KSK/GKV wegen Nichtzahlung von Beiträgen beendet - was nun?

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Charly
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KSK/GKV wegen Nichtzahlung von Beiträgen beendet - was nun?

Beitragvon Charly » 17.10.2010, 02:05

Hallo zusammen,

hatte vor einiger Zeit einen Durchhänger, Briefe nicht aufgemacht, etc.
Folge, bin aus der KSK rausgeflogen. Habe den Briefwust noch nicht ganz durch, wie es aussieht, bin ich ne Zeitlang (3 Monate?) vor der endgültigen Beendigung der KSK noch zu einem anderen viel höheren Tarif zwangsversichert gewesen (teilweise Kontopfändungen), dann hat der Einzug von Beiträgen aufgehört. Danach habe ich nichts mehr von KSK und AOK gehört. Das ist jetzt ca. 18 Monate her.

Momentan sortiere ich mein Leben neu und muss wieder eine KV haben. Während meiner Zeit bei der KSK (ca. 20 Jahre) war ich bei der AOK. Ich bin selbstständig (seit dem Studium schon immer gewesen), bin 43.

Womit muss ich jetzt rechnen? Soll/muss ich zurück zur AOK, kann ich mich eventuell privat versichern? KSK kommt bei meiner jetzigen Selbstständigkeit nicht mehr in Frage.

Offensichtlich muss ich für die letzten 18 Monate einiges nachzahlen. Wonach berechnet sich das? Wie sieht es damit aus je nachdem, ob ich in die GKV oder PKV gehe?


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Beitragvon Charly » 11.11.2010, 02:37

Niemand ne Idee für mich?

Wenn seit 2007 die Kralle existiert, wieso bin ich dann überhaupt 2009 aus der KSK rausgeflogen? Heisst 'Kralle' nicht, dass ich faktisch nur noch säumig sein kann? Weder KSK noch AOK als zuständige KV haben mich nach dem Rausschmiss kontaktiert.

Mit welchen Nachzahlungen muss ich denn als Selbstständiger rechnen, wenn die letzten Zahlungen Anfang 2009 angerechnet wurden?

Habe ich jetzt als selbstständiger EX-KSK/AOKler noch die Wahl zwischen PKV und GKV?
Und was heisst das bezüglich eventueller Nachzahlungen oder Strafaufschlägen?

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Beitragvon Czauderna » 11.11.2010, 07:53

Charly hat geschrieben:Niemand ne Idee für mich?

Wenn seit 2007 die Kralle existiert, wieso bin ich dann überhaupt 2009 aus der KSK rausgeflogen? Heisst 'Kralle' nicht, dass ich faktisch nur noch säumig sein kann? Weder KSK noch AOK als zuständige KV haben mich nach dem Rausschmiss kontaktiert.

Mit welchen Nachzahlungen muss ich denn als Selbstständiger rechnen, wenn die letzten Zahlungen Anfang 2009 angerechnet wurden?

Habe ich jetzt als selbstständiger EX-KSK/AOKler noch die Wahl zwischen PKV und GKV?
Und was heisst das bezüglich eventueller Nachzahlungen oder Strafaufschlägen?



Hallo, der Umstand dass die Versicherung über die KSK endete heisst aber nicht dass auch damit die Mitgliedschaft bei der Krankenkasse auf Dauer endet - Das Versicherungsverhältnis muss eben ab dem Folgetag umgestellt werden und die Beiträge entsprechend nachgezahlt.
Die Krankenkasse hat die Verpflichtung in solchen Fällen die Mitglieder entsprechend aufzuklären und auf die "Pflicht" zur Versicherung hinzuweisen.
Gruss
Czauderna

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Beitragvon DKV-Service-Center » 11.11.2010, 08:39

Was passiert wenn der Fragesteller sich jetzt privat versichert. mM nach, sollte er eine PKV finden welche Ihn auf nimmt (nicht muss) ist die neue PKV nicht berechtigt Nachforderungen zu stellen da er dem GKV Lager angehörte. Es bleibt die Verpflichtung bis zu dem Tag in der GKV Nachzuzahlen, (wenn jemand mit der Forderung an Ihn herran tritt.
Gruß
Schließt sich jemand m M an ?

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Beitragvon Charly » 11.11.2010, 12:27

Ich find's peinlich genug, dass mir das passiert ist, aber wenn ich mir angucke, was sich damals auch in anderen Bereichen bei mir an ungeöffneter Post und daraus folgenden Katastrophen angesammelt hat, dann kann man wohl nur von ner handfesten Depression reden.

Was mich doch extrem erstaunt hat, denn ansonsten bin ich nicht uninformiert, ist, dass diese KV Änderung Anfang 2007 und die Konsequenzen der Kralle so gänzlich an mir vorbei gegangen sind. Ich weiss nicht, ob mir dieses Wissen damals den nötigen Tritt für ne unmittelbare Regelung gegeben hätte, möglich wäre es schon. Jedenfalls muss ich jetzt ne Lösung finden, die mich nicht gleich in die Privatinsolvenz treibt.

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Beitragvon Charly » 17.12.2010, 18:38

Also mittlerweile sieht es so aus, dass die KSK noch inkl. April 2009 Beiträge u.a. zur Krankenversicherung eingezogen hat. Ich habe die Unterlagen noch nicht ganz durch, da steht irgendwo auch irgendwas davon, dass die Versicherung seit 1.1.2009 ruhe. Aber ich habe da definitiv noch Einzüge FÜR April 2009 (nicht AUS April 2009).

