Beitragsentwicklung PKV - irreal. Eure Vision?

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USB-Hub
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Beitragsentwicklung PKV - irreal. Eure Vision?

Beitragvon USB-Hub » 02.06.2011, 12:37

Hallo zusammen,

wie stellt man sich das auf Seiten der PKV vor, und wie ist eure Meinung:

Entwicklung der Beiträge an Hand eines konkreten Beispiels (nämlich mir). Eintritt PKV mit 34 Jahren.

Der Beitrag in der Ambulanten Heilbehandlung hat sich in den letzten 13 Jahren versechsfacht.
Der Beitrag der stationären Heilbehandlung stieg auf das 2,5fache.
Zahnbehandlung: Das 1,3fache.

Meine Lebenserwartung hat sich nicht versechsfacht. Die Kosten im Gesundheitswesen ebenfalls nicht. Mein Einkommen schon gar nicht.

Es ist völlig offensichtlich, dass ein PKV-Mitglied diese Beitragexplosion weder nachvollziehen noch auffangen kann.

Und das wird am Ende natürlich auch zu Lasten der PKV gehen. Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen.

Was läuft hier falsch?

heinrich
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Beitragvon heinrich » 02.06.2011, 16:03

ich kann Dir hier nur sagen, was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist.

Dipling
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Beitragvon Dipling » 02.06.2011, 18:14

- Viele PKVen handeln so: Alte Tarife werden geschlossen, um neue supergünstige Locktarife für Neumitglieder anbieten zu können. Das führt in den Alttarifen langfristig zur Vergreisung und im Durchschnitt (pro Mitglied) hohen Krankheitskosten, da die Risikomischung zwischen jung und alt langfristig entfällt.
Allerdings steht den Altmitgliedern ein Wechselrecht in neuere Tarife zu (§ 204 VVG). Hier gilt es, sich von den PKVen (die einen Tarifwechsel in günstigere Tarife logischerweise ungern zulassen) nicht abwimmeln zu lassen.

- die Zahl der Ärzte ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen (ca. Verdoppelung in den letzten 30 Jahren, in den letzten 40 Jahren fast verdreifacht) - allen Berichten vom Ärztemangel zum trotz. Das neue Angebot schafft sich seine neue Nachfrage (übrigens nicht nur in bezug auf ärztliche Leistungen, sondern auch auf Medikamente und Hilfsmittel). PKV-Patienten sind besonders gern gesehen, da die Budgetierung entfällt, der begrenzte GKV-Leistungskatolog nicht relevant ist und höher abgerechnet werden kann.

- steigendes Durschnittsalter der Bevölkerung in Verbindung mit zunehmender Morbidität

- dass die Beitragsentwicklung so nicht weitergehen kann, ist aber eine mathematische Gewissheit. Die PKV wäre schon in wenigen Jahren unbezahlbar.
Auch die PKV tritt mittlerweise stärker auf die Kostenbremse (z.B. starke Senkung der Vergütung im Basistarif, strengere Rechnungsprüfungen).

GS
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Re: Beitragsentwicklung PKV - irreal. Eure Vision?

Beitragvon GS » 02.06.2011, 19:14

USB-Hub hat geschrieben:Der Beitrag in der Ambulanten Heilbehandlung hat sich in den letzten 13 Jahren versechsfacht.
Der Beitrag der stationären Heilbehandlung stieg auf das 2,5fache.
Zahnbehandlung: Das 1,3fache.
...

Was läuft hier falsch?


Hallo USB-Hub,

2 Fragen zur besseren Einschätzung:

1. Wie hoch war dein Selbstbehalt
- ambulant
- stationär
- Zahnbehandlung
vor 13 Jahren? Wie hoch jeweils ist er heute?

2. Wie hoch war dein Beitrag 'ambulant' vor 13 Jahren?

Bitte alle Angaben in Euro, nicht in %.

Gruß von
Gerhard

USB-Hub
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Beitragvon USB-Hub » 03.06.2011, 10:16

Hallo Gerhard,

ja, ich habe einen Selbstbehalt.
Für den ambulanten Tarif.
Er wurde zusammen mit der €-Umstellung im Jahr 2002 von der PKV mal eben um 20 % erhöht.

Warum fragst du nach den Angaben in EURO? Zur Einschätzung der Beitragsentwicklung spielen die EURO-Beträge keine Rolle.

GS
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Hallo USB-Hub, wie schon ...

Beitragvon GS » 03.06.2011, 12:31

... geschrieben, brauchen wir deine Euro-Beträge, um "deine" Beitragsentwicklung in 13 Jahren besser einschätzen zu können.

1 Schritt weiter sind wir schon:

0 Euro stationär und Zahn (heute und damals)
und - lass mich mal raten -
600 Euro ambulant (damals 1000 DM)?
Aber nein, das hieße ja, 17% mal eben auf 20% aufgerundet :?

Also nochmals die Bitte um die alten und neuen Betrage auf Heller und Pfennig - in ganzen Euro genügt es natürlich.

