Beitragserhöhungen Barmenia

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BigLion
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon BigLion » 10.06.2025, 20:20

Zu den Erhöhungen der Barmenia.

Ich bin seit 36 Jahren bei der Barmenia versichert
und mittlerweile Rentner. Ich habe die jeweils nicht unerheblichen freundlich benannten "Beitragsanpassungen" nur dadurch kompensieren können, indem ich einen jeweils günstigeren Tarif gewählt habe, der natürlich mit einem geringeren Leistungsspektrum verbunden ist.

Und ehrlich gesagt, so allmählich platzt mir der Kragen.
Die regelmäßig wiederkehrende Begründung lautet: die Kosten im Gesundheitswesen wären erheblich gestiegen bli bla blubber.
Ich kann dieses Gewäsch langsam nicht mehr hören.
Nur ein Beispiel:
Die GOÄ ist im Jahre 1983 umfassend reformiert worden, eine Novellierung im geringfügigen Umfang hat es im Jahre 1996 zuletzt gegeben.
Letzteres kann im Grunde kein Argument für Beitragsanpassungen sein.
Und ich frage mich seit längerem, wer eigentlich dieses unabhängige Gutachtergremium sein soll, welches die Empfehlung für eine Beitragsanpassungen gibt. Und vor allen Dingen von wem werden diese Leute bezahlt?
Nachfragen dahingehend bei der Barmenia werden nicht beantwortet.
Es herrscht überwiegend eine völlige Intransparenz.
Dies bezieht sich ebenso auf die Altersrückstellungen.
Über viele Jahre hinweg habe ich einen Eigenanteil über den eigentlichen Beitrag der Krankenvollversicherung hinaus bezahlt um die Altersrückstellungen aufzustocken.
Jetzt hat es allerdings keine zweieinhalb Jahre gedauert seitdem ich in Rente bin, dass der Beitrag erhöht worden ist. Die Altersrückstellungen scheinen sich dem Ende zuzuneigen
Wenige Tage nach der schriftlichen Ankündigung der Erhöhung des monatlichen Beitrags kam ein weiterer Brief mit der Ankündigung dass der Selbstbehalt erhöht wird. Letzteren hatte ich im Laufe der Jahre von 250 € sukzessive bis auf 750 € erhöht. Jetzt sind 800 € pro Jahr fällig mit der Begründung: zur Sicherung der Beitragsstabilität. Sorry, da kann ich nur lachen,
da wird sich nichts stabilisieren.
Und leider haben wir Regierungen, egal welcher Couleur, die in keinem Fall bereit sind die PKV's entsprechend einzubremsen.

Ganz witzig ist die Beitragsentwicklung der privaten Pflegepflichtversicherung.
Gemessen an meiner Rente müsste ich einen Pflegepflichtversicherungsbeitrag leisten, der ca.
40 € niedriger läge bezogen auf GKV Versicherte, als das was die Barmenia von mir fordert.
Ich habe seinerzeit mal bei Herrn Lauterbach nachgefragt, wie das denn sein könne, dass bei identischen Pflegeleistungen von GKV und PKV ein solcher Beitragsunterschied zustande kommt. Es kann folgende Antwort, auszugsweise zitiert:
Die Kalkulation der Pflegeversicherungsprämien
ist insoweit Sache der Versicherungsunternehmen, dabei müssen sie innerhalb des vorgegebenen gesetzlichen Rahmens bleiben.
Dieser Rahmen bedeutet in Euro soweit ich aktuell weiß einen Maximalbeitrag von 152,12€.
Ich interpretiere das so, letztlich können die PKVs bezüglich der Pflegeversicherung machen was sie wollen.
Für mich bedeutet das eine eklatante Ungleichbehandlung im Bereich Pflegeversicherungsbeitrag zwischen GKV und PKV.
Kümmert sich jemand darum, interessiert das überhaupt einen, eher nicht.
Die PKV's hatten und haben seitens der Politik einen Freifahrtschein und können letztendlich nahezu machen was sie wollen.
Leider führt das in vielen Fällen zu erheblichen Finanznöten bei Rentnern und trägt nicht unerheblich bei diesen zur Altersarmut bei.

GS
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon GS » 10.06.2025, 22:06

Hallo BigLion,

schön, dass Du diesen 6 Monate jungen Thread wieder aufwärmst.

Bei der Barmenia bin ich nicht; von daher kann ich wenig dazu sagen. Was uns aber eint, ist die Pflegepflichtversicherung, also dieser Tarif PVN. Dazu schreibst Du:
Ganz witzig ist die Beitragsentwicklung der privaten Pflegepflichtversicherung.
Gemessen an meiner Rente müsste ich einen Pflegepflichtversicherungsbeitrag leisten, der ca.
40 € niedriger läge bezogen auf GKV Versicherte, als das was die Barmenia von mir fordert.
Witzigerweise ist das bei mir gerade umgekehrt. Mein PVN-Beitrag steht bei 119,96 € monatlich. Nicht gerade wenig, aber wäre ich in der GKV geblieben und inzwischen daher KvdR-Rentner, müsste ich - ich habe es eben noch mal nachgerechnet - 158,68 € monatlich berappen, also bei aktuell 3,6% Pflege-Beitragssatz. Das wären nicht 40 € weniger, sondern knapp 40 € mehr.

