Hallo
überall sieht man ja Werbung für Anwälte die bei unberechtigten Erhöhungen der PKV Beiträgen eine Rückforderung für einen stellen würden und ggf auch klagen würden.
Hat hier jemand Erfahrung damit?
Klappt das?
Es scheint ja auch im Erfolgsfall einige Fallen zu geben (SteuerNachzahlungen, Massive Erhöhungen in der Folgezeit)
Vielen Dank ubd Grüsse Peter
Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Moderatoren: Rossi, Czauderna, Frank
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Hallo haasp,
zunächst die Kurzversion: "Einer verdient dabei immer - der Anwalt".
Ja, es gab Fälle, in denen Beitragserhöhungen höchstrichterlich zurückgepfiffen wurden. Nicht allerdings, weil die Erhöhungen nicht versicherungsmathematisch gerechtfertigt gewesen waren, sondern weil sie suboptimal begründet waren. Und da diese Erhöhungen deshalb irgendwann nachgeholt wurden, ist der Prozesserfolg der Kläger eher in Richtung "Pyrrhus-Sieg" einzuordnen.
Oder anders ausgedrückt: Nicht die Kalkulation wurde dem jeweiligen PKV-Unternehmen gerichtlich um die Ohren geschlagen, sondern die damalige Kommunikation. Da halfen auch seitenweise Begleitinformationen und zentimeterdicke Briefkastenfüller nicht.
Aber selbst die PKV ist sogar in dieser Hinsicht lernfähig. Klagen gegen Beitragserhöhungen aus der jüngeren Zeit lohnen sich daher am ehesten für (siehe oben).
Gegenhypothese: "Versuch macht kluch".
Gruß
von GS
Nachtrag: Bei den aktuell dazu online geschalteten Anzeigen bringt allein schon der "Draufklick" die Kohle - wenn auch noch nicht dem Anwalt. Dazu muss einer nicht nur anbeißen, sondern den Köder ganz herunterschlucken
zunächst die Kurzversion: "Einer verdient dabei immer - der Anwalt".
Ja, es gab Fälle, in denen Beitragserhöhungen höchstrichterlich zurückgepfiffen wurden. Nicht allerdings, weil die Erhöhungen nicht versicherungsmathematisch gerechtfertigt gewesen waren, sondern weil sie suboptimal begründet waren. Und da diese Erhöhungen deshalb irgendwann nachgeholt wurden, ist der Prozesserfolg der Kläger eher in Richtung "Pyrrhus-Sieg" einzuordnen.
Oder anders ausgedrückt: Nicht die Kalkulation wurde dem jeweiligen PKV-Unternehmen gerichtlich um die Ohren geschlagen, sondern die damalige Kommunikation. Da halfen auch seitenweise Begleitinformationen und zentimeterdicke Briefkastenfüller nicht.
Aber selbst die PKV ist sogar in dieser Hinsicht lernfähig. Klagen gegen Beitragserhöhungen aus der jüngeren Zeit lohnen sich daher am ehesten für (siehe oben).
Gegenhypothese: "Versuch macht kluch".
Gruß
von GS
Nachtrag: Bei den aktuell dazu online geschalteten Anzeigen bringt allein schon der "Draufklick" die Kohle - wenn auch noch nicht dem Anwalt. Dazu muss einer nicht nur anbeißen, sondern den Köder ganz herunterschlucken
Zuletzt geändert von GS am 10.02.2023, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Es dürfte bei einer (als ungerecht und zu hoch empfundenen) Beitragserhöhung effektiver sein, seinen Versicherungsschutz zu überprüfen, als anwaltlich etwas aufhalten zu wollen, was durch erhöhte Krankheitskosten zumindest mittelfristig unvermeidbar ist. Tarifwechseloptionen prüfen oder Wechsel des Versicherers. Macht ja Beides manchmal Sinn...
