Wechsel GKV→PKV mit 48

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Racer76
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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Racer76 » 01.12.2024, 21:14

Die aktuellen KI Systeme sind schon sehr gut, so richtig verlassen würde ich mich aber blind nicht darauf.

Das wohl hier zentrale Thema
Der vorliegende Tarif bietet keine Beitragsreduzierung im Alter
zielt wohl darauf ab, dass es anscheinend keine Beitragsentlastungsoption gibt. Soweit ich das weiß sind die 10% Zuschlag gesetzlich vorgegeben und können nicht einfach ausgeschlossen werden.

Da die KI mit Sicherheit keinerlei umfassende Daten zu diesem Tarif hat würde ich diese Prognosen sehr kritisch hinterfragen. Neben der Tarifsteigerung gibt es auch eine Inflation, sodass schon alleine deswegen 100€ heute in 15 Jahren bestimmt keine 100€ mehr wert sind. Die BBG steigt ja munter jedes Jahr weiter...

Ich selbst habe auch einen SB Tarif und bin der Meinung, dass das gar nicht so verkehrt ist, da dann die Versicherten nicht immer alles gleich bezahlen, sondern auch mal eine Rechnung prüfen. Was sich am Ende wieder positiv auf die Beiträge auswirkt. Aber ja, ich kalkuliere immer worst case die maximale SB auf meinen Tarif dazu. Außerdem ist der SB nicht prozentual sondern absolut, wird also in der Tendenz immer geringer ;-)

Was mit 48 natürlich "weh" tun kann ist der Zeitraum, in dem man Rückstellungen bilden kann. Da muss man sich halt wirklich überlegen, was man im Alter in der GKV bzw. in der PKV zahlen müsste.

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon PKVLaie » 01.12.2024, 22:19

Spannend für was heute KI benutzt wird und was dabei herauskommt.
Ich habe selbst mal in einer Abteilung für KI gearbeitet, auch wenn es lange her ist.
Vom heutigen Stand würde ich mir bei so einem komplexen Thema gar nichts davon versprechen.
Ganz oberflächlich gescannt liest sich das plausibel, aber im Detail geht dann doch einiges schief.

Völlig falsch ist die Aussage die Beiträge würden aufgrund des Alters steigen.
Dafür gibt es ja die Altersrückstellungen, um das abzufangen.
Was zu Beitragssteigerungen führt sind veränderte Rahmenbedingungen: Höhere Kosten, niedrigere Zinsen, und - ja - auch eine höhere Lebenserwartung als ursprünglich kalkuliert. Das ist aber trotzdem etwas anderes.

Um diese Beitragssteigerungen abzufedern gibt es den gesetzlichen Zuschlag von 10 %. Der wird bis 60 erhoben, dann enfällt er. Ab 65 wird das dort angesammelte Kapital eingesetzt um Beitragssteigerungen abzufangen.

Klar ist aber auch: Wenn man erst mit 48 in die PKV einsteigt, dann hat man nur 12 Jahre in denen der gesetzliche Zuschlag gezahlt wird. Also erheblich kürzer als bei jemand der deutlich jünger einsteigt.
Insofern wird dort weniger Kapital gebildet und Beitragssteigerungen können nur für deutlich weniger Jahre abgefangen werden.

Was man auch ganz klar sagen muss: Ja ein Verdoppelung in 19 Jahren ist möglich. Ich habe das selbst erlebt, sogar mehr als das.
Es ist aber auch nicht so extrem wie man meinen möchte, es sind keine 4 % pro Jahr.
In der GKV passiert in 19 Jahren allerdings auch einiges.

Ich bleibe aber bei meinem früheren Rat: In Ihrem Alter, mit Kind, würde ich eher davon abraten.
Zumal ich schon den Eindruck habe, Sie hätten zwar gerne die besseren Leistungen, aber Sie wollen dafür nicht deutlich mehr zahlen.
Und darauf wird es langfristig vermutlich schon hinauslaufen, jedenfalls wenn Sie beim Top-Tarif bleiben wollen.

