Hallo zusammen,
ich bin aktuell in der GKV und befasse mich mit einer stationären Zusatzversicherung. Ich bin 45 (verheiratet, 2 Kinder), habe keine Vorerkrankungen. Prinzipiell geht es mir aber darum, für den Fall dass ich mal schlimm krank werde (Krebs, Herz, innere Dinge, Gelenke) zum besten Arzt zu können und die beste Behandlung zu bekommen.
Ich habe das lange Wochenende genutzt und mal ausgiebig Research betrieben und verglichen. Unter anderem auch bei Finanztip aber auch check24.
Dabei denke ich (vielleicht denke ich falsch), dass ich vor allem hierauf Wert lege:
- keine Beschränkung auf GOÄ
- ambulante Operationen
- Erstattung von Wahlleistungen und allgemeine Krankenhaus Kosten in der Privatklinik
- 100% Mehrkosten für Krankentransport in Deutschland
Die Differenzierung Ein-/ZweiBett, Chefarzt, etc. sind überall in den etwas besseren Tarifen drin und somit gleich.
Den Check24 Vergleich fand ich recht gut, wenngleich ich mir einen besseren Filter gewünscht hätte. Aber nachdem ich dann alle 60 Tarife dort durchgeklickt habe und auch vergleichen habe, war mein Ergebnis:
Es gibt keinen Tarif der alle meine oben genannten MUST-HAVEs erfüllt.
Ich habe nur einen Tarif gefunden, der fast alles erfüllt. Deutsche Familienversicherung, DFV-KlinikSchutz Premium 2-Bett.
Die Einschränkung ist bei bei den hohen Arzthonoraren. Hier heißt es, dass es nur bis zum 5-fachen Satz der Gebührenordnung geht. Wäre das jetzt ein KO Kriterium oder ist der 5-fache Satz ausreichend?
Der Tarif der DFV erstattet wohl auch allgemeine Krankenhaus Kosten in der Privatklinik, selbst wenn die GKV nicht vorleistet.
Dieser Punkt der Erstattung der allg. Krankenhaus kosten in der Privatklinik hat aber kaum einer der 60 angezeigten Check24 Tarife.
Auch nicht der AXA KH Premium Plus und der Barmenia Mehr Komfort 2-Bett K. Diese beiden sind auch beim Krankentransport einschränkend, ansonsten aber recht passabel.
Die ARAG Tarife (wurden im Forum öfters genannt) habe ich mir angesehen, aber die sind auch nicht super-top.
Also entweder lege ich auf die falschen Dinge Wert oder aber es sind gerade die richtigen Dinge, die auch teuer wären und deswegen werden die nicht zusammen angeboten.
Ich bin auf eure Meinung gespannt.
Danke Vulki
stationäre Zusatzversicherung mit 45 (GKV versichert)
Moderatoren: Rossi, Czauderna, Frank
Re: stationäre Zusatzversicherung mit 45 (GKV versichert)
Ich denke am schwierigsten ist der Bereich der Privatkliniken.
Und Du hast richtig erkannt, das dazu auch die allgemeinen Krankenhauskosten abgedeckt sein müssten, ohne Vorleistung.
Aber ob das bei der DFV der Fall ist?
Ich habe auf die Schnelle keine Versicherungsbedingungen gefunden, aber ein Produktinformationsblatt.
Da ist nur von gesondert abrechenbaren Leistungen die Rede.
Außerdem gibt es viele Leistungsausschlüsse. Z.B. für angeratene Behandlungen.
Oder auch für Krankheiten aufgrund von Alkohol- oder Drogenmissbrauch.
Wenn man gar nichts nimmt, und nie Alkohol trinkt, mag das unkritisch sein.
Ansonsten würde ich mich mit solchen Klauseln ehrlich gesagt nicht wohl fühlen.
Ich denke auch das das mit den Privatkliniken nicht so wichtig ist. Ich war jedenfalls noch nie in einer, und mir wurde auch noch nie eine empfohlen.
Das kann schon mal eine sinnvolle Option sein, aber es ist m.E. eher "nice to have".
Dasselbe gilt m.E. für die Erstattung oberhalb von Faktor 5, eigentlich auch schon oberhalb von 3,5.
Falls es Dir dennoch wichtig ist: Die Continentale hat einen Tarif ohne Begrenzung. Der ist außerdem - als einziger - mit GKV und PKV kombinierbar. Also wenn Du Dich doch nochmal umentscheiden solltest, hättest Du den Teil schonmal abgedeckt.
Und Du hast richtig erkannt, das dazu auch die allgemeinen Krankenhauskosten abgedeckt sein müssten, ohne Vorleistung.
Aber ob das bei der DFV der Fall ist?
Ich habe auf die Schnelle keine Versicherungsbedingungen gefunden, aber ein Produktinformationsblatt.
Da ist nur von gesondert abrechenbaren Leistungen die Rede.
Außerdem gibt es viele Leistungsausschlüsse. Z.B. für angeratene Behandlungen.
