im Alter: 1400 € Rente:
PKV 520 €, 105 € davon zahlt der Rentenversicherer, Du zahlst 415 € PLUS Selbstbeteiligung
GKV 210 € (15 %), 105 € davon zahlt der Rentenversicherer, Du zahlst 105 €
Gruß, Luma
Re: privat versichern oder gesetzlich bleiben?
hansb hat geschrieben:2.) Man hört immer wieder dass in jungen Jahren die PKV billiger ist als die GKV, sich der PKV-Beitrag mit dem Älterwerden jedoch ca. verdreifacht. Das verstehe ich nicht, mein Berater hat mir erklärt, dass das Älterwerden im PKV-Beitrag einkalkuliert ist?
Er meint damit vermutlich die Altersrücklagen

Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten.
@DKV-Service-Center:
Ich habe mich folgendermaßen mit der Auswahl eines privaten Krankenversicherers beschäftigt: Ich habe geschaut welche Leistungen mir wichtig sind und aus den verbleibenden den günstigsten Anbieter herausgesucht. Es ist nicht der billigste Tarif und auch nicht der teuerste, der Beitrag ist 40 Euro weniger als der Arbeitnehmeranteil, also ca. 260 Euro, das ist zugegebenermaßen mißverständlich formuliert.
@alle:
So langsam glaube ich, dass wenn man Familie haben möchte und mit dem Gehalt "nur" über der Schwelle liegt und nicht wesentlich mehr verdient, dass man das mit der PKV dann besser bleiben lassen sollte.
Gruß Hans
vielen Dank für die Antworten.
@DKV-Service-Center:
Ich habe mich folgendermaßen mit der Auswahl eines privaten Krankenversicherers beschäftigt: Ich habe geschaut welche Leistungen mir wichtig sind und aus den verbleibenden den günstigsten Anbieter herausgesucht. Es ist nicht der billigste Tarif und auch nicht der teuerste, der Beitrag ist 40 Euro weniger als der Arbeitnehmeranteil, also ca. 260 Euro, das ist zugegebenermaßen mißverständlich formuliert.
@alle:
So langsam glaube ich, dass wenn man Familie haben möchte und mit dem Gehalt "nur" über der Schwelle liegt und nicht wesentlich mehr verdient, dass man das mit der PKV dann besser bleiben lassen sollte.
Gruß Hans
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- Postrank7
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- Registriert: 15.03.2010, 12:40
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Hallo hansb,
Sie schrieben (unter anderem):
Niemand kann vorhersagen, wie sich Beiträge in der PKV und in der GKV entwickeln. Neimand kann vorhersagen, wo die Leistungen der GKV in 10 / 20 Jahren angesiedelt sein werden (aber wohl eher unter dem heutigen Niveau).
PKV setzt Eigenverantwortung voraus. Außerdem kann man wohl davon ausgehen, dass die Beitragssteigerung zukünftig wohl über derjenigen der GKV liegen wird. Das liegt daraqn, dass die GKV auf Kostensteigerungen mit zwei Stellschrauben reagieren kann (Beitrag und Leistung), die PKV aber nur mit einer (Beitrag).
Deshalb sollte sich jeder PKV-Interessent m.E. in erster Linie unter Leistungsaspekten entscheiden und die Frage stellen, wie wichtig ihm zukünftig gesicherte, hochwertige medizinische Versorgung ist.
Auch die demographische Entwicklung, die den umlagefinanzierten Systemen in Zukunft noch viel härter zusetzen wird als bisher ist ein wichtiger allgemein zu bedenkender Punkt. Die PKV hat hier systembedingt keine Probleme (was die Kostensteigerung wegen Älterwerdens betrifft).
Wir raten jedem unserer Kunde grundsätzlich, weiterer Rücklagen fürs Alter zu bilden. Da man in jungen Jahren auch mit einem leistungsstarken Tarif durchaus spart und es sich bei PKV-Interessenten nicht um die Ärmsten handelt, ist das auch machbar.
Ihr Beitrag in der GKV (mit PV, ohne Kjnder, ohne Zusatzbeitrag) beträgt übrigens 657,11 €, davon übernimmt der Arbeitgeber 307,21 € - Sie zahlen 349,90 €.
Darf man fragen, wie alt Sie sind? Eigentlich ist Ihre Familienkonstellation (Ehefrau Beamtin) "ideal" für die PKV.