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon musv » 02.12.2024, 10:10

PKVLaie hat geschrieben:Vom heutigen Stand würde ich mir bei so einem komplexen Thema gar nichts davon versprechen.
Ganz oberflächlich gescannt liest sich das plausibel, aber im Detail geht dann doch einiges schief.

Bis vor kurzem hab ich KI noch komplett abgelehnt.

Mittlerweile hab ich nutz ich das allerdings sehr gern, um bei komplexen Themen überhaupt einen Einstieg zu bekommen. Die nachfolgende Prüfung ist natürlich obligatorisch.

PKVLaie hat geschrieben:Völlig falsch ist die Aussage die Beiträge würden aufgrund des Alters steigen. Dafür gibt es ja die Altersrückstellungen, um das abzufangen.

Um diese Beitragssteigerungen abzufedern gibt es den gesetzlichen Zuschlag von 10 %. Der wird bis 60 erhoben, dann enfällt er. Ab 65 wird das dort angesammelte Kapital eingesetzt um Beitragssteigerungen abzufangen.

Das wusste ich noch grob, hab das dann ja auch als Ergänzung dazugeschrieben.

PKVLaie hat geschrieben:Was man auch ganz klar sagen muss: Ja ein Verdoppelung in 19 Jahren ist möglich. Ich habe das selbst erlebt, sogar mehr als das.
Es ist aber auch nicht so extrem wie man meinen möchte, es sind keine 4 % pro Jahr. In der GKV passiert in 19 Jahren allerdings auch einiges.

Hier hab ich was zur Entwicklung der GKV-Maximalbeiträge gefunden. Die haben sich in den letzten 19 Jahren auch verdoppelt.

Insgesamt bleibt es wohl bei mir eher ein Nullsummenspiel, ob ich jetzt in der GKV bleib oder in die PKV wechsel.

PKVLaie hat geschrieben:Ich bleibe aber bei meinem früheren Rat: In Ihrem Alter, mit Kind, würde ich eher davon abraten.
Zumal ich schon den Eindruck habe, Sie hätten zwar gerne die besseren Leistungen, aber Sie wollen dafür nicht deutlich mehr zahlen.
Und darauf wird es langfristig vermutlich schon hinauslaufen, jedenfalls wenn Sie beim Top-Tarif bleiben wollen.

Ich hab in die Kalkulation inzwischen schon den mittleren Tarif gewählt.

Aber mittlerweile komme ich immer mehr zur Überzeugung, in der GKV zu bleiben. Was mich an der PKV stört, ist die ungewisse Beitragsentwicklung in der PKV verbunden mit der "Endgültigkeit der Entscheidung". Bei der GKV ist die Kopplung an die Rente doch irgendwie ein gewisses Sicherheitsnetz, auch wenn ich durch die zusätzliche Betriebsrente wohl auch in der GKV vermutlich einen höheren Beitrag zahlen werde.

Tatsächlich war bei mir das vordergründige Ziel, über die PKV auch im Rentenalter günstiger zu fahren als mit der GKV (bei besseren Leistungen).

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Czauderna » 02.12.2024, 12:04

Hallo,
Hier hab ich was zur Entwicklung der GKV-Maximalbeiträge gefunden. Die haben sich in den letzten 19 Jahren auch verdoppelt.

Nach der Tabelle lag der Beitragssatz zur KV. 1970 bei 8,20 % und 2024 waren es (ohne Zusatzbeiträge) 14,6 %, demnach keine Verdopplung.
Was sich allerdings in den vergangenen 54 Jahren geändert hat, war die Beitragsbemessungsgrenze von (umgerechnet) 1970, da waren es 613,55 €
und in 20204 - sind es 5175,00 €.

