Selbständig - GKV - PKV - brauche Entscheidungshilfe

[macintosh]

Erst mal ein großes Hallo an Alle,

ich habe bisher "still" mitgelesen und bin nun nach diversen Beratungsgesprächen mit der GKV als auch der PKV vollends verwirrt.

Kurz zu meiner Situation. Ich bin 34, geschieden, ohne Kinder und selbstständig. Aktuell bin ich bei der GKV und zahle entsprechend meines Einkommen den Höchstsatz.

Ich habe eine Autoimmunkrankheit, dennoch würden einige PKV´s mich mit einem Risikioaufschlag zu annehmbaren Konditionen und vorallem für weniger Beitrag aufnehmen. Auch wenn es "nur um 250 EUR" geht - 250 EUR sind 250 EUR die ich dann wiederum für meine private Altersvorsorge nehmen könnte. z.B.

Ebenfalls besitze ich Eigentum und habe somit Einnahmen aus Vermietungen etc. Ich habe natürlich keine Kristallkugel, aber ich gehe davon aus, das das Eigentum auch noch im Alter besteht.

Da knapp 700 EUR extrem viel für extrem wenig in der GKV ist, lockt mich natürlich der doch wesentlich günstigere PKV Beitragssatz heute.

Da ich die 90% der zweiten Hälfte meines Arbeitslebens in 2 Jahren voll habe und ich nicht mehr in die Rente einzahle (privat Vorsorge), ist es im Alter jedoch so, dass zum Einkommen in der GKV nur der Rentenbescheid zählt und keine Einnahmen aus Vermietung etc.

Somit wäre für das Alter die GKV Lösung besser - für jetzt aber die PKV. Ich bin völlig verwirrt und ich glaube ich sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

Ich würde mich über objektive und neutrale Ratschläge sehr freuen, da die Entscheidung ja keine leichte ist und ich wirklich aktuell die Entscheidung mit einem großen Fragezeichen vor mir her schiebe.

[heinrich]

nimm einen Würfel und lass diesen entscheiden
Gerade Zahl = PKV
Ungerade = GKV

Dies soll kein Scherz sein. Du würdest erst am Ende Deines Lebens erkennen können, ob Du Dich jetzt richtig entschieden hast.


PS: Du kannst jedoch nicht als 34jähriger in 2 Jahren die Vorversicherungszeit erfüllt haben.

Unterstellt, dass Du mit 67 Jahren in Rente geht , hast Du die 2. Hälfte Deines Erwerbslebens noch nicht einmal begonnen, geschweige denn üüüüüberhaupt einen einzige Tag gesetzlicher Krankenversicherung in diesem Zeitraum nachgewiesen haben

[Rossi]

Nun ja, es ist doch relativ einfach.

@macintosh. Du hast doch Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung (Deutsche Rentenversicherung / DRV ) gezahlt. Derzeit zahlst Du nichts mehr in die DRV ein, denn die Absichrung im Alter erfolgt privat.

Wie hoch ist die Rente von der DRV im Rentenalter (ca.)?

[macintosh]

Guten Morgen,

@heinrich
Du hast natürlich recht - habe die Zeit auf die erste Hälfte gerechnet. Kleiner aber grober Fehler! Ich sag doch ich bin verwirrt

@Rossi
laut dem Bescheid von August 2014 wären es knapp 320 EUR.

Da die Entscheidung nicht leicht ist, möchte ich alle "Fakten" und Möglichkeiten genau abwägen. Sicherlich steigen auch die Beiträge der GKV im Laufe der Jahre, allerdings hört man ja auch immer wieder, dass gerade in der PKV die Schwierigkeiten im Alter bestehen sich die doch sehr hohen Beiträge leisten zu können. Und gerade dann, wenn man älter ist, macht es doch Sinn eine gute Versorgung zu haben und nicht alle Leistungen kürzen zu müssen um sich die Versicherung leisten zu können.

Ich verstehe nur diesen Gesetzestext nicht richtig. Wäre es tatsächlich so, dass im Falle der Entscheidung für die GKV wirklich nur der DRV Beitrag zählt unter Berücksichtigung der 90% der 2ten Arbeitshälfte?

Im § 5, Abs 1, Nr. 11 Sozialgesetzbuch V ist geregelt, dass jeder der einen Anspruch auf eine gesetzliche Rente hat und die zweite Hälfte seines Erwerbslebens min. 90% gesetzlich versichert war, versicherungspflichtig in der Krankenversicherung der Rentner ist.
Des Weiteren regelt der § 237 Sozialgesetzbuch V welche Einkünfte zur Beitragsberechnung herangezogen werden. Es werden nur die in diesem Paragraphen genannten Einkunftsarten zur Beitragsberechnung herangezogen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, sowie Einkünfte aus Kapitalvermögen bei der Beitragsberechnung nicht berücksichtigt werden.