Gruß von
Gerhard

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Beitragvon E.Kacmaz » 03.06.2011, 19:29

Dipling hat geschrieben:- Viele PKVen handeln so: Alte Tarife werden geschlossen, um neue supergünstige Locktarife für Neumitglieder anbieten zu können. Das führt in den Alttarifen langfristig zur Vergreisung und im Durchschnitt (pro Mitglied) hohen Krankheitskosten, da die Risikomischung zwischen jung und alt langfristig entfällt.
Allerdings steht den Altmitgliedern ein Wechselrecht in neuere Tarife zu (§ 204 VVG). Hier gilt es, sich von den PKVen (die einen Tarifwechsel in günstigere Tarife logischerweise ungern zulassen) nicht abwimmeln zu lassen.

- die Zahl der Ärzte ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen (ca. Verdoppelung in den letzten 30 Jahren, in den letzten 40 Jahren fast verdreifacht) - allen Berichten vom Ärztemangel zum trotz. Das neue Angebot schafft sich seine neue Nachfrage (übrigens nicht nur in bezug auf ärztliche Leistungen, sondern auch auf Medikamente und Hilfsmittel). PKV-Patienten sind besonders gern gesehen, da die Budgetierung entfällt, der begrenzte GKV-Leistungskatolog nicht relevant ist und höher abgerechnet werden kann.

- steigendes Durschnittsalter der Bevölkerung in Verbindung mit zunehmender Morbidität

- dass die Beitragsentwicklung so nicht weitergehen kann, ist aber eine mathematische Gewissheit. Die PKV wäre schon in wenigen Jahren unbezahlbar.
Auch die PKV tritt mittlerweise stärker auf die Kostenbremse (z.B. starke Senkung der Vergütung im Basistarif, strengere Rechnungsprüfungen).


Hallo Dipling,

es gibt keine Vergreisung in der PKV. Die Entmischungseffekte auf die Du anspielst sind nicht zwischen jungen und alten Versicherten, sondern innerhalb der Alterskohorte zwischen gesunden und kranken Versicherten.
Sorry, dass ich Dich da korrigiere, aber ansonsten bekommen wir dieses Vergreisungsmärchen nie aus den Köpfen. Vergreisung gibt es nur in umlagefinanzierten Systemen , weil hier ein ausgleich zwischen jung und alt erforderlich ist. Bei kapitalgedeckten Systemen zahlt sich durch die zu bildenen Altersrückstellungen vereinfacht gesagt jeder seine Krankheitskosten im Durchschnitt selbst...!!!

Beste Grüße

USB-Hub
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Beitragvon USB-Hub » 05.06.2011, 12:46

Und wie ist das jetzt zu werten, wenn sich der ambulante Tarif innerhalb von 13 Jahren versechsfacht?

Auch, wenn von steigenden Kosten in der Medizin gesprochen wird: Dass ich jetzt schon das Sechsfache zahlen muss, ließe sich ja eigentlich nur mit völliger Diskalkulie meiner Versicherung begründen (und es ist keine 08/15-Online-Versicherung).

Und wie soll die Zukunft aussehen? Das muss doch jede Kasse wissen, dass solche Steigerungsraten nicht durchzuhalten sind.

GS
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Butter bei die Fisch - Zahlen auf den Tisch!

Beitragvon GS » 05.06.2011, 17:44

Warum so zäh, USB-Hub?

USB-Hub hat geschrieben:Und wie ist das jetzt zu werten, wenn sich der ambulante Tarif innerhalb von 13 Jahren versechsfacht? ...

Gar nicht, solange du mit den Euro-Beträgen so mauerst wie bisher.

Noch mal von vorn: Wie hoch ist dein Beitrag "ambulant" heute, und wie hoch war er vor 13 Jahren? Wie hoch ist dein Selbstbehalt?

Natürlich hast du es schon selbst gemerkt: Beides zusammen betrachtet - daran führt kein Weg vorbei! - und dein "Faktor 6" zerlegt sich in 2,x.

Das wäre ja immer noch genug, um es hinterfragen zu dürfen. Diese Fragen stünden dann aber auf einer rellen Zahlenbasis.

So aber kommst du hier nicht weiter, wie auch an den übrigen Reaktionen - oder besser Nicht-Reaktionen - vieler "üblicher Verdächtiger" hier im Unterforum unschwer zu erkennen ist.

USB-Hub
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Beitragvon USB-Hub » 05.06.2011, 20:06

Erklär mir das oder schweige für immer: Sechsfacher Beitrag sowie eine Erhöhung der Selbstbeteiligung um 20 % ergibt zusammen nur eine Verdopplung des Beitrags?

Im übrigen kann ich mich über Inhalt der anderen Wortbeiträge nicht beklagen, ganz und gar nicht.

GS
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Seit wann ist 2,x eine Verdoppelung?

Beitragvon GS » 05.06.2011, 22:17

USB-Hub hat geschrieben:Erklär mir das oder schweige für immer
Wann ich schweige bestimme ich - ob und wie du antwortest, natürlich du selbst.