Bei der GKV sind es eben die Einkommen, die für die Beitragshöhe verantwortlich zeichnen, bei der PKV eben andere Kriterien und, nicht vergessen, wir schreiben hier von den Höchstbeiträgen in der GKV (auch im Alter).
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon RolandPKV » 02.12.2024, 15:23

Czauderna hat geschrieben:
Nach der Tabelle lag der Beitragssatz zur KV. 1970 bei 8,20 % und 2024 waren es (ohne Zusatzbeiträge) 14,6 %, demnach keine Verdopplung.


Wie viele Leute verdienen heute genausoviel wie 1970? Man muss schon vergleichen, was damals und heute ein Durchschnittsverdiener in DM bzw. Euro ausgedrückt bezahlt.

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Czauderna » 02.12.2024, 15:44

RolandPKV hat geschrieben:
Czauderna hat geschrieben:
Nach der Tabelle lag der Beitragssatz zur KV. 1970 bei 8,20 % und 2024 waren es (ohne Zusatzbeiträge) 14,6 %, demnach keine Verdopplung.


Wie viele Leute verdienen heute genausoviel wie 1970? Man muss schon vergleichen, was damals und heute ein Durchschnittsverdiener in DM bzw. Euro ausgedrückt bezahlt.

Hallo,
wer 1970 als Angestellter 900,00 DM und mehr verdiente, der gehörte zu den Gutverdienenden im Lande und wir reden hier über genau diesen Personenkreis, also Menschen mit Einkommen über 5000,00 € mtl. - es wollen doch keine Menschen mit durchschnittlichen Einkommen von der PKV in die GKV wechseln, sondern fast immer die, welche im Alter sich die PKV nicht leisten wollen oder sogar nicht mehr können, weil sie eben genau dann über nicht mehr soviel Einkommen verfügen - Ich kenne aus meiner Praxis sehr viele solcher Fälle, waren es Arbeitnehmer aber auch Selbständige.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon RolandPKV » 02.12.2024, 16:02

@Czauderna: in diesem Thread geht es nicht um den Wechsel von der PKV in die GKV, sondern andersrum.

Unabhängig davon geht Deine Antwort komplett an meinem Beitrag vorbei. Du hast die prozentualen Beiträge in der GKV von 1970 und heute verglichen, was überhaupt keinen Sinn macht. Man muss die tatsächlich gezahlten Beiträge vergleichen.

GS
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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon GS » 02.12.2024, 21:35

Hallo zusammen,

worüber ich eben gestolpert bin:
Czauderna schreibt:
Nach der Tabelle lag der Beitragssatz zur KV. 1970 bei 8,20 % und 2024 waren es (ohne Zusatzbeiträge) 14,6 %, demnach keine Verdopplung.
1970 war die Welt zumindest in dieser Hinsicht ja noch in Ordnung. Zusatzbeitragssätze kannte man noch nicht; es genügte der allgemeine (und vielleicht noch der besondere, also der ohne Krankengeld). Seit 2009 gibts diesen Zusatzbeitrag(ssatz) aber, und der steht ja nicht nur auf dem Papier, sondern will auch bezahlt werden.

Was dann aber auch bedeutet: 2024 waren es (mit Zusatzbeiträgen) 16,30 %, demnach praktisch doch eine Verdoppelung. Zumal die +1,70 PP Zusatzbeitragssatz unter dem Verdacht stehen, schöngerechnet gewesen zu sein (wie übrigens auch die kommenden +2,50 PP).

Grüße
von GS

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Racer76 » 02.12.2024, 22:05

musv hat geschrieben:Aber mittlerweile komme ich immer mehr zur Überzeugung, in der GKV zu bleiben. Was mich an der PKV stört, ist die ungewisse Beitragsentwicklung in der PKV verbunden mit der "Endgültigkeit der Entscheidung". Bei der GKV ist die Kopplung an die Rente doch irgendwie ein gewisses Sicherheitsnetz, auch wenn ich durch die zusätzliche Betriebsrente wohl auch in der GKV vermutlich einen höheren Beitrag zahlen werde.

Tatsächlich war bei mir das vordergründige Ziel, über die PKV auch im Rentenalter günstiger zu fahren als mit der GKV (bei besseren Leistungen).


