Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Was sonst nirgendwo reingehört.

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eisenbahner
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Was kostet ein Tag im Krankenhaus als Selbstzahler?

Beitragvon eisenbahner » 12.07.2024, 18:31

Ein erster Anhaltspunkt dafür sind die veranschlagten Gebühren für Wahlleistungen. Viele Kliniken berechnen hier für die Ein- oder Zweibettzimmer Summen zwischen 150 Euro bis 200 Euro – pro Patienten und Nacht.
https://www.versicherungen-online.de/pk ... lbstzahler
https://www.l-iz.de/finanzen/private-kr ... bstzahler/
" Grundsätzlich können die Kosten für einen Tag im Krankenhaus zwischen 300€ und 1.500€ liegen. In Deutschland belaufen sich die durchschnittlichen Kosten auf rund 600€ pro Tag. "


und € 40 übernimmt die Kasse?

https://www.kvb.bund.de/SharedDocs/Down ... nFile&v=15
Tarifänderung zum 01. August 2024
https://www.kvb.bund.de/DE/Home/Aktuell ... stung.html

GS
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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon GS » 23.07.2024, 00:02

eisenbahner hat geschrieben:
" Grundsätzlich können die Kosten für einen Tag im Krankenhaus zwischen 300€ und 1.500€ liegen. In Deutschland belaufen sich die durchschnittlichen Kosten auf rund 600€ pro Tag. "

und € 40 übernimmt die Kasse?
Und dir ist es so ergangen? Spannende Geschichte. Erzähl mal, von Anfang an.

Und im idealfall bei der Wahrheit bleiben. Nicht nur bei der reinen Wahrheit, sondern auch bei der ganzen Wahrheit. :mrgreen:

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Geb » 28.08.2024, 18:22

Da sehe ich den Vorteil des schweizer Systems gegenüber dem deutschen

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon eisenbahner » 07.09.2024, 19:12

Umfrage: Mehrheit für Abschaffung der privaten Krankenversicherung
Stand: 04.09.2024 00:00 Uhr

https://www.ndr.de/ndrfragt/Umfrage-Meh ... en152.html
https://mediandr-a.akamaihd.net/progres ... 400.hq.mp4

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Czauderna » 07.09.2024, 19:58

Hallo,
na, da sind wir doch bei der Kernfrage - würde die Einführung einer Einheitskasse/Bürgerversicherung und die Abschaffung der PKV-Vollversicherung
dazu führen, dass zum einen die Leistungen für alle Bürger besser wären und zum anderen die Beiträge sinken?
Die Nebenfrage lautet, würden dies alle Bürger auch wirklich wollen, also Abschaffung der PKV-Vollversicherung und Einführung der Bürgerversicherung mit gleichen Leistungen für alle und einheitliche Beitragsbemessung?
Und die zweite Nebenfrage - was würde sich in der Praxis für alle Menschen gravierend ändern?

Gruß
Czauderna

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Racer76 » 07.09.2024, 22:19

Tja, interessanterweise waren ja die zwei größeren Parteien der Ampel dafür, haben das Lamm aber auf dem Altar der Verhandlungen für die große Koalition geopfert. Das Thema war ja mal initial im Wahlprogramm drin (unter R2G wüssten wir heute wie das so ist) ;-)

BTW haben die Schweizer ja offenbar nicht die Bürgerversicherung, sondern die (CDU Idee) Kopfpauschale (ohne Familienversicherung).

Welche Auswirkungen das in Deutschland hätte weiß man nur, wenn man damit 3-5 Jahre leben müsste.

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon GS » 08.09.2024, 23:05

Das ist ja das Widersinnige an solchen Umfragen: Die Leute werden gefragt, was sie glauben und meinen. Und geben das dann auch zum Besten.

Was sie zum befragten Thema wissen oder in den meisten Fällen auch nicht wissen, interessiert keinen, auch nicht die Interwiever und erst recht nicht deren Auftraggeber. Dabei wusste doch schon der altgediente schwäbische Volksschauspieler Walter Schultheiß (Jahrgang 1924):
"Glauben und meinen bringt Kummer und Weinen."

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Racer76 » 09.09.2024, 21:52

Man könnte auch sagen: natürlich ist die Mehrheit der Befragten für die Abschaffung der PKV, da nur die Minderheit die Möglichkeit hat, dort Mitglied zu sein ;-)

Ähnlich würde das Ergebnis der Befragungen aussehen, wenn es um die Themen Pension, Versorgungswerke, Erbschaftssteuer, Luxussteuer usw. gehen würde :-)

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Czauderna » 10.09.2024, 10:44