Freundliche Grüße
RG
Sie schrieben (unter anderem):
In einem öffentlichen Forum eine solch grundsätzliche Frage zu diskutieren, ruft eigentlich fast immer Menschen mit eher extremen Standpunkten auf den Plan. Für Ihre (ganz persönlich zu treffende) Entscheidung sind diese m.E. nicht hilfreich.So langsam glaube ich, dass wenn man Familie haben möchte und mit dem Gehalt "nur" über der Schwelle liegt und nicht wesentlich mehr verdient, dass man das mit der PKV dann besser bleiben lassen sollte.
Niemand kann vorhersagen, wie sich Beiträge in der PKV und in der GKV entwickeln. Neimand kann vorhersagen, wo die Leistungen der GKV in 10 / 20 Jahren angesiedelt sein werden (aber wohl eher unter dem heutigen Niveau).
PKV setzt Eigenverantwortung voraus. Außerdem kann man wohl davon ausgehen, dass die Beitragssteigerung zukünftig wohl über derjenigen der GKV liegen wird. Das liegt daraqn, dass die GKV auf Kostensteigerungen mit zwei Stellschrauben reagieren kann (Beitrag und Leistung), die PKV aber nur mit einer (Beitrag).
Deshalb sollte sich jeder PKV-Interessent m.E. in erster Linie unter Leistungsaspekten entscheiden und die Frage stellen, wie wichtig ihm zukünftig gesicherte, hochwertige medizinische Versorgung ist.
Auch die demographische Entwicklung, die den umlagefinanzierten Systemen in Zukunft noch viel härter zusetzen wird als bisher ist ein wichtiger allgemein zu bedenkender Punkt. Die PKV hat hier systembedingt keine Probleme (was die Kostensteigerung wegen Älterwerdens betrifft).
Wir raten jedem unserer Kunde grundsätzlich, weiterer Rücklagen fürs Alter zu bilden. Da man in jungen Jahren auch mit einem leistungsstarken Tarif durchaus spart und es sich bei PKV-Interessenten nicht um die Ärmsten handelt, ist das auch machbar.
Ihr Beitrag in der GKV (mit PV, ohne Kjnder, ohne Zusatzbeitrag) beträgt übrigens 657,11 €, davon übernimmt der Arbeitgeber 307,21 € - Sie zahlen 349,90 €.
Darf man fragen, wie alt Sie sind? Eigentlich ist Ihre Familienkonstellation (Ehefrau Beamtin) "ideal" für die PKV.
Freundliche Grüße
RG
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- Postrank7
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Hallo Hansb,
ich schließe mich den Informationen von Roland Gutsch an.
Bei Ihnen besteht zumindest nicht das Risiko, dass Sie Ihre Ehefrau und Kinder bei Ihnen privat mitversichern müssen.
Also im Normalfall ein guter Ansatz um sich privat zu versichern und bedenken Sie auch in der gesetzlichen Krankenversicherung müssen Sie viele Beiträge hinzuzahlen wie z.B. Brillen, Zahnersatz usw. usw.
Viele Grüße!
ich schließe mich den Informationen von Roland Gutsch an.
Bei Ihnen besteht zumindest nicht das Risiko, dass Sie Ihre Ehefrau und Kinder bei Ihnen privat mitversichern müssen.
Also im Normalfall ein guter Ansatz um sich privat zu versichern und bedenken Sie auch in der gesetzlichen Krankenversicherung müssen Sie viele Beiträge hinzuzahlen wie z.B. Brillen, Zahnersatz usw. usw.
Viele Grüße!
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- Postrank7
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Brille und Zahnersatz sind wahrhaftig nicht die Kriterien, die für den Wechsel von der GKV in die PKV sprechen....müssen Sie viele Beiträge hinzuzahlen wie z.B. Brillen, Zahnersatz usw. usw.
Das ist die übliche und m.E. unsinnige Argumentation der oberflächlichen Internet-Anzeigen ("Chefarzt - 2Bett - Brille - Zahnersatz").
Damit führt man Interessenten in die Irre. Wichtig sind völlig andere Kriterien - wenn man danach geht, wofür eine (jede!) Versicherung wirklich dient:
Die Risiken abdecken, die man gar nicht oder nur sehr schwer alleine tragen kann (existenziell bedrohliche / zerstörende Risiken).
Hallo,
ich freue mich über alle Antworten und ich sehe mich in der Lage diese zu bewerten. Außderdem habe ich hier gepostet um extreme Standpunkte zu hören, denn das extrem pro PKV kenne ich bereits vom Berater.
Ich bin 30 Jahre alt.
Um auf die existenziellen Risiken zu kommen (die unwahrscheinlich sind), diese sind meines Wissens mit der GKV abgedeckt oder irre ich mich da?