Um hier noch einmal mit einigen Irrtümern aufzuräumen. Die "Endgültigkeit der Entscheidung" gibt es in dem Sinne nicht. Sowohl bis zum 55. als auch danach gibt es Wege PKV --> GKV. Dieses "geht nicht", "gibt's nicht". Auch eine KVdR schützt die Betriebsrente nicht und am Ende müsste man auch noch schauen, was wie bei der Steuer berücksichtigt werden kann.

In der PKV werden die 10% an Altersrückstellungen gesammelt, die ab dem 60. nicht mehr anfallen und zwischen dem 65. und 80. "verbraucht" werden. Je mehr man ansammelt, desto besser. Oder, je früher man sammelt, desto besser. Tarife kann man beim Versicherer ohne Verlust "quer oder nach unten" wechseln bis hin zum Basistarif.

Wenn es im Fall 48 Jahren mit Kind ausschließlich darum geht, welche Beiträge über die Lebenszeit anfallen wäre wohl - wenn alle Rahmenbedingungen so bleiben wie heute - die GKV günstiger. Aber: diese Kalkulation kann ganz schnell wackeln, wenn die anstehenden volkswirtschaftlichen Probleme "gelöst" werden und Leistungskataloge oder Bemessungsgrenzen angepasst werden oder Module entfallen wie z.B. die Familienversicherung oder die KVdR. Das kann heute niemand voraussehen oder gar berechnen. GKV oder PKV hat beides Chancen und Risiken.

Fällt die Entscheidung pro GKV aus kann ich nur dringend raten, die Bausteine Krankenhaus, Zähne/Kiefer und KTG dazuzubuchen. Damit man zumindest in den teuren Ecken abgesichert ist. Aber damit sieht die Gesamtrechnung auch schon wieder anders aus...

PKVLaie
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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon PKVLaie » 02.12.2024, 23:43

Racer76 hat geschrieben:Wenn es im Fall 48 Jahren mit Kind ausschließlich darum geht, welche Beiträge über die Lebenszeit anfallen wäre wohl - wenn alle Rahmenbedingungen so bleiben wie heute - die GKV günstiger. Aber: diese Kalkulation kann ganz schnell wackeln, wenn die anstehenden volkswirtschaftlichen Probleme "gelöst" werden und Leistungskataloge oder Bemessungsgrenzen angepasst werden oder Module entfallen wie z.B. die Familienversicherung oder die KVdR. Das kann heute niemand voraussehen oder gar berechnen. GKV oder PKV hat beides Chancen und Risiken.

Fällt die Entscheidung pro GKV aus kann ich nur dringend raten, die Bausteine Krankenhaus, Zähne/Kiefer und KTG dazuzubuchen. Damit man zumindest in den teuren Ecken abgesichert ist. Aber damit sieht die Gesamtrechnung auch schon wieder anders aus...


Sollte die Familienversicherung in der GKV entfallen wird es ab 55 aber sehr schwer mit dem Weg PKV -> GKV.
Und auch sonst kommt es sehr auf die Konstellation an.

Der Empfehlung für die Zusatzversicherung schließe ich mich an. Beim KTG kommt es aber auf den Einzelfall an, mache Arbeitgeber stocken das auch auf.

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Czauderna » 03.12.2024, 09:40

Hallo GS,
Was dann aber auch bedeutet: 2024 waren es (mit Zusatzbeiträgen) 16,30 %, demnach praktisch doch eine Verdoppelung. Zumal die +1,70 PP Zusatzbeitragssatz unter dem Verdacht stehen, schöngerechnet gewesen zu sein (wie übrigens auch die kommenden +2,50 PP

okay, da hast du natürlich auch wieder recht, nur zwischen 1970 und 2024 liegen gerade mal 54 Jahre, geringfügig mehr als die genannten 19 Jahre.
Egal, darum geht es auch letztendlich nicht wie Roland PKV auch richtig bemerkte.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Racer76 » 03.12.2024, 15:53

PKVLaie hat geschrieben:Sollte die Familienversicherung in der GKV entfallen wird es ab 55 aber sehr schwer mit dem Weg PKV -> GKV.
Und auch sonst kommt es sehr auf die Konstellation an.