Hallo,
Man könnte auch sagen: natürlich ist die Mehrheit der Befragten für die Abschaffung der PKV, da nur die Minderheit die Möglichkeit hat, dort Mitglied zu sein ;-)
das ist richtig, allerdings hätte es aber auch für einen Großteil der bisher in der GKV Versicherten wahrscheinlich einen großen Nachteil gegenüber dem jetzigen Versicherungsverhältnis.
Momentan gibt es noch, aufgrund der Anzahl der Krankenkassen, einen gewissen Wettbewerb unter den GKV-Kassen und es gibt auch (noch) diverse Unterschiede im Servicebereich, was auch dazu führt, dass eben "gute" aber auch "schlechte" Kassen gibt.
Mit Einführung einer Einheitskasse/Bürgerversicherung wäre das alles vorbei. Leistungen für alle gleich, Beitrag für alle gleich - keine Zusatzbeiträge mehr - keine Ansprechpartner mehr vor Ort , also kein Dienststellennetz, eher nur Einzelansprechpartner (wie z.B. die Rentenberater der Rentenversicherung) oder eventuell - Ansprechpartner bei Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
Durch die Vereinheitlichung würden solche Problemfälle (Unterschiedliche Handhabung bei Leistungsentscheidungen durch die Kassen) erst gar nicht
mehr auftauchen und ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass sich auch die Rechtsprechung an der Einheitskasse/Bürgerversicherung orientieren wird.
Und auch Foren wie dieses wären vom Aussterben bedroht, weil die Experten, die sich jetzt noch in den diversen Foren tummeln, ebenfalls künftig nur noch aus der Einheitskasse kämen.
Schlussendlich, um doch noch die PKV ins Spiel zu bringen. Wenn es die Vollversicherung nicht mehr gibt, dann bleibt für die PKV nur noch die Zusatzversicherung übrig, entweder für Leistungen, die nicht oder nicht mehr im Leistungskatalog der Bürgerversicherung/Einheitskasse stehen werden
und das würden mit Sicherheit schlagartig wesentlich mehr sein, als bisher, oder eben als Ergänzung für Privatbehandlungen allgemein.
Gruss
Czauderna

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Racer76 » 11.09.2024, 21:30

Ja, in Einzelfällen wird es bestimmt auch Nachteile geben. Aber die Vorteile sollten denke ich überwiegen. Da der überwiegende Großteil der Leistungen (~95%) und die Beiträge/Einnahmen festgelegt sind, ist der Wettbewerb doch äußerst eingeschränkt.
Dann versucht man über den Gesundheitsfonds mit viel Bürokratieaufwand die Risiken auf die Anbieter zu verteilen, mit noch mehr Aufwand werden die Anbieter mit jeweils der gesamten Infrastruktur betrieben und haben nur einen Bruchteil der Mitglieder, um z.B. mit dem Pharmafirmen zu verhandeln.

Ja, die PKVen würden mit dem Verlust des "Vollgeschäfts" einen Markt verlieren. Vergleichbar mit den Maklern nach Einführung des Bestellerprinzips. Die beiden Fragen sind aber, ist es legitim deswegen dieses zweigliedrige System weiter zu betreiben und würden die Einnahmen aus dem "Zusatzgeschäft" die Verluste dann nicht einigermaßen kompensieren?

Natürlich müsste man dann schauen, wie die Arztpraxen und Kliniken dies dann kompensieren. Denn ohne PKV Patienten würden wohl extrem wichtige Einnahmen wegbrechen.

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Re: Wozu brauchen wir über 300 Krankenkassen ?

Beitragvon Czauderna » 12.09.2024, 10:20

Hallo,
Natürlich müsste man dann schauen, wie die Arztpraxen und Kliniken dies dann kompensieren. Denn ohne PKV Patienten würden wohl extrem wichtige Einnahmen wegbrechen.
na, das wäre doch einfach zu lösen - Die Ärzteschaft samt Mitarbeiter/innen wäre dann natürlich bei der Einheitskasse/Bürgerversicherung angestellt, mit einem entsprechenden Gehalt, ebenso wie die anderen Leistungserbringer und alle dürften, wenn sie es wollten, bis zu einem gewissen Umfang nebenher auch noch Privatleistungen auf eigene Rechnung erbringen. Beim stationären Bereich würde es schon etwas schwieriger, allerdings könnte es doch weiterhin Privatkliniken geben, die auch von Mitgliedern der Einheitskasse/Bürgerversicherung aufgesucht werden können im Rahmen des Kostenerstattungsverfahrens. Man könnte aber auch die Krankenhausstrukturen, wie sie momentan bestehen oder angedacht werden bei beibehalten, wobei es vorstellbar wäre, bestimmte Krankenhausarten unter die Trägerschaft der Bürgerversicherung/Einheitskasse zu stellen.
Gesetzliche Grundlagen für die Einheitskasse/Bürgerversicherung und damit Geltungsbereich, wäre immer die Bundesebene - die Länder wären dann raus
aus der Finanzierung. Gleiches gilt natürlich auch für die Pflegeversicherung, bei der aber nur die Finanzierung, nicht aber die Struktur verändert werden sollte.
So, genug gesponnen 8) :lol:
Gruss
Czauderna


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