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Hallo
.Vielen Dank
Ab einem gewissen Alter ist ein Wechsel der Gesellschaft halt kaum noch möglich (Alterrückstellungen, Vorerkrankungen)
Und ein Tarifwechsel bei der selben Gesellschaft hat nur SB-Tarife ergeben die unter dem Strich auch nicht billiger werden.
Die Erhöhungen der PKV lassen sich in meinen Augen bei einer seit 1996!!! unverändeten Gebenührenordnung nicht rechtfertigen (und dazu noch jährlich neue Höchstwert der Gewinne z.b. der ALLIANZ)
.Vielen Dank
Ab einem gewissen Alter ist ein Wechsel der Gesellschaft halt kaum noch möglich (Alterrückstellungen, Vorerkrankungen)
Und ein Tarifwechsel bei der selben Gesellschaft hat nur SB-Tarife ergeben die unter dem Strich auch nicht billiger werden.
Die Erhöhungen der PKV lassen sich in meinen Augen bei einer seit 1996!!! unverändeten Gebenührenordnung nicht rechtfertigen (und dazu noch jährlich neue Höchstwert der Gewinne z.b. der ALLIANZ)
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Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Die Gewinne der Allianz Krankenversicherung AG würde ich aber gern mal sehen...Allianz ist sicher ein anspruchsvoller Fall, weil die Alt-Tarife der Vereinten ja auch keine Wechseloptionen bieten. Fühlt sich irgendwie so an, als wären hier einige Dinge ein wenig durcheinander.....
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Hallo
.also die Allianz ist doch für ihre Aktionäre ein lukrativer Dividenden-Titel (=Gewinne)
Genau das ist mein Problem: Richtige Alternaitven an Tarifen habe ich nicht
.also die Allianz ist doch für ihre Aktionäre ein lukrativer Dividenden-Titel (=Gewinne)
Genau das ist mein Problem: Richtige Alternaitven an Tarifen habe ich nicht
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Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Nochmal: die Allianz Krankenversicherung AG ist das nicht. Dividendenzahlungen der Allianz Krankenversicherung AG hatten keinen Einfluss auf die Beitragsentwicklung der Vergangenheit. Hauptursache war die Übernahme unzureichend kalkulierter Bestände der Vereinten Krankenversicherung in 1996.
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Also u.a. die Gewinne der PKV Sparte füttern doch die Gewinne der Allianz AG welche diese dann z.t. in Form von Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten
D.h. das Geschäft läuft aktuell (undnin den letzten Jahren) sehr gut.
Bezahlt wird das u a. mit absurden Erhöhungen für die PKV Versicherten wie mich (und mit der GOÄ ist das z.b. nicht erklärbar dass uch binnen nun gut 15 Jahren das DOPPELTE zahle).
Begründung ist immer sehr allgemein. und daher finde ich den Klageweg durchaus reizvoll um hier diesem Automatismus zu entgehen.
D.h. das Geschäft läuft aktuell (undnin den letzten Jahren) sehr gut.
Bezahlt wird das u a. mit absurden Erhöhungen für die PKV Versicherten wie mich (und mit der GOÄ ist das z.b. nicht erklärbar dass uch binnen nun gut 15 Jahren das DOPPELTE zahle).
Begründung ist immer sehr allgemein. und daher finde ich den Klageweg durchaus reizvoll um hier diesem Automatismus zu entgehen.
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Hallo haasp,
damit
bist Du absolut auf dem Holzweg. Das Zauberwort heißt Spartentrennung, d. h. ganz speziell die Sparte Kranken hat mit den anderen Sparten abrechnungstechnisch überhaupt nichts zu tun. Das ist übrigens nicht nur bei der Allianz so.
@eastman liegt vollkommen richtig, und zu seiner Aussage gibt es diesee Vorgeschichte:
Ende 80er/Anfang 90er konnte die Allianz vor Kraft nicht mehr laufen und hat damals neben der schon bei ihr eingemeindeten DKV (damals Nr. 1) auch noch die bereits schwächelnde Vereinte (damals Nr. 3) unter ihre Konzernfittiche geholt.