Gruß Hans
ich freue mich über alle Antworten und ich sehe mich in der Lage diese zu bewerten. Außderdem habe ich hier gepostet um extreme Standpunkte zu hören, denn das extrem pro PKV kenne ich bereits vom Berater.
Ich bin 30 Jahre alt.
Um auf die existenziellen Risiken zu kommen (die unwahrscheinlich sind), diese sind meines Wissens mit der GKV abgedeckt oder irre ich mich da?
Gruß Hans
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- Postrank7
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Hallo Hans,
wenn Sie 30J alt sind, erscheint mir der Beitrag von 260.- € (Arbeitnehmer) etwas hoch - und bitte nicht vermuten, dass ich zur "Billig-Billg-Fraktion" gehöre. Da ist eher das Gegenteil der Fall.
Oder kommt der Beitrag durch Risikozuschlag zu Stande?
Existenzielle Risiken sind in der GKV gesetzesgemäß abgesichert. D.h. aber auch, dass sie dem Wechsel unterliegen (was man ja in der Vergangeheit nachvollziehen kann => Leistungskürzung). Wegen der wachsenden demografischen Probleme wird das eher schlimmer.
Werfen Sie doch außerdem einen Blick in den § 12 (1) SGB5. Auch da ist ziemlich Zündstoff drin.
Ebenso problematisch ist die Budgetierung bestimmter Leistungen. Fragen Sie doch mal am Ende eines Quartals nach Massagen.
Für die Frage, ob Sie bestimmte Leistungen erhalten ist der medizinische Dienst zuständig. (Beispiel Hilfsmittel)
Insgesamt kann man sagen, dass die Kassenlage der umlagefinsnzierten Systeme sich zukünftig sicher nicht verbessern wird.
Ein interessantes Buch hat eine WDR-Journalistib geschrieben: Sibylle Herbert
Diagnose: unbezahlbar
KiWi Paperback
ISBN: 978-3-462-04002-9
LINK
Freundliche Grüße
RG
wenn Sie 30J alt sind, erscheint mir der Beitrag von 260.- € (Arbeitnehmer) etwas hoch - und bitte nicht vermuten, dass ich zur "Billig-Billg-Fraktion" gehöre. Da ist eher das Gegenteil der Fall.
Oder kommt der Beitrag durch Risikozuschlag zu Stande?
Existenzielle Risiken sind in der GKV gesetzesgemäß abgesichert. D.h. aber auch, dass sie dem Wechsel unterliegen (was man ja in der Vergangeheit nachvollziehen kann => Leistungskürzung). Wegen der wachsenden demografischen Probleme wird das eher schlimmer.
Werfen Sie doch außerdem einen Blick in den § 12 (1) SGB5. Auch da ist ziemlich Zündstoff drin.
Ebenso problematisch ist die Budgetierung bestimmter Leistungen. Fragen Sie doch mal am Ende eines Quartals nach Massagen.
Für die Frage, ob Sie bestimmte Leistungen erhalten ist der medizinische Dienst zuständig. (Beispiel Hilfsmittel)
Insgesamt kann man sagen, dass die Kassenlage der umlagefinsnzierten Systeme sich zukünftig sicher nicht verbessern wird.
Ein interessantes Buch hat eine WDR-Journalistib geschrieben: Sibylle Herbert
Diagnose: unbezahlbar
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ISBN: 978-3-462-04002-9
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Freundliche Grüße
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Roland Gutsch hat geschrieben:Werfen Sie doch außerdem einen Blick in den § 12 (1) SGB5. Auch da ist ziemlich Zündstoff drin.
Welcher Zündstoff denn?
Roland Gutsch hat geschrieben:Ebenso problematisch ist die Budgetierung bestimmter Leistungen. Fragen Sie doch mal am Ende eines Quartals nach Massagen.
Dieser Artikel bedarf nicht ohne Grund der Überarbeitung. Die früheren Budgets gibt es nicht mehr.
Roland Gutsch hat geschrieben:Für die Frage, ob Sie bestimmte Leistungen erhalten ist der medizinische Dienst zuständig. (Beispiel Hilfsmittel)
Nicht bei allen Hilfsmitteln. Und gerade bei Hilfsmitteln muss man bei der PKV aufpassen. Während der o. g. § 12 SGB V dafür sorgt, dass Weiterentwicklungen (Stichwort "notwendig" und "ausreichend") in der GKV gezahlt werden, besteht in der PKV ein Risiko bei einem geschlossenen Hilfsmittelkatalog. Was da nicht bei Vertragsabschluss drin ist, kommt hinterher nicht rein.
