Selbstständig und privat versichern. DKV?

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Selbstständig und privat versichern. DKV?

Beitragvon like-mike » 10.02.2010, 22:44

Erst einmal ein freundliches "Hallo" in die Runde. Ich stelle mich kurz vor... Ich bin der Mike, 28 Jahre alt, mache mich gerade selbstständig und stehe nun vor der Frage: "Welche Private Krankenversicherung etc." Das ist ja fast mit einem Kulturschock zu vergleichen wenn man aus der gesetzlichen kommt... Vielleicht kann mir ja jemand einen Tipp geben oder mir ein wenig unter die Arme greifen.

Ich hatte schon drei Gespräche (Centrale, Continentale und DKV). Jeder verspricht natürlich das Beste und im Internet stößt man dann immer auf ein "nicht so gut".

Kann mir jemand ein Paar Angaben zur DKV machen?
Seit Ihr mit der DKV zufrieden? Oder kennt jemand den Tarif BestMed3?
Was haltet Ihr von diesem Tarif? Diesen hatte ich am ehesten ins Auge gefasst.

Danke Euch :D

Thomas Schösser
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Beitragvon Thomas Schösser » 11.02.2010, 05:54

Hallo like-mike,

alle aufgezählten Versicherer haben mehrere Tarife, welche sich teilweise riesig in puncto Leistung voneinander unterscheiden.

Eine allgemeine Produktempfehlung denke ich ist eher unpassend, da ich Ihre Wünsche an den Versicherungsschutz nicht kenne.

Welche Kriterien haben Sie bisher bei ihrer engeren Auswahl berücksichtigt?
Was ist Ihnen wichtig?

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Beitragvon like-mike » 11.02.2010, 09:41

Hallo Thomas-Schlösser,

Ich habe folgende Tarife nun vorliegen:

Central V333S1 | monatl. EUR 212,54 + SB EUR 300,-
Continentale Economy & Business-Tarif
DKV BestMed BM3 | 266 EUR mon. + 600 SB

Meine Kriterien:
Monatl. Kosten ca. 200 EUR - 300 EUR
SB bis 600 mach ich mit
Ich bin eigentlich sehr wenig krank, aber das kann man ja im voraus nie sagen... also möchte ich im Fall der Fälle auch einen einigermaßen guten Doc haben. Zweibettzimmer wäre mir auch wichtig.
Zahnersatz Mittel
Brillenträger
Ohne Familie
Krankenhaustagegeld

Vielen Dank :)

Thomas Schösser
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Beitragvon Thomas Schösser » 11.02.2010, 10:35

Hallo like-mike,

die von Ihnen aufgeführten Tarife unterscheiden sich in einigen Bereichen sehr voneinander. Dies betrifft beispielsweise die Punkte der "gemischten Anstalten", der Transporte, Hilfsmittel, Heilmittel.

Teilweise vergleichen Sie Äpfel mit Birnen.

Die von Ihnen genannten wenigen Auswahlkriterien reichen meiner Meinung nach nicht aus, um einen lebenslangen Versicherungsschutz zu selektieren.

Wie weit geht Ihr Wissen zum Thema PKV? Wurde Ihnen die grundsätzlichen Unterschiede zwischen GKV und PKV erklärt? Kennen Sie die Leistungsunterschiede (damit meine ich nicht Chefarzt oder nicht) der genannten Tarife?

glanceboden
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Beitragvon glanceboden » 06.03.2010, 11:15

like-mike hat geschrieben:Hallo Thomas-Schlösser,

Ich habe folgende Tarife nun vorliegen:

Central V333S1 | monatl. EUR 212,54 + SB EUR 300,-


Warum hierbei nicht die Variante mit sechs Monatsbeiträgen zurück?! Habe ich und bin ganz glücklich, weil ich mit den 2000 € zurück erstmal in den Urlaub fahren werde =) Außerdem kann man die Optionsrechte (alle drei Jahre ohne Gesundheitsprüfung höher versichern) nicht mit den anderen Tarifen vergleichen. Mir war der Auslandsreisekrankenschutz und die Übernahme von Hospizkosten wichtig. Mehrbettzimmer gibt es in der Regel ja eh nicht mehr, insofern ist das eine monatliche Ausgabe, die ich lieber mit einem Krankenhaustagegeld finanziere. Dort ist sie günstiger.

like-mike hat geschrieben:Continentale Economy & Business-Tarif
DKV BestMed BM3 | 266 EUR mon. + 600 SB


DKV habe ich nur schlechte Erfahrungen mit gemacht: Zuletzt habe ich außer den Anrufbeantworter meinen Berater gar nicht mehr erreichen können, wobei einem das wohl überall passieren kann. Zusätzliche Leistungen von der DKV zu bekommen war auch sehr schwer für mich, weil ich drei Mal einen Antrag stellen musste, bevor sie genehmigt worden sind.

like-mike hat geschrieben:Meine Kriterien:
Monatl. Kosten ca. 200 EUR - 300 EUR
SB bis 600 mach ich mit
Ich bin eigentlich sehr wenig krank, aber das kann man ja im voraus nie sagen... also möchte ich im Fall der Fälle auch einen einigermaßen guten Doc haben. Zweibettzimmer wäre mir auch wichtig.