Vielleicht liegts ja an Alter und Eintrittsjahr in diesen PVN? Das war bei mir 1995 mit damals 42 Jahren. Wie sieht es da bei Dir aus?

Gruß
von GS

PKVLaie
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon PKVLaie » 10.06.2025, 23:44

GS hat geschrieben:Hallo BigLion,

schön, dass Du diesen 6 Monate jungen Thread wieder aufwärmst.

Bei der Barmenia bin ich nicht; von daher kann ich wenig dazu sagen. Was uns aber eint, ist die Pflegepflichtversicherung, also dieser Tarif PVN. Dazu schreibst Du:
Ganz witzig ist die Beitragsentwicklung der privaten Pflegepflichtversicherung.
Gemessen an meiner Rente müsste ich einen Pflegepflichtversicherungsbeitrag leisten, der ca.
40 € niedriger läge bezogen auf GKV Versicherte, als das was die Barmenia von mir fordert.
Witzigerweise ist das bei mir gerade umgekehrt. Mein PVN-Beitrag steht bei 119,96 € monatlich. Nicht gerade wenig, aber wäre ich in der GKV geblieben und inzwischen daher KvdR-Rentner, müsste ich - ich habe es eben noch mal nachgerechnet - 158,68 € monatlich berappen, also bei aktuell 3,6% Pflege-Beitragssatz. Das wären nicht 40 € weniger, sondern knapp 40 € mehr.

Vielleicht liegts ja an Alter und Eintrittsjahr in diesen PVN? Das war bei mir 1995 mit damals 42 Jahren. Wie sieht es da bei Dir aus?

Gruß
von GS


Ich vermute eher es liegt primär an unterschiedlich hohen Renten. Deine scheint ungewöhnlich hoch zu sein, vermutlich bekommst Du auch eine Firmenpension o.ä.
Nur mit gesetzlicher Rente zahlt man kaum so viel in der gesetzlichen Pflegeversicherung.

Und das ist halt auch ein oft übersehener Aspekt beim Vergleich Rentner GKV vs. PKV. Es kommt sehr auf die Höhe der Rente, und ggfs. sonstiger beitragspflichtiger Einnahmen an.

GS
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon GS » 11.06.2025, 00:26

Hallo PKVLaie
Du schreibst:
Ich vermute eher es liegt primär an unterschiedlich hohen Renten. Deine scheint ungewöhnlich hoch zu sein, vermutlich bekommst Du auch eine Firmenpension o.ä.
Meine Rente ist nicht ungewöhnlich hoch, aber beitragspflichtig wäre bei mir auch die BAV, die mir eine gesetzliche Kasse mit etwa 1650 € monatlich anlasten würde. Denn - und auch da liegst Du richtig -
Nur mit gesetzlicher Rente zahlt man kaum so viel in der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Nur ist die Höhe der gesetzlichen Rente allein nicht die passende Messlatte. Ob jetzt zusätzliche Einkünfte in der GKV/SPV beitragspflichtig wären oder nicht - gerade in den letzten Jahren scheint eine BAV ja nicht mehr das Gelbe vom Ei zu sein - wer für diese zusätzlichen Einkünfte nicht gesorgt hat - z.B. aus der Rücklage der Ersparnisse infolge Wechsel GKV/PKV - sollte sich nicht allein auf die Höhe seiner gesetzlichen Rente berufen, wenn er über die Höhe seiner Pflegepflichtbeiträge ins Grübeln gekommen ist.
Und das ist halt auch ein oft übersehener Aspekt beim Vergleich Rentner GKV vs. PKV. Es kommt sehr auf die Höhe der Rente, und ggfs. sonstiger beitragspflichtiger Einnahmen an.
Allerdings. Wobei jedoch nicht übersehen werden sollte, dass man auch ab- oder jenseits von BAV fürs Alter vorsorgen kann - und die beitragsfreien Erträge dieser alternativen Anlage darüber hinwegtrösten sollten, dass der PVN-Beitrag etwas - z.B. 40 € - höher ist als der fiktive SPV-Beitrag allein aus der gesetzlichen Rente.

BigLion
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon BigLion » 11.06.2025, 08:55

@Postrank7
@PKV Laie
1995 war ich 38 Jahre alt.