Nun ist die Sache bei der KSK ja etwas anders, die steht ja nur zwischen mir und der AOK als eigentlicher Krankenkasse. Faktisch, und allemale zu diesem Zeitpunkt nach dem 1.1.2009, hätte man doch meine Mitgliedschaft daher nicht einfach so beenden können/dürfen? Ich habe von der AOK überhaupt nichts gehört. Irgendwann kamen einfach die Mitgliedszeitschriften nicht mehr an und ich erhielt keine neue Versichertenkarte mehr. Keine Adressänderung, etc.

Die AOK hätte vor dem Hintergrund der gesetzlichen Vorgaben doch dann direkt an mich herantreten müssen fürs Kassieren?

Nicht, dass ich denen da ne moralische Schuld zuweisen will, habe ja selbst einiges verbockt dabei. Aber damit sind doch zumindest vermutlich auch Nachzahlungen bzw. Strafgebühren aussen vor, oder?


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Beitragvon DKV-Service-Center » 17.12.2010, 19:48

Hi Charly,
wie es aussieht ist in den letzten 2 Monaten nix passiert, außer Kontoauszuege zu wälzen!
Langsam sollten Sie in die Pötte kommen.
Gruß

Charly
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Beitragvon Charly » 18.12.2010, 00:42

Wenn an der Entscheidung hängt, 5stellige Nachzahlungen leisten zu müssen oder nicht, wird man schon mal gründlich überlegen dürfen. Da machen die möglicherweise zusätzlich zu zahlenden 2 sechstel auch nicht mehr viel aus.

Und, auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen - allzuviele Tipps zu meiner Situation habe ich ja auch auf meine Fragen hier im Forum nicht erhalten, vom 17.10. bis zum 11.11. ;-)

Ich habe aber hier im Forum reichlich in anderen threads gelesen. Und ich finde es absolut erschreckend, wie willkürlich respektive chaotisch, unausgebildet, unfundiert, wenig berechenbar die Kassen(mitarbeiter) mit den Vorgaben aus der Reform 2007 und der Rechtsprechung verfahren.
Vom Versicherten wird dagegen erwartet, dass er sich korrekt verhält und souverän seine Optionen wählt.
Soll ich mich da vertrauensvoll an meine Kasse wenden, wenn deren vorrangiges Vermögen in der Anwendung der Kralle liegt? Da muss ich schon genauer wissen, woran ich bin, bevor ich so eine Entscheidung fälle.



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Beitragvon DKV-Service-Center » 18.12.2010, 09:00

kann ich verstehen,
aber nix mit 2 / 6 sondern 2 Monatsbeiträge in der GKV. Das Problem ist die Beiträge Summieren sich.

Hier im Forum Kassenmitarbeitern diesen Vorwurf zu machen zeugt von einem übersteigerten Selbstbewustsein von Ihnen.
Sehr viele, stellen hier unentgeldlich Ihr hochspezialisiertes Fachwissen zur verfügung und vielen Fragestellern wurde bereits geholfen.
Diese Aussage war also mehr als daneben.

Wenn Sie gleichlautende Beiträge gelesen haben wurde genau beschrieben was Sie machen können, sollen, müssen.

Gruß

Charly
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Beitragvon Charly » 18.12.2010, 12:22

Ich habe niemandem im Forum einen Vorwurf gemacht. Das ist freiwillig hier, das ist mir schon klar und es gibt keine Bringschuld. Habe ja erwähnt, dass ich hier vieles zu anderen Fällen gelesen habe.

Was mich mehr stört ist, dass eben gesetzliche Versicherungszwänge gibt, aber die Informationslage und das Verhalten der Kassen es einem wirklich nicht leicht macht, zu einer fundierten Entscheidung zu kommen, die bis ins Rentenalter hält. Gleichzeitig habe ich als Versicherter keinerlei Einfluss auf die Kostenexplosion im Gesundheitswesen.

Ich überlege ernsthaft, ob ich den Spieß gegenüber der AOK nicht einfach umdrehe und denen tatsächlich den Vorwurf mache, mich 'vergessen' zu haben. Immerhin werden die dafür bezahlt, ihren Job richtig zu machen.

Ich habe halt Bedenken, einen Schritt zu machen, der sich hinterher als großer Fehler herausstellt.

- Charly

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Beitragvon Vergil09owl » 18.12.2010, 17:24

Da gibt es denn eine Gegenfrage: Hast du denn von der AOK keinen Brief bekommen das du nicht mehr versichert bist? Wenn ja, besteht die Bringschuld bei dir. Drei Briefe reichen aus von der AOk um die andeine mitwirkungspflicht zu erinnern, kommt nix von dir als Rückantwort , aus die Maus.

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Beitragvon Charly » 19.12.2010, 02:48

Nein, ich habe von der AOK absolut nichts erhalten in der Angelegenheit. Die KSK hat im April einen Bescheid geschickt, dass die Mitgliedschaft in der KSK Ende April endet. Danach haben die noch ein paar säumige Zahlungen einziehen lassen und mir noch den einen oder anderen Verwendungsbescheid für 2008 und 2009 geschickt. Was die AOK angeht, blieb eben dann irgendwann die Zusendung der Mitgliedszeitschrift aus und ich habe seitdem keine neue Versichertenkarte bekommen.

Das kann ich so sicher behaupten, weil ich zu der Zeit meine Post zwar nicht geöffnet, aber komplett gesammelt habe. Habe ich dann irgendwann stapelweise am Stück aufgemacht, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war.

-Charly


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