Die Versicherungspflicht

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misar
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Die Versicherungspflicht

Beitragvon misar » 08.01.2008, 21:09

Also wenn ich mich jetzt richtig informiert habe, kommt man wohl wirklich nicht um eine Krankenversicherung rum, oder? Ich bin seit Jahr und Tag krankenversichert, möchte das ganze aber kippen, da ich das für mich definitiv nicht brauche (bitte jetzt keine Belehrungsversuche). Gibt es vielleicht doch irgendeine Möglichkeit? Wie wäre es denn mit einfach nicht mehr bezahlen - das hilft ja aus den meißten Verträgen recht schnell raus. Oder kommt man wirklich nicht um eine andere Staatsbürgerschaft herum?

Vielen Dank im Vorfeld für hoffentlich hilfreiche Antworten.

misar
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Beitragvon misar » 08.01.2008, 21:10

Achso - nur falls das was zur Sache tut: Bin selbständig und 36 Jahre.

E.Kacmaz
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Beitragvon E.Kacmaz » 09.01.2008, 00:37

misar hat geschrieben:Achso - nur falls das was zur Sache tut: Bin selbständig und 36 Jahre.


Wie bist Du aktuell versichert?

misar
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Beitragvon misar » 09.01.2008, 10:02

Ich bin in der gesetzlichen Krankenkasse versichert.

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Beitragvon E.Kacmaz » 09.01.2008, 11:28

misar hat geschrieben:Ich bin in der gesetzlichen Krankenkasse versichert.


Also um ohne Versicherung dazustehen, solltest Du auswandern.

Nicht bezahlen, kann eine Variante sein, wenn Du vom Amt richtig eins übergebraten bekommen möchtest unter Offenlegung Deiner Vermögensverhältnisse.

Dennoch meine Frage, was wäre denn, wenn Du nicht versichert wärest und eine schwere Erkrankung erleiden solltest, wie würdest Du dieses bezahlen?
Hast Du genug Vermögen, oder soll in dem "worst-case"-Fall wieder die Gemeinschaft einspringen?

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Beitragvon Experte_24 » 09.01.2008, 11:59

Da hilft nur Auswandern.

Gast100

Beitragvon Gast100 » 09.01.2008, 12:12

Eine andere Möglichkeit wäre selbst eine Krankenversicherung zu gründen und sich darin von sich selbst versichern lassen. Dann ist es offiziell korrrekt.

Um der deutschen Bürokratie zu entgehen, müsste die Versicherung dann auch noch irgendwo im Ausland angemeldet sein, so dass kein deutscher Gesetzgeber irgendeine Handhabe gegen Dich hat.

misar
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Beitragvon misar » 09.01.2008, 18:24

Gast100 hat geschrieben:Eine andere Möglichkeit wäre selbst eine Krankenversicherung zu gründen und sich darin von sich selbst versichern lassen. Dann ist es offiziell korrrekt.

Um der deutschen Bürokratie zu entgehen, müsste die Versicherung dann auch noch irgendwo im Ausland angemeldet sein, so dass kein deutscher Gesetzgeber irgendeine Handhabe gegen Dich hat.



Nette Idee :D

Nein - im ernst: Ich hatte mir das schon fast gedacht. Ich persönlich finde das nicht in Ordnung, das einem das ganze aufgezwungen wird und sowas nervt mich einfach. Was die Finanzen betrifft so wäre ich schon im Stande, das ganze selbst zu tragen, wenn mal etwas dickes kommt - deswegen ja meine Frage. Ich kann es halt nicht leiden, wenn mir etwas aufgezwungen wird. Danke aber auf jedenfall für die Rückmeldungen.

Fazit: Ich muss meine Steuern dann wohl woanders bezahlen....

Gast100

Beitragvon Gast100 » 09.01.2008, 18:43

So geht es mir auch. Es hat ja auch seinen Grund, wenn etwas aufgezwungen wird. Das ist immer nur dann nötig, wenn jemand einseitige und schäbige Absichten hat.

> Fazit: Ich muss meine Steuern dann wohl woanders bezahlen....

Dafür sehe ich im Moment keinen Grund. § 5 (1) Nr.13 SGB V meint ja, versicherungspflicht sei, wer "keine sonstige Absicherung im Krankheitsfall" habe. Das wäre ja eine.

misar
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Beitragvon misar » 10.01.2008, 21:59

Du meinst das Finanzielle? Nur wie macht man das der Versicherung klar, bzw. ab wann ist es denn für die Herrschaften genug? Im Grunde liegt dahinter ja echt eine Riesensauerei, nämlich die Geldsammlungsmaschine der Krankenkassen. Mich persönlich trifft das ganze finanziell nicht, aber wenn sich jetzt Leute die es nicht so dicke haben auch noch rückwirkend versichern und diese ganzen Beiträge rückwirkend bezahlen müssen, ist das wirklich ne Sauerei. Vor allem eine Versorgung hatten sie in den Jahren ja wahrscheinlich auch nicht, aber jetzt nachträglich zahlen lassen.

Was die Deutschen sich so alles gefallen lassen - mal sehen, wie weit man es noch treiben kann. Hat eigentlich jemand überhaupt schon einmal versucht per Gericht dagegen zu klagen?

Gast100

Beitragvon Gast100 » 11.01.2008, 13:32

Ich meinte nur, dass Versicherungspflicht ja auch eine ausländisch gelöst werden könnte. Hat nicht notwendig mit dem örtlichen Zwingherrn zu tun.

Aber Du hast schon recht damit. Das ganze ist systembedingte Ausbeutung, insbesondere der Nicht-"Reichen".
Ich habe bei meiner Kasse Widerspruch dagegen eingelegt. Der Brief steht im Nachbar-Thread.
http://forum-krankenversicherung.de/vie ... =4641#4639
Aber bringen wird es wohl nichts, denn dazu bedüfte es ja einen Rechtsstaat. LOL

misar
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Beitragvon misar » 11.01.2008, 19:58

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das da noch keiner gegen geklagt hat? Ich würde es ja fast mal darauf ankommen lassen....

Was machst Du, wenn Dein Widerspruch nicht akzeptiert wird?

fwilke
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Beitragvon fwilke » 11.01.2008, 20:37

Hallo misar,

als Selbständiger könntest Du in die PKV wechseln. Hier spräche aufgrund Deiner Einstellung einiges für einen Großschadentarif mit maximalem Selbstbehalt. Den ganzen Kleinkram zahlst Du selbst, aber wenn's hart auf hart kommt, ist die KV da. Ein 40jähriger selbständiger gesunder Mann zahlt keine 100€, und der worst case ist abgedeckt. Vielleicht noch kombiniert mit einer Heilkostenhilfe, um bei einem Unfall den hohen SB nicht selbst tragen zu müssen. Dann sind's 125€.

Ganz ohne geht's in Deutschland zum Glück nicht.

Frank Wilke

Gast100

Beitragvon Gast100 » 11.01.2008, 21:33

misar hat geschrieben:Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das da noch keiner gegen geklagt hat?


Ich auch nicht. Schließlich sind davon Hunderte oder Tausende betroffen.

Ich würde es ja fast mal darauf ankommen lassen....

Was machst Du, wenn Dein Widerspruch nicht akzeptiert wird?


Sozialgericht zu Wort kommen lassen und dann Verfassungsbeschwerde.


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