Beitrag über PKV bei Plusminus

Erfahrungsberichte, Beitragserhöhungen, Versicherungspflicht, gesetzlich oder privat, usw.

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longstag
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Beitrag über PKV bei Plusminus

Beitragvon longstag » 16.03.2010, 23:17

Hi Zusammen,

bin gerade kurz davor von der GKV in die PKV zu wechseln.
(Angestellter, ledig, 27).
Der heutige Beitrag der ARD hat mich aber wieder ins Grübeln gebracht:

http://www.daserste.de/plusminus/beitra ... qsh~cm.asp

Hat den Beitrag jemand von euch gesehen?
Wie ist euere Meinung dazu?
Momentan kommen die PKVs in den Medien ja wirklich nicht gerade gut weg.

Frank
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Beitragvon Frank » 17.03.2010, 09:51

Moin,

ich habe den Beitrag nicht gesehen und werde ihn mir auch nicht anschauen. Egal ob das Panorama, Report, Plusminus, Monitor, Fakt und wie sie alle heißen - Ich habe schon so viele Berichte gesehen, die falsch oder schlecht recherchiert waren.
Manchmal wird auch bewußt Stimmung gemacht um Zuschauer das zu bieten, was sie sehen wollen. Das betrifft nicht nur Versicherungen sondern ist themenübergreifend. Ich halte von diesen ganzen Formaten nichts mehr.

Gruß

Frank

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Beitragvon longstag » 17.03.2010, 10:15

Der Beitrag war relativ neutral und sie haben die Studie des IGES-Instituts zur Beitragsentwicklung vorgestellt.
Anschließend hat das ein Sprecher des PKV-Verbandes wiederlegt. (ist ja immer so).

Mit der geplanten Kopfpauschale weiß man nicht, ob sich der Wechsel wirklich noch lohnt.

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Beitragvon DKV-Service-Center » 17.03.2010, 10:50

Neutral hin oder her, ich kenne den Satz dessen Brot ich ess dessen Lied ich sing.
Sie spielen mit dem Gedanken das System zu verlassen, jetzt haben sich Bauchschmerzen bekommen, warum?
Wenn Sie sich für eine gute zu Ihnen passende Versicherung entscheiden, die Beitragsersparnis
richtig verwenden, solltes es Ihnen sogar möglich sein, ab der Rente gar keine Beiträge mehr für die Versicherung zahlen zu müssen.
Gruß

Frank
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Beitragvon Frank » 17.03.2010, 11:17

Die Auswahl der passenden Krankenversicherung ist schon eine wichtige Sache. Es ist gut wenn man sich vorher gründlich informiert und sich auch verschiedene Meinungen einholt. Aber auf Medienberichte kannst du nicht dabei nicht verlassen. Denke nur mal daran, wie die Schweinegrippe hochgepuscht oder wie aus einem normalen Winter plötzlich eine Naturkatastrophe wurde.

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Beitragvon longstag » 17.03.2010, 11:22

Also ihr habt schon vollkommen recht.
In den Medien wird häufig übertrieben und auch bei H1N1 weiß ich aus eigener Erfahrung wie sehr das Thema aufgeblasen wurde.

Aber Bauchschmerzen machen mir ein wenig die Prognosen der Beitragsentwicklungen im Vergleich zu den GKV.
Klar, aktuell würd ich mir ca. 100 Euro pro Monat sparen bei besseren Leistungen.
Aber ich bin jetzt 27. Wie sieht's in 10 Jahren aus, wenn ich 37 bin?
In den Beiträgen der Medien werden sicherlich auch immer viele tragische Einzelschicksale thematisiert.
Aber gerade die sind es, die mir Sorgen machen.

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Beitragvon Thomas Schösser » 17.03.2010, 12:06

Hallo longstag,

ich habe mir den Beitrag angesehen und kann verstehen, dass sie mit ihrer Entscheidung ins Wanken geraten.