Oder auch für Krankheiten aufgrund von Alkohol- oder Drogenmissbrauch.
Wenn man gar nichts nimmt, und nie Alkohol trinkt, mag das unkritisch sein.
Ansonsten würde ich mich mit solchen Klauseln ehrlich gesagt nicht wohl fühlen.
Ich denke auch das das mit den Privatkliniken nicht so wichtig ist. Ich war jedenfalls noch nie in einer, und mir wurde auch noch nie eine empfohlen.
Das kann schon mal eine sinnvolle Option sein, aber es ist m.E. eher "nice to have".
Dasselbe gilt m.E. für die Erstattung oberhalb von Faktor 5, eigentlich auch schon oberhalb von 3,5.
Falls es Dir dennoch wichtig ist: Die Continentale hat einen Tarif ohne Begrenzung. Der ist außerdem - als einziger - mit GKV und PKV kombinierbar. Also wenn Du Dich doch nochmal umentscheiden solltest, hättest Du den Teil schonmal abgedeckt.
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eastman
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Re: stationäre Zusatzversicherung mit 45 (GKV versichert)
Rein von der Logik her KANN kein ergänzender Tarif die Leistung Privatklinik ohne Vorleistung der GKV zu 100% erstatten.
Zugangsvoraussetzung UND Kalkulationsgrundlage der Beiträge ist ja eben GKV-Mitgliedschaft und demzufolge auch eine
Leistung aus der Beitragszahlung.
Das Kostensystem mit der Erstattung nach Fallpauschalen und eben nicht nach tatsächlich entstandenen Kosten hat zwar
den "Vorteil", dass damit GKV-Versicherte freie KH-Wahl haben - der Leistungserbringer muss aber nach den GKV-Regeln spielen.
Auch die Deutsche Familienversicherung ist da keine Ausnahme, nach meiner Kenntnis werden ca. 42,5% der Kosten Mehrbettzimmer
mit Behandlung durch den diensthabenden Arzt erstattet, wenn KEINE Vorleistung der GKV erfolgt.
Insofern müsste ein Interessent, wenn er dieses Risiko tatsächlich zu 100% abgesichert haben will, eigentlich einen ganz normalen
Vollversicherungs-Baustein "Mehrbettzimmer + diensthabender Arzt" kaufen. Die Anfrage hatte ich aber in all den Jahren noch nicht, deshalb fehlt
mir gerade die Kenntnis, ob Einer der Anbieter dieses Modell mitgeht. Ganz unmöglich erscheint es mir nicht, allerdings ist dann der Beitrag auch deutlich höher als die stationäre Zusatzversicherung für GKV-Versicherte.
Zugangsvoraussetzung UND Kalkulationsgrundlage der Beiträge ist ja eben GKV-Mitgliedschaft und demzufolge auch eine
Leistung aus der Beitragszahlung.
Das Kostensystem mit der Erstattung nach Fallpauschalen und eben nicht nach tatsächlich entstandenen Kosten hat zwar
den "Vorteil", dass damit GKV-Versicherte freie KH-Wahl haben - der Leistungserbringer muss aber nach den GKV-Regeln spielen.
Auch die Deutsche Familienversicherung ist da keine Ausnahme, nach meiner Kenntnis werden ca. 42,5% der Kosten Mehrbettzimmer
mit Behandlung durch den diensthabenden Arzt erstattet, wenn KEINE Vorleistung der GKV erfolgt.
Insofern müsste ein Interessent, wenn er dieses Risiko tatsächlich zu 100% abgesichert haben will, eigentlich einen ganz normalen
Vollversicherungs-Baustein "Mehrbettzimmer + diensthabender Arzt" kaufen. Die Anfrage hatte ich aber in all den Jahren noch nicht, deshalb fehlt
mir gerade die Kenntnis, ob Einer der Anbieter dieses Modell mitgeht. Ganz unmöglich erscheint es mir nicht, allerdings ist dann der Beitrag auch deutlich höher als die stationäre Zusatzversicherung für GKV-Versicherte.
Re: stationäre Zusatzversicherung mit 45 (GKV versichert)
Vulki, in deinem zugegebenermaßen nicht einfachen Fall läuft es darauf hinaus, dass du den Pelz zwar ordentlich gewaschen haben willst, aber ohne dass du dabei nass wirst.
Das schafft keiner. Kein Versicherungsmakler, kein Versicherungsberater nach § 34 (2) GewO und auch kein Excel-Wizzard. Wobei einzuräumen und auch zu loben ist, dass du deine diesbezüglichen, sicher vorhandenen Vorlagen diesem Forum bislang noch nicht zugemutet hast.
Aus dem "Mit der (Excel-)Tür ins Haus fallen" wie neulich im Vermieterforum und den betreffenden fachkundigen Reaktionen darauf hast du immerhin den richtigen Schluss gezogen: Diesen Ball diesmal besser vorerst flach halten.
