Philchen hat geschrieben:Sie zahlen weniger als den GKV-Höchstbeitrag.
Sie haben die letzten Jahre 25 im Schnitt ERHEBLICH weniger bezahlt.
Wo ist das angesparte Geld hin?
Zu Beginn meiner traurigen Karriere als Privatversicherter waren die Beiträge tatsächlich niedriger wie der Höchstbeitrag in der GKV gewesen wäre.
Von dieser Differenz habe ich die Hälfte gespart, die andere Hälfte hat mein Arbeitgeber für sich eingespart.
Durch die alljährlichen, horrenden PKV-Beitragsexplosionen ist heute mein Beitrag deutlich über dem GKV-Höchstbeitrag.
Diese Differenz muss ich vollständig aus eigener Tasche bezahlen, da der Arbeitgeberanteil der KV auf den halben GKV-Beitrag begrenzt ist.
Hierfür verwende ich das früher eingesparte Geld. Dies ist aber bald aufgebraucht.
Philchen hat geschrieben:Nebenbei haben Sie ein ganz anderes, in den meisten Bereichen, deutlich höheres Leistungsniveau als in der GKV!
Ich bekomme laufend unerwünschte Werbeanrufe meiner PKV, in denen mir "empfohlen" wird, meinen jetzt schon unbezahlbaren Beitrag weiter aufzustocken, damit ich wenigstens Anspruch auf die Leistungen habe, die in der GKV selbstverständlich sind.
Es handelt sich meistens um Kur-Zusatzversicherungen, die durch meine PKV (AM-Tarif) nicht abgedeckt sind, wohl aber in der GKV.
Vorteile aus einer Privatversicherung haben in erster Linie die Ärzte, da sie für die gleichen Leistungen höhere Honorare abrechnen können wie bei einem Kassenpatienten.
Aus diesem Grund werden an Privatpatienten gerne überflüssige Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt.
Da wird schon mal gerne ein Privatpatient mit einem simplen Knochenbruch durch den Tomographen geschoben, damit die Kasse klingelt.
Hier kann ich keinen Vorteil für Privatversicherte erkennen, wohl aber einen der Gründe für die alljährlichen Beitrags-"Anpassungen".
Philchen hat geschrieben:Um was geht es Ihnen eigentlich?
Wenn ich in ein paar Jahren in Rente gehen werde, möchte ich meine KV-Beiträge bezahlen und trotzdem oberhalb des Existenzminimums leben können.
Bei der derzeitigen Beitragsstrategie der PKVs ist dieses Ziel für die Mehrheit der PKV-Versicherten ausgeschlossen und für die Mehrheit der GKV-Versicherten selbstverständlich.
Dieser Sachverhalt wurde mittlerweilen von allen Parteien (ausser FDP) erkannt und ich erwarte eine baldige politische Lösung, z.B. nach dem Niederländischen Modell.
Dort bezahlt jeder KV-Versicherte einen Monatsbeitrag von 95.-€. Für Kinder übernimmt der Staat diese Kosten.
So etwas lässt sich allerdings nur erreichen, wenn das Ziel eines Gesundheitssystems die Gesunderhaltung der Menschen und nicht Profitmaximierung für die Pharmaindustrie, die Ärzteschaft, die Krankenhausgesellschaften und der Krankenversicherungen ist.
Letzteres ist bei uns der Fall.