Selbstzahler - auch kein Termin

Was sonst nirgendwo reingehört.

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SicOfItAll
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Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon SicOfItAll » 02.09.2024, 11:05

Hallo liebe Forenmitglieder,

dies ist mein erster Beitrag. Verzeiht mir bitte, falls ich mein Anliegen im falschen Bereich gepostet habe.
Ich denke aber, dass es sonst nirgendwo reinpasst.

Ich bin gesetzlich versichert, habe die Terminfindung beim Facharzt aber aufgegeben und versuche es seit kurzem als Selbstzahler.
Nach 4 Absagen, merke ich aber so langsam, dass die Aussage, die man häufig antrifft "als privatversicherter bzw. als Selbstzahler bekommt man doch innerhalb weniger Tage einen Termin beim Facharzt" so auch nicht uneingeschränkt stimmt.

Ich habe langjährige Beschwerden im Magen- Darmbereich, welche seit letztem Jahr schlimmer geworden sind. Ich möchte hier keinen Roman darüber schreiben, aber überhaupt einen Facharzt Termin über die Krankenkasse und die 116117 zu bekommen während mir über ein halbes Jahr lang jeden Tag kotzübel war, war ein einziger Krampf. Ich wurde nach einer Magenspiegelung mit "ich kann da nix entdecken" (Aussage direkt nachdem der Schlauch aus meinem Magen entfernt wurde; Arzt wollte schnell verschwinden, ich konnte noch 2 Fragen stellen, danach ist er einfach aus dem Zimmer gegangen) und "Proben unauffällig" abgespeist. Einen neuen Termin bekomme ich bei diesem Arzt nicht mehr. Ich fühle mich total hilflos und im Stich gelassen und habe eingesehen, dass mir in diesem Land über die Krankenkasse bei meinem Problem nicht geholfen wird.

Daher habe ich mich dazu entschlossen meine Ersparnisse dafür aufzuwenden mich "einmal richtig behandeln zu lassen" und es bei mehreren Ärzten als Selbstzahler probiert. Dort bekomme ich aber auf meine Anfragen bzgl. eines Erstgespräches nur Absagen wie "das ist bei uns nicht möglich" "aktuell bieten wir das nicht an".

Gibt es da einen Trick?

Wie bekomme ich als gesetzlich versicherter überhaupt einen Termin beim Gastroenterologen als Selbstzahler?
Ist das in diesem Land möglich? Ich kann langsam nicht mehr. Manchmal habe ich eine gelbe Hautfarbe. Ich vertrage mal ein Gericht und mal nicht. Ich kann mich nicht mehr nur von Reis und Kartoffeln ernähren. Das ist doch keine Lösung. Meine Beziehung ist wegen ständiger Schmerzen in die Brüche gegangen. Ich bewege mich immer weniger. Das ist keine Lebensqualität mehr und das seit Jahren.

Hat jemand einen Tipp? Ist das wenigstens im Ausland möglich? Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? Ich wohne an der Niederländischen Grenze. Vielleicht in den Niederlanden? Oder weiter weg wie z.B. in Thailand? Dort sind doch auch viele deutsche Ärzte, oder?

Ich wollte einen Gastroenterologen, der weitere Untersuchungen, welche ich auch als Selbstzahler machen wollte (z.B.: Radiologie, Videokapseln und Blutuntersuchungen) wenigstens auswertet und sich zumindest mal 10 Minuten Zeit für ein Gespräch nimmt, indem ich mit ihm eruieren kann, welche Untersuchungsmethoden sinn ergeben könnten. Das einzige was hier möglich zu sein scheint, sind sehr viele Anrufe + Emails + Beschwerden bei Krankenkasse um dann mehr als ein halbes Jahr zu warten für immer wieder die gleiche Untersuchung (Magen- oder Darmspiegelung, weil nichts anderes von der KK übernommen wird) mit den immer selben erfolglosen Ergebnissen.