Auch die PKV prüft, ob bestimmte Leistungen medizinisch erforderlich sind. Nur mal googeln.
Wohin die Reise geht, weiß keiner. In der Vergangenheit wurden in der GKV die Leistungen gekürzt, die kein existenzielles Risiko darstellen (Brillen etc.), damit weiterhin die teuren Leistungen (Transplatationen, künstliche Hüftgelenke ohne Altersbegrenzung plus anstehende Reha etc.) für alle bezahlbar bleiben. Ob einem dies oder ein gleichbleibendes Leistungsniveau bei ggf. explodierenden Beiträgen besser gefällt, ist halt Geschmackssache. Wichtig ist noch, dass bei der Konstellation Ehefrau ebenfalls PKV auch das letzte Schlupfloch über die Familienversicherung zurück in die GKV wegfällt.
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Hall nurSOFA,
den Zündstoff des §12 beschreiben Sie ja weiter unten - Sie interpretieren allerdings positiv - ich eher skeptisch: "ausreichend - zweckmäßig - wirtschaftlich (!) - notwendig", das kann bei knapper Kasse und entsprechend enger Auslegung sehr wenig sein, gerade was mögliche Altersbegrenzungen angeht.
Sie haben Recht: Medizinische Notwendigkeit ist eine Grundvoraussetzung der PKV, ebenso ist der §5 (2) MB/KK ein Mittel, Erstattungen zu kürzen, bei denen die Leistung des Behandlers in keinem Verhältnis zu den verlangten Kosten stehen. Das sehe ich aber als weniger problematisch an (vielleicht berufsbedingt und als seit 30 Jahren PKV-Versicherter).
Ich vertraue da eher einem kapitalgedeckten System.
Habe mal aus nächster Nähe miterlebt, wie unmenschlich die Beurteilung beim medizinischen Dienst sein kann.
Familienversicherung halte ich bei einer verbeamteten Ehefrau für kein Argument pro GKV.
den Zündstoff des §12 beschreiben Sie ja weiter unten - Sie interpretieren allerdings positiv - ich eher skeptisch: "ausreichend - zweckmäßig - wirtschaftlich (!) - notwendig", das kann bei knapper Kasse und entsprechend enger Auslegung sehr wenig sein, gerade was mögliche Altersbegrenzungen angeht.
Sie haben Recht: Medizinische Notwendigkeit ist eine Grundvoraussetzung der PKV, ebenso ist der §5 (2) MB/KK ein Mittel, Erstattungen zu kürzen, bei denen die Leistung des Behandlers in keinem Verhältnis zu den verlangten Kosten stehen. Das sehe ich aber als weniger problematisch an (vielleicht berufsbedingt und als seit 30 Jahren PKV-Versicherter).
Ich vertraue da eher einem kapitalgedeckten System.
Habe mal aus nächster Nähe miterlebt, wie unmenschlich die Beurteilung beim medizinischen Dienst sein kann.
Familienversicherung halte ich bei einer verbeamteten Ehefrau für kein Argument pro GKV.
Hallo Roland,
ausreichend im Sinne von "reicht diese Behandlung aus, um die Krankheit zu behandeln?". Wenn ja, ist es ja gut, dann braucht man keine darüber hinausgehende Behandlung. Und wenn nein, hat man Anspruch auf die dann ausreichende Behandlung. Dass das Ganze wirtschaftlich sein muss, ist jetzt für mich kein Argument gegen die GKV, sondern eher dafür. Es wird gerne argumentiert, dass man "nur" Anspruch auf die WANZ-Leistungen hat (Beispiel: Entfernung von Pigmentflecken "nur" operativ statt "sanft und schmerzfrei" mit dem Laser), dabei jedoch übersehen, dass durch diese Regelung z. B. bei den Hilfsmitteln Ansprüche entsprechend des medizinischen Fortschrittes und nicht aufgrund eines Hilfsmittelkataloges, der bei Vertragsabschluss 19xx festgeschrieben wurde, bestehen.
"Mögliche Altersbegrenzungen" - diese Vermutung hat ungefähr so viel Substanz wie "mögliche Beitragsverzehnfachungen in der PKV". Welchen Sinn machen also solche Äußerungen, außer Ängste zu schüren, die wohl in jedem drin stecken, der damals Logan's Run gesehen hat?