Hierzu möchte ich kurz folgendes bemerken:

Der gesetzliche Zuschlag, welcher in der PKV zusätzlich zu den Altersrückstellungen für später angespart wird, wurde überhaupt nicht erwähnt. Dieser ist erst seit dem 01.01.2000 für neue abgeschlossene Verträge als Pflicht für bestimmte Altersgruppen eingeführt worden.

Die im privaten Krankenversicherungsvertrag enthaltenen Leistungsinhalte können vom Versicherer eben NICHT einseitig reduziert werden.

Die gesetzliche KV hat das in der Vergangenheit eben schon gemacht.
Beispiele dafür wären unter anderem, Einführung der Budgets für Ärzte, Reduzierung der Zahnleistungen, Erhöhung der Fahrtkostenbeteiligung und so weiter...

Aufgrund der Tatsache, dass die Menschen in Deutschland immer älter werden, wird es in beiden Gesundheitssystemen richtig teuer werden müssen.

Die Frage ist nur in welches System sie möchten.

Zum Thema Leistungen möchte ich noch sagen, dass hier die Unterschiede der Tarife privater Krankenversicherer teilweise sehr groß sind. Nicht jede PKV ist automatisch besser als die GKV.

Aus diesem Grund ist es meiner Meinung nach nicht richtig die PKV allgemein als schlecht darzustellen. Es kommt eben darauf an, wie verbraucherfreundlich ein Bedingungswerk gestrickt ist.

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Beitragvon Frank » 17.03.2010, 12:19

Es ist vollkommen egal ob du dich für PKV oder GKV entscheidest, beide Systeme werden in Zukunft teurer werden und zwar spürbar teurer. Das läßt sich aufgrund der älter werdenden Bevölkerung auch nicht verhindern. Du kannst dich aber für Standard-Leistungen oder für eine bessere Versorgung entscheiden.

Auch innerhalb der PKV gibt es Tarife mit einer Betragsdeckelung analog dem Höchstbeitrag der GKV. Du mußt also in Zukunft nicht mehr bezahlen wie in der Gesetzlichen.

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Beitragvon JarvisCocker » 17.03.2010, 16:33

DKV-Service-Center hat geschrieben:Wenn Sie sich für eine gute zu Ihnen passende Versicherung entscheiden, die Beitragsersparnis
richtig verwenden, solltes es Ihnen sogar möglich sein, ab der Rente gar keine Beiträge mehr für die Versicherung zahlen zu müssen.
Gruß


a) was ist denn für ihn passend und was kostet das zur Zeit ?
b) wie hoch sind die Beiträge in 40 Jahren, wenn er in Rente geht ?

Wenn sie beide Fragen mit "weiß ich nicht" beantworten werden müssen, werden sie feststellen dass ihre Aussage oben möglicher Unsinn ist....
hab ich ihnen aber schon mal geschrieben....

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Beitragvon Peschju » 17.03.2010, 19:40

Als Versicherungsmakler müßte ich jetzt eigentlich die PKV als die ultimative Lösung anpreisen, für alle die, die Möglichkeit haben in die PKV zu wechseln. Als Makler muß ich meine Kunden allerdings darauf hinweisen, dass in meinen Augen die PKV vor den gleichen Problemen steht bzw. schon hat, wie die GKV. Bisher hat mir noch kein Maklerbetreuer von welcher Gesellschaft auch immer, erklären können,
wie die Kosten die zwangsläufig auch die PKV zu schultern hat, in Zukunft gedeckt werden können. Die Kunden der PKV altern genau wie die der GKV und wollen in Zukunft vernünftig versorgt werden. Gleichzeitig fehlt der Nachschub an jungen gesunden Einsteigern. Es gibt heute schon genug Kunden, die für ihre PKV-Beiträge mehr bezahlen müssen als für alles andere. Die Beitragserhöhungen der letzten Jahre sprechen Bände.