Racer76
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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Racer76 » 02.09.2024, 16:04

Hallo SicOfItAll,

von GKV Versicherten kenne ich, dass man über die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung noch relativ gut an Termine bei Spezialisten kommt, wenn man zeitlich flexibel ist (also nicht unbedingt einen Nachmittagstermin möchte oder direkt beim Arzt um die Ecke). Da habe ich von 1-2 Wochen gehört. Für deinen Fall geht das leider nicht online sondern nur über die Hotline.
Variante 2 ist über den Selbstzahler und da ist man eigentlich dem PKV Patienten gleichgestellt, so zumindest meine Kenntnis. Hast du schon mal über eine Suchmaschine für Ärzte den Facharzt gesucht und nach Privatpraxis gefiltert?

RolandPKV
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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon RolandPKV » 02.09.2024, 16:41

Den Ärzten kann es egal sein, ob jemand privat versichert oder eben Selbstzahler ist. Denn er schickt eine Rechnung, die man natürlich bezahlen muss. Ob der Patient das Geld von irgendwem erstattet bekommt, ist egal.

Ich kann mir nur vorstellen, dass der TO sich bei seinen Versuchen irgendwie unglücklich ausgedrückt hat. Beim nächsten Versuch also nicht erwähnen, dass man gesetzlich versichert ist, sondern direkt "Selbstzahler" oder "Privatpatient" sagen. Oder noch einfacher: bei einer Praxis, bei der man Termine online buchen kann, "privat" auswählen und einen Termin buchen.

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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Racer76 » 02.09.2024, 19:52

RolandPKV hat geschrieben:Den Ärzten kann es egal sein, ob jemand privat versichert oder eben Selbstzahler ist. Denn er schickt eine Rechnung, die man natürlich bezahlen muss. Ob der Patient das Geld von irgendwem erstattet bekommt, ist egal.


Eben, solange es keine Abtretungserklärung gibt (z.B. Krankenhaus) ist es für den Arzt völlig transparent, ob jemand Selbstzahler oder PKV versichert ist. Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit reinen Privatpraxen gemacht.

Allerdings ist dann Vorsicht geboten, wenn der Arzt nach der Erstdiagnose Folgebehandlungen empfiehlt, da sollte man im Vorfeld nachfragen, in welchen Regionen die Kosten liegen werden.

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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Czauderna » 02.09.2024, 21:50

Hallo,
Ich bin bis Donnerstag im Ausland - melde mich ggf. Am Freitag
Gruß
Czauderna

kolo
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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon kolo » 06.10.2024, 10:33

RolandPKV hat geschrieben:Den Ärzten kann es egal sein, ob jemand privat versichert oder eben Selbstzahler ist. Denn er schickt eine Rechnung, die man natürlich bezahlen muss. Ob der Patient das Geld von irgendwem erstattet bekommt, ist egal.

Ich kann mir nur vorstellen, dass der TO sich bei seinen Versuchen irgendwie unglücklich ausgedrückt hat. Beim nächsten Versuch also nicht erwähnen, dass man gesetzlich versichert ist, sondern direkt "Selbstzahler" oder "Privatpatient" sagen. Oder noch einfacher: bei einer Praxis, bei der man Termine online buchen kann, "privat" auswählen und einen Termin buchen.



genau =D>

beim Anrufen gleich sagen "PRIVAT" sonst wird das nichts.
Es kommen sonst Ansagen wie "nicht vor März" oder "alles voll"

ah privat, nächste Woche Mittwoch

ich frag mich, wie das vertretbar ist, schließlich zahlen die "Kassenpatienten" auch eine nicht geringe Summe an "Plichtversicherungsbeitrag" 14,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder.

Oder sollte es gleich wie in England gemacht werden, staatlich finanziert. Wem nutzt sonst eine KV wenn man nicht an die Reihe kommt? =D>

https://heartbeat-med.com/de/resources/ ... gland-nhs/


was man noch so hört:
direkt Vorort zur Terminvereinbarung gehen und einen "fünfziger" kommen lassen, ja fast schon wie in Italien.