Sechsfacher Beitrag sowie eine Erhöhung der Selbstbeteiligung um 20 % ergibt zusammen nur eine Verdopplung des Beitrags?
Von einer "nur Verdoppelung" des Beitrags war nie die Rede, und je nach dem "x" hinter dem Komma könnte 2,x auch fast eine Verdreifachung sein.

Im übrigen kann ich mich über Inhalt der anderen Wortbeiträge nicht beklagen, ganz und gar nicht.
Die sachlichen Beiträge von Dipling und E. Kacmaz will ich ja gar nicht ignorieren. Im Hinblick auf deinen Faktor 6 halten sich beide aber vernünftigerweise zurück, solange du das auch mit deinen Euro-Beträgen tust.

Gut, kommen wir zu einem Zahlenbeispiel mit Versechsfachung des Beitrages in 13 Jahren:

Ausgangssituation 1998: Tarifbeitrag 40 DM (480 DM p.a.), hoher jährlicher Selbstbehalt 1.800 DM
190 DM Monatsaufwand, davon zahlst du
40 DM an die PKV
150 DM an Dich selbst (1.800 DM Selbstbehalt / 12)
(190 DM = 97 €)

2002:
Selbstbehalt wird um 20% erhöht, künftig also runde 1.104 € ( DM/Euro-Umrechnungsfaktor = 1,95583)

2011: 40 x 6 = 240 DM (heutzutage also 123 Euro)

Zwischenstand 2011:
215 Euro Monatsaufwand, davon zahlst du
123 Euro an die PKV
92 Euro an dich selbst (1.104 Euro Selbstbehalt / 12)
(215 Euro = 421 DM)

Gesamtveränderung 1998 bis 2011 auf das 2,2-fache.

Langer Schreibe kurzer Sinn:
Die Vervielfachung eines niedrigen Beitrages (niedrig nur dank einem hohen Selbstbehalt) lässt sich nur "mit Gewalt" vergleichen mit derselben Vervielfachung eines hohen Beitrages bei geringem bis gar keinem Selbstbehalt.

Noch eines: Zahlst du seit 2001 auf freiwilliger Basis den gesetzlichen Zuschlag (seit 2005 10%)?

Gruß von
Gerhard

E.Kacmaz
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Beitragvon E.Kacmaz » 05.06.2011, 23:52

USB-Hub hat geschrieben:Erklär mir das oder schweige für immer: Sechsfacher Beitrag sowie eine Erhöhung der Selbstbeteiligung um 20 % ergibt zusammen nur eine Verdopplung des Beitrags?

Im übrigen kann ich mich über Inhalt der anderen Wortbeiträge nicht beklagen, ganz und gar nicht.


Wie GS bereits schrieb helfen prozentuale Steigerungen nicht weiter.
Es sind die tatsächlichen Erhöhungen oder Beiträge in Euro gefragt.
Alles andere bringt nix.
Außerdem ist natürlich auch die der Tarif (Einsteigertarif?) und die bei Abschluss zugrundegelegten Bewertungskriterien (bestes Preis-Leistungsverhältnis?) zu betrachten.
Aufgrund einiger weniger und vor allem aus dem Zusammenhang gerissener Prozentzahlen wird es keine tiefergehenden Meinungen geben, wobei natürlich dieses auch nur ein Blick in die Glaskugel ist.
Aber wenn man schon vergleicht... wie sieht die entwicklung in der GKV aus? Aktuelle Diskussion geht um Priorisierung!! Wäre das die gewünschte Alternative? Irgendeine Kröte wird man schlucken müssen, sowohl in der GKV, wie auch in der PKV.

Beste Grüße

USB-Hub
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Beitragvon USB-Hub » 07.06.2011, 00:06

@Gerhard: Gut, den Selbstbehalt als permanente Ausgabe zu betrachten, verändert das Bild.

Gehen wir von der errechneten Steigerung mit Faktor 2,2 aus.
Oder von meinem Beitrag für stationäre Heilbehandlung, der um das 2,5fache stieg (ohne Selbstbehalt): Wie lassen sich der Faktor 2,2 oder der Faktor 2,5 begründen?

@ Kacmaz: "Wir müssen Kröten schlucken" Klar - man muss es nur oft genug durch die Medien verbreiten lassen ...

Philipp Mättig
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Beitragvon Philipp Mättig » 07.06.2011, 09:35

Hallo USB-Hub,

wenn Sie diskutieren wollen, dann geben Sie doch bitte auch die gefragten Informationen. Ich vermute Ihr absoluter Beitrag wird weit unter Höchstbeitrag GKV liegen und ist damit immer noch zu günstig. Da Sie hier aber stänkern wollen, versuchen Sie das zu ignorieren.

Gruß
Philipp

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Beitragvon USB-Hub » 07.06.2011, 09:48

@ Philipp,

ich sehe nicht, welche Rolle der Höchstbeitrag GKV in dieser Diskussion spielen könnte.


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