Das neidische Kartellamt hatte aber was dagegen, und so musste der Allianz-Konzern eine seiner beiden KV-Töchter wieder los werden. Da sie für die Vereinte aber keinen solventen Bräutigam auftreiben konnte, musste sie nolens volens sich von der DKV verabschieden, denn die fand sofort dankbare Abnehmer. Klar, was danach kam: Die sitzengebliebene Vereinte wurde aufgehübscht in "Alllianz Krankenversicherung AG".
Und nochmals: Trotz der Bezeichung "Allianz" gilt die Spartentrennung, und zwar absolut. Gilt auch für alle anderen deutschen PKVU, egal zu welchem Konzern sie gehören.
Gruß
von GS
damit
.Also u.a. die Gewinne der PKV Sparte füttern doch die Gewinne der Allianz AG welche diese dann z.t. in Form von Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten D.h. das Geschäft läuft aktuell (undnin den letzten Jahren) sehr gut.
Bezahlt wird das u a. mit absurden Erhöhungen für die PKV Versicherten wie mich (und mit der GOÄ ist das z.b. nicht erklärbar dass uch binnen nun gut 15 Jahren das DOPPELTE zahle). Begründung ist immer sehr allgemein. und daher finde ich den Klageweg durchaus reizvoll um hier diesem Automatismus zu entgehen
bist Du absolut auf dem Holzweg. Das Zauberwort heißt Spartentrennung, d. h. ganz speziell die Sparte Kranken hat mit den anderen Sparten abrechnungstechnisch überhaupt nichts zu tun. Das ist übrigens nicht nur bei der Allianz so.
@eastman liegt vollkommen richtig, und zu seiner Aussage gibt es diesee Vorgeschichte:
Ende 80er/Anfang 90er konnte die Allianz vor Kraft nicht mehr laufen und hat damals neben der schon bei ihr eingemeindeten DKV (damals Nr. 1) auch noch die bereits schwächelnde Vereinte (damals Nr. 3) unter ihre Konzernfittiche geholt.
Das neidische Kartellamt hatte aber was dagegen, und so musste der Allianz-Konzern eine seiner beiden KV-Töchter wieder los werden. Da sie für die Vereinte aber keinen solventen Bräutigam auftreiben konnte, musste sie nolens volens sich von der DKV verabschieden, denn die fand sofort dankbare Abnehmer. Klar, was danach kam: Die sitzengebliebene Vereinte wurde aufgehübscht in "Alllianz Krankenversicherung AG".
Und nochmals: Trotz der Bezeichung "Allianz" gilt die Spartentrennung, und zwar absolut. Gilt auch für alle anderen deutschen PKVU, egal zu welchem Konzern sie gehören.
Gruß
von GS
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Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Eine Verdopplung des Beitrages über 15 Jahre entspricht einer jährlich durchschnittlichen Preissteigerung von 4,73%. Die Inflationsrate über den Referenz-Zeitraum dürfte, je nachdem, welcher gefälschten Statistik man traut, irgendwo zwischen 2-3% gelegen haben. Wir lassen mal gestiegene Lebenserwartung, medizinischen Fortschritt und Unterkalkulation bei der Vereinten ebenso außen vor wie die Sondereffekte, die wir gerade kostentechnisch durch den verstärkten Einsatz von Praktikanten mit Budgetverantwortung präsentiert bekommen. Nach §12A des VAG müssen 90% der Überschüsse an die Versicherten geleistet werden (Beitragsrückerstattung und Alterungsrückstellung). Bedeutet, bei 2% Inflation verbleiben im Beispiel roh 2,73%, 90% davon sind....na ja....ungefähr....egal, es verblieben in dieser Milchmädchen-Rechnung 0,546% jährlich sprudelnde Gewinne für die Aktionäre.
Rhetorische Quizfrage daraus: die dann (ohne "Aktionäre") nur noch fälligen durchschnittlichen Beitragserhöhungen von + 4,154% - führen die dann zu Jubelstürmen über die ach so ausgeglichene Beitragsentwicklung des Unternehmens Allianz? Oder liegt das Problem...etwas...tiefer?