Czauderna
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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Czauderna » 06.10.2024, 11:23

Hallo,
sicher, das ist ein Ärgernis, aber ist nun beileibe nicht so, dass dieses Ärgernis flächendeckend wäre.
So kann ich aus eigener Erfahrung heraus berichten, dass es bei uns (Rhein-Main-Gebiet) dieses Ärgernis zwar auch gibt, aber es kommt eben auch auf die Konstellation an. Ich habe einen Hausarzt und das schon seit zig Jahren und wenn der nicht mehr weiterkommt, dann schreibt er mir eine Überweisung für einen Facharzt/Ärztin und wenn die Sache eine möglichst baldige Weiterbehandlung bedarf, dann hilft mir mein Hausarzt bei der Terminvereinbarung (z.B. Darmspiegelung oder chirurgische Behandlung) und das klappt fast immer, d.h. ich habe einen Termin innerhalb von maximal zwei Wochen. Bei anderen Terminen bei Fachärzten (Hautarzt, Urologe oder Augenarzt) muss ich eben entsprechend früh an die Terminvereinbarung denken. So werde ich in der nächsten Woche meine Vorsorgeuntersuchung beim Urologen vereinbaren, weiß aber jetzt schon, dass es da Dezember oder sogar auch schon Januar werden wird. Immer mehr Facharztpraxen ermöglichen es, per Internet Termine zu vereinbaren - auch praktisch.
Zu meiner aktiven Zeit als Krankenkassen beschäftigter war es auch noch ein "Service" von uns, bei entsprechenden Bitten von Versicherten, dass wir als Krankenkasse bei der Terminvergabe behilflich waren oder es konnte über die Kassenärztliche Vereinigung entsprechende Hilfe angeboten werden.
Was den "Trick" betrifft sich sofort als Privatpatient zu erkennen zu geben, das funktioniert auch immer weniger, denn zum einen ist auch die Kapazität für den Anteil von Privatpatienten bei vielen Fachärzten/innen begrenzt und zum anderen vom neuen Privatpatienten dann auf Kassenpatient umsteigen, weil es dann teuer werden könnte, das kann für den "Privatpatienten" schlecht ausgehen.
Gruss
Czauderna


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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Racer76 » 08.10.2024, 17:25

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
sicher, das ist ein Ärgernis, aber ist nun beileibe nicht so, dass dieses Ärgernis flächendeckend wäre.
So kann ich aus eigener Erfahrung heraus berichten, dass es bei uns (Rhein-Main-Gebiet) dieses Ärgernis zwar auch gibt, aber es kommt eben auch auf die Konstellation an. Ich habe einen Hausarzt und das schon seit zig Jahren und wenn der nicht mehr weiterkommt, dann schreibt er mir eine Überweisung für einen Facharzt/Ärztin und wenn die Sache eine möglichst baldige Weiterbehandlung bedarf, dann hilft mir mein Hausarzt bei der Terminvereinbarung (z.B. Darmspiegelung oder chirurgische Behandlung) und das klappt fast immer, d.h. ich habe einen Termin innerhalb von maximal zwei Wochen. Bei anderen Terminen bei Fachärzten (Hautarzt, Urologe oder Augenarzt) muss ich eben entsprechend früh an die Terminvereinbarung denken. So werde ich in der nächsten Woche meine Vorsorgeuntersuchung beim Urologen vereinbaren, weiß aber jetzt schon, dass es da Dezember oder sogar auch schon Januar werden wird. Immer mehr Facharztpraxen ermöglichen es, per Internet Termine zu vereinbaren - auch praktisch.
Zu meiner aktiven Zeit als Krankenkassen beschäftigter war es auch noch ein "Service" von uns, bei entsprechenden Bitten von Versicherten, dass wir als Krankenkasse bei der Terminvergabe behilflich waren oder es konnte über die Kassenärztliche Vereinigung entsprechende Hilfe angeboten werden.
Was den "Trick" betrifft sich sofort als Privatpatient zu erkennen zu geben, das funktioniert auch immer weniger, denn zum einen ist auch die Kapazität für den Anteil von Privatpatienten bei vielen Fachärzten/innen begrenzt und zum anderen vom neuen Privatpatienten dann auf Kassenpatient umsteigen, weil es dann teuer werden könnte, das kann für den "Privatpatienten" schlecht ausgehen.
Gruss
Czauderna