Das angesprochene Erstattungsverfahren ist natürlich auch ein Punkt, über das man sich bei der Entscheidung Gedanken machen sollte. In der GKV weiß man vorher, welche Leistungen nicht übernommen werden. Dann kann man sich vorher drum kümmern, welche Alternativen es gibt und ob einem diese bestimmte Leistung so wichtig ist, dass man sie selbst bezahlt. Im System PKV weiß man das erst hinterher, wenn die Erstattung gekürzt wird. Da ist im Vorfeld wesentlich mehr Eigenverantwortung und auch Durchsetzungsvermögen gegenüber dem Leistungserbringer erforderlich.
Und die Einzelerfahrungen - habe mal erlebt, wie unmenschlich das System PKV zu Menschen ist, die um ihr Leben kämpfen und die keinerlei Energie mehr haben, dann auch noch mit der Versicherung zu kämpfen. Um Leistungen, die in der GKV ohne weitere Prüfung erbracht werden. Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass eine gewinnorientierte PKV kein gemeinnütziges Unternehmen ist, sondern Profit machen will. Und da steht ein richtig kranker, teure Behandlungen benötigender Mensch leider manchmal im Weg. Gute und schlechte Erfahrungen kann man in beiden Systemen machen - das ist für mich kein Argument für oder gegen eines der Systeme.
Mit der Familienversicherung meinte ich auch nicht die Familienversicherung der Ehefrau, sondern dass durch die privat versicherte Ehefrau ein zur Zeit beliebtes Schlupfloch für über 55jährige PKV-Versicherte wegfällt. Und die Rückkehr in die GKV bei ggf. explodierenden Beiträgen dann nicht mehr funktioniert.
ausreichend im Sinne von "reicht diese Behandlung aus, um die Krankheit zu behandeln?". Wenn ja, ist es ja gut, dann braucht man keine darüber hinausgehende Behandlung. Und wenn nein, hat man Anspruch auf die dann ausreichende Behandlung. Dass das Ganze wirtschaftlich sein muss, ist jetzt für mich kein Argument gegen die GKV, sondern eher dafür. Es wird gerne argumentiert, dass man "nur" Anspruch auf die WANZ-Leistungen hat (Beispiel: Entfernung von Pigmentflecken "nur" operativ statt "sanft und schmerzfrei" mit dem Laser), dabei jedoch übersehen, dass durch diese Regelung z. B. bei den Hilfsmitteln Ansprüche entsprechend des medizinischen Fortschrittes und nicht aufgrund eines Hilfsmittelkataloges, der bei Vertragsabschluss 19xx festgeschrieben wurde, bestehen.
"Mögliche Altersbegrenzungen" - diese Vermutung hat ungefähr so viel Substanz wie "mögliche Beitragsverzehnfachungen in der PKV". Welchen Sinn machen also solche Äußerungen, außer Ängste zu schüren, die wohl in jedem drin stecken, der damals Logan's Run gesehen hat?
Das angesprochene Erstattungsverfahren ist natürlich auch ein Punkt, über das man sich bei der Entscheidung Gedanken machen sollte. In der GKV weiß man vorher, welche Leistungen nicht übernommen werden. Dann kann man sich vorher drum kümmern, welche Alternativen es gibt und ob einem diese bestimmte Leistung so wichtig ist, dass man sie selbst bezahlt. Im System PKV weiß man das erst hinterher, wenn die Erstattung gekürzt wird. Da ist im Vorfeld wesentlich mehr Eigenverantwortung und auch Durchsetzungsvermögen gegenüber dem Leistungserbringer erforderlich.
Und die Einzelerfahrungen - habe mal erlebt, wie unmenschlich das System PKV zu Menschen ist, die um ihr Leben kämpfen und die keinerlei Energie mehr haben, dann auch noch mit der Versicherung zu kämpfen. Um Leistungen, die in der GKV ohne weitere Prüfung erbracht werden. Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass eine gewinnorientierte PKV kein gemeinnütziges Unternehmen ist, sondern Profit machen will. Und da steht ein richtig kranker, teure Behandlungen benötigender Mensch leider manchmal im Weg. Gute und schlechte Erfahrungen kann man in beiden Systemen machen - das ist für mich kein Argument für oder gegen eines der Systeme.
Mit der Familienversicherung meinte ich auch nicht die Familienversicherung der Ehefrau, sondern dass durch die privat versicherte Ehefrau ein zur Zeit beliebtes Schlupfloch für über 55jährige PKV-Versicherte wegfällt. Und die Rückkehr in die GKV bei ggf. explodierenden Beiträgen dann nicht mehr funktioniert.
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