Meine wirklich ganz private Meinung: 15 Jahre sollten ausreichen, um (berechtigte!!!) emotionale Einschätzungen einer Situation auch zahlenbasiert zu unterlegen bzw. sich unterlegen zu lassen. Für derartige Beratungsleistungen kalkuliert die Allianz 2% der gezahlten Beiträge ein, stellt die auch in Rechnung, möglicherweise bekommt die sogar Jemand (sind übrigens in der "Rendite-Rechnung auch nicht enthalten). Wenn dieser mysteriöse Mister X (wahrscheinlich ein alter weißer Mann) diese (seine) Arbeit bisher nicht erledigt hat, stehen vermutlich auch in diesem Forum Personen zur Verfügung, diese Vergütung zukünftig gegen Erbringung kalkulierter Leistungen zu vereinnahmen. Gott, Deutsch ist auch anstrengend.
Rhetorische Quizfrage daraus: die dann (ohne "Aktionäre") nur noch fälligen durchschnittlichen Beitragserhöhungen von + 4,154% - führen die dann zu Jubelstürmen über die ach so ausgeglichene Beitragsentwicklung des Unternehmens Allianz? Oder liegt das Problem...etwas...tiefer?
Meine wirklich ganz private Meinung: 15 Jahre sollten ausreichen, um (berechtigte!!!) emotionale Einschätzungen einer Situation auch zahlenbasiert zu unterlegen bzw. sich unterlegen zu lassen. Für derartige Beratungsleistungen kalkuliert die Allianz 2% der gezahlten Beiträge ein, stellt die auch in Rechnung, möglicherweise bekommt die sogar Jemand (sind übrigens in der "Rendite-Rechnung auch nicht enthalten). Wenn dieser mysteriöse Mister X (wahrscheinlich ein alter weißer Mann) diese (seine) Arbeit bisher nicht erledigt hat, stehen vermutlich auch in diesem Forum Personen zur Verfügung, diese Vergütung zukünftig gegen Erbringung kalkulierter Leistungen zu vereinnahmen. Gott, Deutsch ist auch anstrengend.
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
haasp antwortet leider nicht mehr.
Ob er eingesehen hat, dass er sich eingangs etwas verhaaspelt hatte?
Ob er eingesehen hat, dass er sich eingangs etwas verhaaspelt hatte?
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
nettes Wortspiel
nee ich habe aufgehört weil mich die Anwaltsfirma ungelogen TÄGLICH angerufen und angemailt hat um mich an die Vollmachten zu erinnern.
und DAS ist maximal unseriös !
Re: Erfahrung mit Anwalt wegen Beitragserhöhung
Danke, Peter,
für die Rückmeldung an sich und auch dafür, dass Du das Wortspiel mit Humor angenommen hast.
Aufschlussreich zu lesen, wie intensiv die auf die Werbung reagierenden Erstinteressenten - durchaus nachvollziehbar nach einer als heftig empfundenen Beitragserhöhung - im Anschluss beackert werden, damit nur ja das Mandat hereinkommt.
Würde mich nicht wundern, wenn die begehrte Vollmacht so ausgelegt ist, dass der Anwalt damit auch in weniger aussichtsreichen Fällen aktiv werden darf.
Gruß
von GS
für die Rückmeldung an sich und auch dafür, dass Du das Wortspiel mit Humor angenommen hast.
Aufschlussreich zu lesen, wie intensiv die auf die Werbung reagierenden Erstinteressenten - durchaus nachvollziehbar nach einer als heftig empfundenen Beitragserhöhung - im Anschluss beackert werden, damit nur ja das Mandat hereinkommt.
Würde mich nicht wundern, wenn die begehrte Vollmacht so ausgelegt ist, dass der Anwalt damit auch in weniger aussichtsreichen Fällen aktiv werden darf.
Gruß
von GS
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