Ich beobachte in meiner Stadt den Trend (und dies wird mir auch von Bekannten aus anderen Städten berichtet), dass immer mehr Ärzte die Kassenzulassung ablegen (meistens die fachlich richtig guten) und eine reine Privatpraxis betreiben. Das bietet weniger Stress, weniger Bürokratie bei oft besserer Entlohnung. Da ist zumindest bei uns in jeder Fachrichtung etwas dabei, Termine gibt es fast immer in derselben Woche und das zu arbeitnehmerfreundlichen Zeiten.
Aber auch bei Kassenpraxen sieht man oft deutliche Unterschiede, wenn man online Termine vereinbaren möchte und zwischen GKV und PKV hin- und herschaltet.

Das mag ja bei planbaren Terminen (Vorsorge) noch nicht so das Problem sein. Hätte man nämlich gerne wegen akuter Probleme einen Termin, ist das schon nicht ohne. Aktuelles Beispiel bei mir: Orthopädentermin wegen Schmerzen im Knie. In der Privatpraxis: innerhalb von zwei Tagen, bei ein paar getesteten Kassenpraxen als GKV Patient (hatte mich mal interessiert) hätte ich vor Dezember nichts bekommen, maximal über Warteliste, wenn jemand absagt. Zudem hätte die GKV die empfohlene Therapie wohl nicht bezahlt.

Ich habe aber auch von Fällen gehört, da gab es für Kassenpatienten schnell Termine, wenn es wirklich dringende Fälle (z.B. Krebs) waren, da hat sich dann der Hausarzt um die Termine gekümmert. Ob der aber mit der immer weiter wachsenden Bürokratie in Zukunft auch noch dazu kommt ist eine andere Frage...

Czauderna
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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Czauderna » 08.10.2024, 19:42

Hallo,
ja, so macht jede/r seine Erfahrungen und nicht überall sind die Verhältnisse gleich oder gar zu vergleichen, so hat in den letzten Jahren meiner Kenntnis nach in hiesigen Einzugsbereich kein einziger Kassenarzt seine Zulassung zurückgegeben ( über 65jährige ausgenommen) und war nur noch als Privatarzt/ÄrztIn tätig. Das betrifft sowohl die Allgemein-Ärzteschaft als auch die Fachärzteschaft. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ohne eine Kassenzulassung das Überleben mangels "Masse" schwierig ist, sehr schwierig sogar. Wir reden hier nicht von der schon bestehenden Facharztpraxis in Wiesbaden, Frankfurt oder Kassel, sondern vom ländlichen Bereich und Kleinstädten.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es mehr Kassenarztpraxen geben würde, wenn die Bezahlung der Ärzte/Ärztinnen besser wäre und die der Praxisangestellten natürlich auch.
Personalmangel, Bezahlung und zunehmende Patientenanzahl sind für die Misere verantwortlich. Wer sich es finanziell leisten kann, der hat eben den Vorzug der schnelleren Terminvergabe, als gesetzlich Krankenversicherte/r muss man eben warten.
Gruss
Czauderna

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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Racer76 » 10.10.2024, 20:32

Czauderna hat geschrieben:Ich bin der festen Überzeugung, dass es mehr Kassenarztpraxen geben würde, wenn die Bezahlung der Ärzte/Ärztinnen besser wäre und die der Praxisangestellten natürlich auch.
Personalmangel, Bezahlung und zunehmende Patientenanzahl sind für die Misere verantwortlich. Wer sich es finanziell leisten kann, der hat eben den Vorzug der schnelleren Terminvergabe, als gesetzlich Krankenversicherte/r muss man eben warten.