Das schafft keiner. Kein Versicherungsmakler, kein Versicherungsberater nach § 34 (2) GewO und auch kein Excel-Wizzard. Wobei einzuräumen und auch zu loben ist, dass du deine diesbezüglichen, sicher vorhandenen Vorlagen diesem Forum bislang noch nicht zugemutet hast.
Aus dem "Mit der (Excel-)Tür ins Haus fallen" wie neulich im Vermieterforum und den betreffenden fachkundigen Reaktionen darauf hast du immerhin den richtigen Schluss gezogen: Diesen Ball diesmal besser vorerst flach halten.
Re: stationäre Zusatzversicherung mit 45 (GKV versichert)
Danke euch für eure Infos.
Ich nehme jetzt mal mit.
- Grundsätzlich spricht nichts gegen die Deutsche Familienversicherung und dem Tarif DFV-KlinikSchutz PREMIUM.
- Dass es nur bis zum 5-fachen Satz der Gebührenordnung geht, ist nicht weiter dramatisch, weil ausreichend. Oder wäre gerade hier bei schlimmeren Krankheiten OHNE BEGRENZUNG erforderlich. Dann wäre die 5-fach Begrenzung es ein KO-Kriterium
(...) Aus dem Produktblatt: 5,0facher Gebührensatz für Behandlungen mit besonderen medizinischen Schwierigkeiten bei Leistungserbringung in Deutschland bzw. im Ausland nach vorheriger Zusage in Textform
Unter schwere Krankheiten fallen z. B. Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Meningitis (Hirnhautentzündung), Angina pectoris oder akutes Nierenversagen.(...)
- Hinsichtlich der Privatklinik sollte dies hier aus den Versicherungsbedingungen bedeuten, dass man auf keinen Fall komplett alles aus eigener Tasche zahlen muss:
(..)Basis unserer Erstattung ist der nach Abzug der Vorleistung einer GKV oder eines anderen Kostenträgers verbleibende Eigenanteil.
Vorleistungen sind vorrangig in Anspruch zu nehmen und begründen alleine noch keinen Anspruch auf Versicherungsleistungen aus diesem Versicherungsvertrag. Sie werden von den erstattungsfähigen Aufwendungen abgezogen.
Wird eine Vorleistung nicht erbracht, ziehen wir pauschal 57,5 % der dem Grunde nach erstattungsfähigen Aufwendungen als Vorleistung ab. (...)
- Der ambulante Teil scheint auch sehr gut abgedeckt zu sein:
(...) Zu den erstattungsfähigen Aufwendungen gehören:
ambulante Vor- und Nachuntersuchungen,
ärztliche Leistungen sowie
Laboruntersuchungen. (...)
Preislich wäre ich mit meinen 45 Jahren bei ca. 41 Euro pro Monat.
Was habe ich übersehen?
Danke und Grüße
Vulki
Ich nehme jetzt mal mit.
- Grundsätzlich spricht nichts gegen die Deutsche Familienversicherung und dem Tarif DFV-KlinikSchutz PREMIUM.
- Dass es nur bis zum 5-fachen Satz der Gebührenordnung geht, ist nicht weiter dramatisch, weil ausreichend. Oder wäre gerade hier bei schlimmeren Krankheiten OHNE BEGRENZUNG erforderlich. Dann wäre die 5-fach Begrenzung es ein KO-Kriterium
(...) Aus dem Produktblatt: 5,0facher Gebührensatz für Behandlungen mit besonderen medizinischen Schwierigkeiten bei Leistungserbringung in Deutschland bzw. im Ausland nach vorheriger Zusage in Textform
Unter schwere Krankheiten fallen z. B. Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Meningitis (Hirnhautentzündung), Angina pectoris oder akutes Nierenversagen.(...)
- Hinsichtlich der Privatklinik sollte dies hier aus den Versicherungsbedingungen bedeuten, dass man auf keinen Fall komplett alles aus eigener Tasche zahlen muss:
(..)Basis unserer Erstattung ist der nach Abzug der Vorleistung einer GKV oder eines anderen Kostenträgers verbleibende Eigenanteil.
Vorleistungen sind vorrangig in Anspruch zu nehmen und begründen alleine noch keinen Anspruch auf Versicherungsleistungen aus diesem Versicherungsvertrag. Sie werden von den erstattungsfähigen Aufwendungen abgezogen.
Wird eine Vorleistung nicht erbracht, ziehen wir pauschal 57,5 % der dem Grunde nach erstattungsfähigen Aufwendungen als Vorleistung ab. (...)
- Der ambulante Teil scheint auch sehr gut abgedeckt zu sein:
(...) Zu den erstattungsfähigen Aufwendungen gehören:
ambulante Vor- und Nachuntersuchungen,
ärztliche Leistungen sowie
Laboruntersuchungen. (...)
Preislich wäre ich mit meinen 45 Jahren bei ca. 41 Euro pro Monat.
Was habe ich übersehen?
Danke und Grüße
Vulki
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