Der Empfehlung für die Zusatzversicherung schließe ich mich an. Beim KTG kommt es aber auf den Einzelfall an, mache Arbeitgeber stocken das auch auf.


Nicht zwingend, man könnte die Familienversicherung belassen, jedoch beispielsweise für die Familienversicherten irgendwelche Pauschalen verlangen. Das würde den Weg in die GKV weiter offen lassen.

Als kleiner Exkurs zum Thema was könnte in der GKV außer steigenden Beiträgen noch kommen:

Nach Statista (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155823/umfrage/gkv-pkv-mitglieder-und-versichertenzahl-im-vergleich/#:~:text=Im%20Jahr%202023%20waren%20in,Millionen%20beitragsfreie%20Versicherte%2C%20z.B.%20Familienangeh%C3%B6rige.) sind 58,2 Millionen Beitragszahler und 16,04 Millionen Familienversicherte in 2023 gewesen. Die Beitragsfreien dürften eher jüngere Semester sein, sodass diese wohl eher unterproportional zu den Ausgaben beitragen. Würde man aber beispielsweise 100€ pauschal für jeden verlangen, hätten die GKVen mit einem Streich gut 19 Milliarden Euro frei gesetzt. Oder nehmen wir die 190€, die vom Staat für andere Versicherte bezahlt werden, hätte man schnell knapp 37 Milliarden Euro in der Kasse.

Interessant auch die Zahlen, die vom GKV-Spitzenverband veröffentlicht werden (https://www.gkv-spitzenverband.de/media/grafiken/gkv_kennzahlen/kennzahlen_gkv_2024_q1/300dpi/GKV-Kennzahlen_Leistungsbereiche_Euro_2023_300.jpg).

Den größten Block ist man im Bundestag ja nun angegangen (mal sehen wie erfolgreich). Aber hier sieht man auch sehr schön, warum es erste Stimmen gibt, den Zahnbereich ganz aus dem Leistungskatalog zu nehmen (zusammen knapp 18 Milliarden Euro schwer dieser Posten), (https://www.quintessence-publishing.com/deu/de/news/nachrichten/politik/zahnaerztliche-und-zahntechnische-leistungen-raus-aus-der-gkv).



Das Thema KTG hatte ich lange Zeit (in jüngeren Jahren) auch nicht auf dem Schirm. Nun habe ich jedoch Fälle gesehen, wo Leute durch Krankheit oder Unfall teils bis zu zwei Jahre (fast durchgängig) nicht arbeiten konnten und das kann gerade für Gutverdiener schnell zum finanziellen Problem werden.

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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon RolandPKV » 03.12.2024, 16:54

@Racer76: solche ausführlichen Erörterungen zum Thema GKV sind meiner Meinung nach in der Rubrik "Gesundheitspolitik" besser aufgehoben.

Racer76
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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon Racer76 » 08.12.2024, 20:38

Ja, sorry, ging zu weit in die Tiefe.

Kurzum: ob die GKV in Zukunft der "sichere Hafen" mit kleinen Beiträgen bei großer Leistung für Rentner bleibt, sollte zumindest kritisch hinterfragt werden.

GS
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Re: Wechsel GKV→PKV mit 48

Beitragvon GS » 09.12.2024, 00:29

Racer76 schreibt:
Kurzum: ob die GKV in Zukunft der "sichere Hafen" mit kleinen Beiträgen bei großer Leistung für Rentner bleibt, sollte zumindest kritisch hinterfragt werden.

Das auf jeden Fall, und deshalb habe ich, @RolandPKV ist daran schuld :mrgreen: Dein Zitat mal in das zuletzt verwaiste Forum "Gesundheitspolitik" entführt.


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