Ja, das ist wohl wahr. Ärzte können steigende Kosten nicht einfach wie andere Unternehmer an die Kunden/Patienten weitergeben. Die GOÄ bzw. GOZ geben da den Rahmen vor und wurden auch schon länger nicht mehr angepasst. Schaut man aber auf die aktuell wieder anstehenden Erhöhungen der GKV (Zusatz-)Beiträge, ist da aber eigentlich auch keine Luft zu Erhöhungen.
Leider wird sich das Problem in den kommenden Jahren durch den demografischen Wandel und den steigenden versicherungsfremden Leistungen weiter verschärfen, sowohl bei KV als auch bei PV.

Aber kurz noch zu GKV vs. PKV Sprechstunde. Ich habe beobachtet, dass bei PKV nicht nur die Termine viel schneller zu haben sind, in der Privatsprechstunde könne die Ärzte auch eine viel großzügigere Taktung fahren. Sprich: der Facharzt lässt sich auch mal 10-20 Minuten Zeit während der Patient in der Kassensprechstunde nach spätestens 5 Minuten wieder aus dem Zimmer raus ist (wenn er nicht IGELt). Das ist eine andere Qualität der Behandlung/Diagnose. Mal ganz davon abgesehen, dass Leistungskatalog und Budgetierung die möglichen Therapien in der GKV einschränken.

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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon kolo » 21.10.2024, 09:43

Gründe, nicht versichert zu sein
Diese würden aus unterschiedlichen Gründen über keine Krankenversicherung in Österreich verfügen, sagt Jordanova-Hudetz: "Das sind EU-Bürger, die von den Arbeitgebern nicht angemeldet wurden.

https://www.derstandard.at/story/300000 ... schen-geht

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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Czauderna » 21.10.2024, 10:14

Hallo,
ja, das ist nicht nur in Österreich ein Problem für die Menschen, die keine Krankenversicherung haben, aber krank und behandlungsbedürftig sind.
Notgedrungen oder eben auch aus freien Stücken sind die eben Selbstzahler. Das in dem verlinkten Artikel genannte Beispiel mit den Kosten für einen Krankenwagen/Rettungswareneinsatz in Wien, zeigt aber nicht auf, dass der geforderte Betrag zu hoch ist, sondern meiner Erinnerung nach exakt dem Satz entspricht, denn die Krankenkasse auch zahlen muss. Dabei handelt sich in vielen Städten dazu noch um Pauschalsätze.
Was der Hinweis auf die Arbeitgeber angeht - das nennt man dann "Schwarzarbeit", meine ich.
Gruss
Czauderna

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Re: Selbstzahler - auch kein Termin

Beitragvon Racer76 » 21.10.2024, 21:40

kolo hat geschrieben:Gründe, nicht versichert zu sein
Diese würden aus unterschiedlichen Gründen über keine Krankenversicherung in Österreich verfügen, sagt Jordanova-Hudetz: "Das sind EU-Bürger, die von den Arbeitgebern nicht angemeldet wurden.

https://www.derstandard.at/story/300000 ... schen-geht


Das kann man sich in Deutschland aber wegen der Versicherungspflicht bis auf wenige Extrembeispiele nicht aussuchen. Entweder ist man per Definition versicherungspflichtig und damit gezwungenermaßen in der GKV, oder eben versicherungsfrei was aber bedeutet, "freiwillig" in die GKV oder eben in die PKV gehen zu müssen.

Natürlich kann man wie bei allen anderen Versicherungen auch nachrechnen, was man bezahlen muss und "wieder bekommt" (Schadensfall). Aber es ist halt eine Versicherung und keine Anlage. Der Besitzer eines abgebrannten Hauses ist heilfroh, wenn die Gebäudeversicherung den Schaden bezahlt, der Nachbar nebenan ärgert sich, so viele Beiträge zu bezahlen und nie ist etwas kaputt gegangen.

Aber um nun noch einmal den Bogen zum eigentlichen Anliegen zu spannen. Bei einer aktuellen Behandlung habe ich den Arzt gefragt, ob er (in der Privatpraxis) einen Unterschied zwischen Privatzahlern und PKV Patienten macht. Die Antwort vorhersehbar: natürlich nicht, denn er kann in beiden Fällen entsprechend abrechnen.


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