Und die PKV ist ja überhaupt nicht in der Lage die private Pflegepflichtversicherung an einer Rentenhöhe festzumachen. Das war ihre Begründung nachdem ich telefonisch interveniert hatte.
Nein, wir wissen ja nicht wie hoch Ihre Rente ist.
Damit ist die gesetzliche Regelung mit einem festgesetzten Prozentsatz wie sie bei den GKV Versicherten gilt offensichtlich für die PKV's nicht bindend. Für mich sind damit der Willkür Tür und Tor geöffnet, allerdings seitens der Gesetzgebung durch Berlin leider legitimiert.

eastman
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon eastman » 11.06.2025, 09:07

Zitat: "Grundsätzlich gilt immer die Garantie, dass der Beitrag in der PPV nach einer Versicherungszeit von fünf Jahren nicht höher ist als der Höchstbeitrag in der Sozialen Pflegeversicherung (SPV). Maßgeblich ist der aktuelle Beitragssatz der SPV. Ab 2024 liegt dieser bei 175,96 Euro monatlich."
Egal, wie viele Gesundheitsfragen der private Krankenversicherer bei Antragstellung stellt. Wenn er lange genug am Markt ist, hat er auch in seinem Bestand den repräsentativen Querschnitt aller Erkrankungen und Befindlichkeiten. Wenn diese Statistik mit der höheren Lebenserwartung bei Privatversicherten stimmt....

BigLion
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon BigLion » 11.06.2025, 09:18

@eastman
Hoffe PN ist angekommen, irgendwie kann ich das im privaten Bereich nicht checken.

RolandPKV
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon RolandPKV » 11.06.2025, 15:04

@BigLion: natürlich wird der Beitrag für die private Pflegepflichtversicherung nicht in Prozent von irgendeinem Einkommen bemessen, sondern nach persönlichem Risiko und Eintrittsalter (oben gedeckelt). Diesen Quatsch mit "Prozent von irgendeinem Einkommen" gibt es nur in der Sozialversicherung.

GS
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon GS » 11.06.2025, 21:06

BigLion schreibt:
1995 war ich 38 Jahre alt.
Dann warst und bist du immerhin 4 Jahre jünger. Dein PVN-Beitrag dürfte somit um einige Euro unter meinen 119,96 € liegen.
Und die PKV ist ja überhaupt nicht in der Lage die private Pflegepflichtversicherung an einer Rentenhöhe festzumachen.
Weder will sie das noch kann sie das oder muss sie das. Und außerdem: Von wem wüsste sie, wie hoch deine Rente ist, wenn nicht von dir selbst? Das geht sie nämlich gar nichts an, siehe ...
Das war ihre Begründung nachdem ich telefonisch interveniert hatte.
Nein, wir wissen ja nicht wie hoch Ihre Rente ist.
Na siehste, na also.
Damit ist die gesetzliche Regelung mit einem festgesetzten Prozentsatz wie sie bei den GKV Versicherten gilt offensichtlich für die PKV's nicht bindend.
Das war noch nie so, mit Ausnahme natürlich des gesetzlichen Höchstbeitrages (bei 3,6% in 2025 monatlich 198,45 €), den auch Du als Gründungsmitglied niemals überschreiten müsstest. Aber davon bist du ja noch meilenweit entfernt, weiter noch als unsereiner mit 119,96 €.
Für mich sind damit der Willkür Tür und Tor geöffnet, allerdings seitens der Gesetzgebung durch Berlin leider legitimiert.
Es steht dir frei, das so zu sehen.

Apropos: Mal angenommen, du rechnest deinen PVN-Beitrag in % deiner (in der 'sozialen' Pflegeversicherung) beitragspflichtig wärenden Einnahmen um. Was für ein Prozentsatz käme dabei raus?

Bei mir wären es (Stand Juni 2025) 2,72 %, und damit kann ich ganz gut leben. Denke aber, Anfang 2026 wird nochmal eine Schippe draufgelegt auf den PVN-Beitrag, dann geht es wohl über die Dreiprozentmarke. Mal abwarten.

BigLion
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon BigLion » 14.06.2025, 06:57

@Postrank1
wenn ich auf meinen Beitrag zur PVN schaue, dann zahle ich 5,63% von meinen Rentenbezügen.

ZfT
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Re: Beitragserhöhungen Barmenia

Beitragvon ZfT » 24.06.2025, 14:18

BigLion hat geschrieben:Zu den Erhöhungen der Barmenia.

Ich bin seit 36 Jahren bei der Barmenia versichert
und mittlerweile Rentner. Ich habe die jeweils nicht unerheblichen freundlich benannten "Beitragsanpassungen" nur dadurch kompensieren können, indem ich einen jeweils günstigeren Tarif gewählt habe, der natürlich mit einem geringeren Leistungsspektrum verbunden ist.


Könntest Du mal Deine Zahlen, also die monatlichen Beiträge hier posten? Und wann Du jeweils Tarifwechsel vorgenommen hast? Wäre interessant.


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