Wenn du wenig krank bist, wieso hat keiner der angesprochenen Tarife eine hohe Beitragsrückerstattung? Eine bessere Absicherung als in der GKV hast du ja in jedem Fall. Die Frage ist nur, was du von diesen "Privatleistungen" wirklich brauchst. Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung sind sicherlich tolle Leistungen, aber für den Fall der Fälle habe ich eine Unfallversicherung (für mich der einzig denkbare Grund ins Krankenhaus zu kommen) und dort ist sogar Einbettzimmer und Chefarzt abgesichert. Ich finde nur die Differenz von 100 € jeden Monat für eine Leistung, die ich eventuell benötigen könnte doch etwas viel.

like-mike hat geschrieben:Zahnersatz Mittel
Brillenträger
Ohne Familie
Krankenhaustagegeld

Vielen Dank :)


Solltest Du Interesse haben, kann ich dir per Mail gerne die Daten meiner Beraterin schicken. Mir hat sie jedenfalls gut geholfen und ich bin mit meinem V333S2P rundum zufrieden.

Thomas Schösser
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Beitragvon Thomas Schösser » 08.03.2010, 16:37

glanceboden schrieb
Mehrbettzimmer gibt es in der Regel ja eh nicht mehr, insofern ist das eine monatliche Ausgabe, die ich lieber mit einem Krankenhaustagegeld finanziere. Dort ist sie günstiger.


Sie wissen doch nicht, wie sich die Kosten in diesem Bereich entwickeln? Außerdem denke ich, dass ein Krankenhaustagegeld unter Umständen nicht ausreicht, um eine langwierige Chefarztbehandlung zu finanzieren. Dafür ist der "Baustein" Krankenhaustagegeld eigentlich auch nicht gedacht.

glanceboden schrieb
DKV habe ich nur schlechte Erfahrungen mit gemacht: Zuletzt habe ich außer den Anrufbeantworter meinen Berater gar nicht mehr erreichen können, wobei einem das wohl überall passieren kann. Zusätzliche Leistungen von der DKV zu bekommen war auch sehr schwer für mich, weil ich drei Mal einen Antrag stellen musste, bevor sie genehmigt worden sind.


Vorsicht mit persönlichen Erfahrungswerten. Diese sind subjektiv.
Eine objektive Auswahl anhand der Leistungsinhalte einer PKV kann auch nicht anhand von "Kulanzbereitschaften der Gesellschaften" erfolgen sondern nur anhand der Versicherungsbedingungen und der darin enthaltenen Formulieren was rechtssicher versichert bzw. nicht versichert ist.

glanceboden schrieb
Wenn du wenig krank bist, wieso hat keiner der angesprochenen Tarife eine hohe Beitragsrückerstattung? Eine bessere Absicherung als in der GKV hast du ja in jedem Fall. Die Frage ist nur, was du von diesen "Privatleistungen" wirklich brauchst. Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung sind sicherlich tolle Leistungen, aber für den Fall der Fälle habe ich eine Unfallversicherung (für mich der einzig denkbare Grund ins Krankenhaus zu kommen) und dort ist sogar Einbettzimmer und Chefarzt abgesichert. Ich finde nur die Differenz von 100 € jeden Monat für eine Leistung, die ich eventuell benötigen könnte doch etwas viel.


Mit der von Ihnen genannten sogenannten "besseren Absicherung" meinen Sie wahrscheinlich die kürzeren Wartezeiten und eine intensivere ärztliche Behandlung. Das ist oft aber nur dem Systemunterschied zwischen GKV und PKV und den oftmals höheren Abrechnungsmöglichkeiten für den Arzt geschuldet. Das hat aber noch nichts mit dem Leistungsinhalt einer privaten Krankenversicherung zu tun. Einfach zu sagen "eine pkv ist immer besser als die gkv" ist so NICHT ganz richtig.

Als Privatpatient sind Sie Selbstzahler. Ihr privater KV-Vertrag soll Sie vor Krankheitskosten finanziell absichern. Das heißt aber noch lange NICHT, dass alles automatisch mitversichert ist.

Eine Unfallversicherung leistet übrigens in den allermeisten Fällen nicht für Krankheiten.

Für eine private Krankenversicherung gibt es mehrere 100 einzelne Kriterienpunkte, die bei der Auswahl beachtet werden könnten. Die Leistungsunterschiede mancher PKV-Tarife sind riesig und unterscheiden sich eben nicht nur durch die Chefarztbehandlung oder dem Einbettzimmer.