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Beitragvon E.Kacmaz » 18.03.2010, 08:17

Peschju hat geschrieben:Als Versicherungsmakler müßte ich jetzt eigentlich die PKV als die ultimative Lösung anpreisen, für alle die, die Möglichkeit haben in die PKV zu wechseln. Als Makler muß ich meine Kunden allerdings darauf hinweisen, dass in meinen Augen die PKV vor den gleichen Problemen steht bzw. schon hat, wie die GKV. Bisher hat mir noch kein Maklerbetreuer von welcher Gesellschaft auch immer, erklären können,
wie die Kosten die zwangsläufig auch die PKV zu schultern hat, in Zukunft gedeckt werden können. Die Kunden der PKV altern genau wie die der GKV und wollen in Zukunft vernünftig versorgt werden. Gleichzeitig fehlt der Nachschub an jungen gesunden Einsteigern. Es gibt heute schon genug Kunden, die für ihre PKV-Beiträge mehr bezahlen müssen als für alles andere. Die Beitragserhöhungen der letzten Jahre sprechen Bände.


Sorry, aber die PKV ist kapitalgedeckt.
Ein Nachschub an jungen und gesunden Versicherten ist für ein umlagefinanziertes System essentiell.

Grüße

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Beitragvon eastman » 18.03.2010, 10:35

Entschiedener Einspruch! Auch die Kalkulation privater Krankenversicherungstarife enthält Umlageelemente, die einen gewisssen Neuzugang an Versicherten bedingen. Wäre dem nicht, hätte das Schließen eines ehemals verkaufsoffenen Tarifes ja auch nicht die bekannten "Vergreisungseffekte".

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Beitragvon E.Kacmaz » 19.03.2010, 23:32

eastman hat geschrieben:Entschiedener Einspruch! Auch die Kalkulation privater Krankenversicherungstarife enthält Umlageelemente, die einen gewisssen Neuzugang an Versicherten bedingen. Wäre dem nicht, hätte das Schließen eines ehemals verkaufsoffenen Tarifes ja auch nicht die bekannten "Vergreisungseffekte".


Auch ein entschiedener Einspruch macht es nicht richtiger.
Es sind keine Vergreisungs- sondern Entmischungseffekte.

Die Gesunden gehen und die Kranken müssen in dem Tarif bleiben.
Das hat nichts mit Vergreisung zu tun.

Grüße

eastman
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Beitragvon eastman » 20.03.2010, 09:26

"Vergreisungseffekte" habe ich bewußt in Anführungszeichen geschrieben, der Begriff ist bekannter als Antiselektion. Der Effekt ist jedoch derselbe: Beitragsspiralen. Oder gibt es einen geschlossenen Tarif, der eine relative Beitragsstabilität vorzuweisen hat, der mir bisher entgangen ist? Zitat : " Die Antiselektion oder Risikoentmischung läßt die Kranken unter sich, ohne daß bisher hierfür finanziell durch Bildung zusätzlicher Rückstellungen für die Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Einzelnen vorgesorgt wurde". Zu optimistische Szenarien zur Lebenserwartung, Fehlkalkulation (z.B. Verwendung von Stornogewinnen) und der Kannibalismus innerhalb der Branche...es gibt genügend Baustellen :-&

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Beitragvon E.Kacmaz » 20.03.2010, 13:01

eastman hat geschrieben:"Vergreisungseffekte" habe ich bewußt in Anführungszeichen geschrieben, der Begriff ist bekannter als Antiselektion. Der Effekt ist jedoch derselbe: Beitragsspiralen. Oder gibt es einen geschlossenen Tarif, der eine relative Beitragsstabilität vorzuweisen hat, der mir bisher entgangen ist? Zitat : " Die Antiselektion oder Risikoentmischung läßt die Kranken unter sich, ohne daß bisher hierfür finanziell durch Bildung zusätzlicher Rückstellungen für die Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Einzelnen vorgesorgt wurde". Zu optimistische Szenarien zur Lebenserwartung, Fehlkalkulation (z.B. Verwendung von Stornogewinnen) und der Kannibalismus innerhalb der Branche...es gibt genügend Baustellen :-&


Was anderes als ich schreibst du doch auch nicht.
Es ist eine Entmischung und keine Vergreisung...


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