[Rossi]

Es ist relativ einfach.

Wenn Du weiterhin in der GKV bleibst und nachher in die KVdR kommst, dann zahlst Du in der Regel allein nur aus der Rente die Beiträge. D.h., bei einer Rente der DRV in Höhe von knapp 320,00 € bist Du für ca. 33,00 € im Monat in der GKV versichert.

Glaubst Du im Ernst, dass die Beiträge für die PKV im Alter unter 33,00 € mtl. liegen!?

[macintosh]

Nein, natürlich glaube ich nicht, dass dies bei der PKV so wäre.

Mir ging es nur um den finanziellen Aspekt, da 700 EUR Beitrag im Monat doch sehr hoch sind und ich dachte es gibt vielleicht eine vernünftige Lösung, die mich aktuell weniger kosten würde und jedoch einen Mehrwert im Alter beinhaltet.

Die PKV Vertreter versuchen es ja auch immer durch Rücklagen die gebildet werden und somit der Betrag im Alter geschmälert werden könnte schmackhaft zu machen.

Es scheint jedoch so wie bei fast allem zu sein….kein Paradies ohne Schlange

Vielen Dank für euer Feedback.

[Rossi]

Man sollte es sorgfältig abwägen.

Wenn die DRV-Rente im Alter ziemlich gering ist, dann würde man gerade im Alter im Rahmen der KVdR ziemlich günstig versichert sein.

Ich habe eine Kundin, die eine Rente von der DRV in Höhe von 15,00 € bekommt; die Rente wird aufgrund der Geringfügigkeit nur alle 3 Monate von der DRV ausgezahlt. Sie erfüllt aber die Voraussetzungen für die KVdR und ist für schlappe 1,53 mtl. versichert. Wo gibt es so etwas?!

Auf der anderen Seite könntest Du im Bereich der PKV natürlich zusätzliche Altersrückstellungen vertraglich vereinbaren. Ferner könntest Du selber ggf. die Hälft der Ersparnis auf ein Sparbuch anlegen. Es ist immer relativ.

Nachher, wenn es im Alter in der PKV teurer wird, dann meckern die meisten Kunden. Die Kunden meckern in den jungen Jahren, in denen die PKV billiger ist, lieder nicht.

[DKV-Service-Center]

Hm, das sind ja komische Diskussionen, also in die Glaskugel schauen und sagen dass Als Rentner kvdr
so gut wie nix zu zahlen ist halte ich für Falsch. meine Glaskugel sagt das dieses Schlupfloch bald geschlossen wird und früher oder spter auf alle Einkünfte Beiträge zur Krankenversicherung fließen unabhängig ab Pflicht oder freiwillig oder KVdR.
Gruß
Ps also in der Situation Geschieden ( geheilt) keine Kinder bin ich für Pro DKV

[Rossi]

Tja, Rüdiger, wann soll dann vermeintlich dies Schlupfloch geschlossen werden?!

Die KVdR (günstige Krankenversicherung im Alter) gibt es schon seit anno püppi. Der Gesetzgeber hat versucht ab dem 01.01.1993 einen kleinen Riegel davor zu schieben und genau diese Zugangsberechtigung erheblich zu beschränken.

Leider hat das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2000 einen Riegel davor geschoben und diese vermeintliche Einschränkung für verfassungswidrig erklärt. Ab 2002 (also nach knapp 10 Jahren der Beschneidung) ging es dann wieder umgekehrt.

Ich bleibe dabei; Minirentner (Deutsche Rentenversicherung) sind am besten und am billigsten in der GKV. Für 1,53 € (siehe oben) genießt man ggf. einen Vollschutz. Wo gibt es sonst so etwas?!

[DKV-Service-Center]

nö
soetwas darf es net geben Minirentner und ein vermietetes 12 Familienhaus, zuzätzliche Einnahmen aus Kapitalerträgen und für die KV 1, 53 bezahlen nö,nö,nö

[GS]

Wenn die PKV mal plattgemacht ist, hat sich das mit den Mini-Beiträgen an die GKV für den Minirentner nebst haushohen Vermieterträgen ganzbaldschnell erledigt.

Ohne Altbestandsschutzverklausulierung selbstredend genauso simpel wie vor 10 Jahren die plötzliche Beitragspflicht für Betriebsrenten und Direktversicherungsfälligkeiten.

Das BVerfG wird dazu nicken.

Gruß von
Gerhard