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Beitragvon glanceboden » 08.03.2010, 21:12

Sehen Sie und aus diesem Grund habe ich mir eine gute und kluge Beraterin gesucht. Hier schreibe ich ja meine Privatmeinung nieder und nicht Verkaufs- oder Bedenkensargumente.

Zum Krankenhaustagegeld wollte ich auch weniger auf den Chefarzt, denn auf die Unterbringung hinaus. Wozu man das abgesicherte Geld dann nutzt, ist jedem aber selbst überlassen. Der Eine kompensiert Mehrkosten wie Verdienstausfall und der Andere eben seine Unterbringung oder sonstige Zuzahlungen.

Meine DKVerfahrung habe ich ja auch als MEINE Meinung gekennzeichnet. Insofern sehe ich da wenig Grund zum Einwand.

Ich meine nicht nur bessere Betreuung durch Ärzte, sondern auch höhere Erstattungssätze und Ansprüche, welche ich ohne Zusatzversicherung in der GKV nicht hätte.

diode
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Beitragvon diode » 08.03.2010, 23:04

Wieso der Sprung in die PKV?

Gibt es gute Gründe für den Wechsel in den PKV....

-Altersgerechte Beiträge, mit Beitragsstabilität?
-feste Leistungen laut Tarifvereinbarung und Musterbedingungen
-niederige Beiträge als in der GKV (Steuerentlastung durch Bürgerentlastung)
-Beitragsrückerstattung
-Äquivalenzprinzip
-Status des "Privatpatienten"

Oder sind es eher die Nachteile?
-Beitragsexplosion im Alter (Jung angelockt, alt abgezockt?)
-Sachleistungsprinzip
-Horrende Arztrechnungen durch die GOA?
-beitragsfreie Familienversicherung
-Kurleistungen und Psychotherapie
-eventuelle Streitigkeiten mit der Versicherung über die Übernahme einer Rechnung?

Die Entscheidung die du triffst wird dich eine lange Zeit deines Lebens begleiten.
Gerade als junger Selbstständiger eine wichtige Frage....

War nur mal als Anregung gedacht....
Die PKV in Ihrer heutigen Form wird auf kurz oder lang in ihrer Grundfesten geändert werden müssen....

Mein Rat, geh einfach mal zu einem Honorarberater und lass dich zum Thema PKV beraten. Mal sehen was da so als Resultat rauskommt .-)

Hiermal etwas Literatur dazu :
http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=102882

Stern Heft 006/2010 Lieber Kasse als Privat? (Geb zu da kommt die PKV sehr schlecht weg, ist auch nicht ganz so solide recherchiert, aber einiges schlägt doch auf den Magen.
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/kassenpatienten/krankenversicherung-zwoelf-irrtuemer-ueber-die-gesetzlichen-kassen_aid_28285.html

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Beitragvon glanceboden » 09.03.2010, 08:42

Ich bin doch ziemlich erstaunt welche Sicht auf die PKV hier herrscht: Soweit ich weiß gibt es viele PKV Versicherte, die nie Probleme haben und sich wohl fühlen. Natürlich ärgern sich viele über Beitragsanpassungen, aber umgekehrt ärgert sich der GKVler auch über Zusatzbeiträge und Leistungskürzungen.

Insofern finde ich, dass die Unterschied keineswegs so gravierend sind, wie sie zuweilen hier vorgestellt wurden. Maßgeblich für oder gegen die Entscheidung GKV oder PKV sollte doch die Frage sein, welche Leistungen ich benötige. Ein gesunder Mensch kommt in der PKV mit einer hohen Beitragsrückerstattung natürlich besser weg als in der GKV. Andersherum wird er sich rechtzeitig um eine Altersvorsorge kümmern müssen, damit der Tarif nicht überteuert.

Deshalb dreht sich die ganze Diskussion nur um eine Frage: Möchte ich eigene Verantwortung übernehmen oder sie bei den Gesetzgebern lassen

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Beitragvon diode » 10.03.2010, 16:55

Arbeite ja selbst bei einer PKV.
Will die PKV auch nicht schlecht machen, aber man sollte sich den Unterschieden der beiden System bewußtsein.

Versichert ist wirklich nur das, was in den AVB und MB/KK enthalten ist. Der Rest ist reine Kulanz...

Klar hat die PKV auch viele Vorteile, will kein Mensch abstreiten.
Letztlich wollte ich nur mal zum Nachdenken anregen, denke mal unser Gesundheitssystem wird in den nächsten 10 Jahren so oder so vor einem Umbruch stehen ob nur GKV oder PKV.

Like-Mike sollte sich einfach nur gründlich informieren und sich dann entscheiden.
Bei der Wahl des Unternehmens sollte man sich auch etwas Zeit lassen, ist ja schließlich keine Sache wie die KFZ-Versicherung die man jedes Jahr wechselt.

So genug Salmo von meinerseite .-)


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