Zuzahlungs-Ausgleich

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ghr7
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Zuzahlungs-Ausgleich

Beitragvon ghr7 » 23.08.2010, 19:21

a) Gibt es eine Vorschrift über die zulässige Bearbeitsdauer für unstrittige Zuzahlungen (weniger als 15 quittierte Belege)? Ich habe bei ein und derselben Geschäftsstelle jährlich schwankende Laufzeiten zwischen einem Tag und 2 Wochen, je nach Sachbearbeiter-Laune.

b) Wann gilt ein Zuzahlungsausgleich als positiv erledigt. Mit dem Bescheid-Datum oder nach der oft erst Wochen später stattfindenden Überweisung, die wiederum in Abhängigkeit von Lust/Unlust der zuständigen Sachbearbeitung stattfindet?

Czauderna
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Re: Zuzahlungs-Ausgleich

Beitragvon Czauderna » 23.08.2010, 20:29

ghr7 hat geschrieben:a) Gibt es eine Vorschrift über die zulässige Bearbeitsdauer für unstrittige Zuzahlungen (weniger als 15 quittierte Belege)? Ich habe bei ein und derselben Geschäftsstelle jährlich schwankende Laufzeiten zwischen einem Tag und 2 Wochen, je nach Sachbearbeiter-Laune.

b) Wann gilt ein Zuzahlungsausgleich als positiv erledigt. Mit dem Bescheid-Datum oder nach der oft erst Wochen später stattfindenden Überweisung, die wiederum in Abhängigkeit von Lust/Unlust der zuständigen Sachbearbeitung stattfindet?


Hallo,
nun, dass sich die Bearbeitungsdauer aufgrund der "Lust oder Laune" eines Sachbearbeiters der Krankenkasse ergibt, das halte ich nun doch für eine abenteuerliche Behauptung. In der Regel ist der Service der Krankenkasse so ausgelegt dass der Versicherte möglichst schnell, d.h. innerhalb von 14 Tagen nach Einreichung seiner Unterlagen entweder einen Leistungsbescheid bzw. sein Geld hat.
Wenn es länger dauert, dann lliegt es im Allgemeinen daran dass es eben in den Leistungsabteilungen der diversen Kassen zuviel Anträge (gerade im Härtefallbereich) gibt und zu wenig Personal. Da es sich hier um Stossgeschäfte handelt kann auch die Kasse nicht immer Personal vorrätig halten und ist ggf. auf Aushilfen angewiesen was dann auch wieder einen flüssigen Arbeitsablauf verhindert.
Ich kenne es so, dass wir den Versicherten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit realztiv früh im Jahr die Belastungsgrenze erreichen, anbieten dass sie den Betrag ihrer Belastungsgrenze am beginn des Jahres an uns zahlen und dann für das gesamt Jahr einen Befreiungsausweis erhalten - das ist grundsätzlich in diesen Fällen für alle Beteiligten die beste Lösung.
Fazit - auch bei deiner Kasse wird es wahrscheinlich so sein, deshalb streichen wir mal ganz schnell das mit der Lust und der Laune - das stimmr nämlich grundsätzlich nicht.
Gruss
Czauderna

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Beitragvon ghr8 » 24.08.2010, 04:13

Hallo Czauderna,
ich bat um eine Auskunft über das Vorliegen allfälliger Durchführungsbestimmungen/Vorschriften - und nicht um eine Replik.

Selbstverständlich wird nach "Lust und Laune" gehandelt, man könnte fallweise auch von "Gutsherrenart" sprechen.

Im konkreten Fall kann ich alltäglich in die zu ebener Erde liegenden Büros der Geschäftsstelle beim Vorbeigehen gucken und den Betrieb beobachten. Neulich, da ging ich dort vorbei zum Bäcker, kaufte nach einer kleinen Warteschlange mein Brot, und auf dem Rückweg, siehe da, man quatschte bei offenen Fenster noch immer mit derselben Dame, die dort auf dem Gehweg stand.

Der nach wochenlanger Bearbeitungszeit verfügte Bescheid, eigentlicher Arbeitaufwand bei dieser Belegvorbereitung dafür max. 10 Minuten, wird per Formularbrief mitgeteilt und hat die Passage "Die Überweisung auf Ihr Konto haben wir bereits heute veranlasst". Stimmt aber nicht, ist glatt gelogen. Zuletzt dauerte es von da an weiter 8 Tage, obwohl sich das Konto bei der Hausbank der AOK befindet. Dieses Mal wurde wieder der Formularbrief eingesetzt, auf das Geld wird erneut gewartet. Die böse Bank ist es nicht, ich kann in Echtzeit in den Sammler/ ind die Vormerkliste gucken. Nach dem Briefversenden dauert es noch Tage ehe eine Überweisung überhaupt losgeschickt wird.

Bei dem Institut handelt es sich übrigen um eine Art "Testsieger" mit exzellenter Benotung durch einen dümmlichen "Finanztest" und omni-präsenten Fernsehpropagandisten. Und einen Gummibaum für beinahe jeden Mitarbeiter von wegen guter Luft...

Übrigens, kann es sein, dass mein erstes Posting in dieser Angelegenheit bei der Administration auf so viel Missfallen stieß, dass mir das erneute Login nachhaltig verunmöglicht wurde und ich zu einer Neuregistrierung gezwungen war? Bin neugierig darauf, ob ich wieder raus fliegen werde.

Cassiesmann
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Beitragvon Cassiesmann » 24.08.2010, 08:09

ghr8 hat geschrieben:Übrigens, kann es sein, dass mein erstes Posting in dieser Angelegenheit bei der Administration auf so viel Missfallen stieß, dass mir das erneute Login nachhaltig verunmöglicht wurde und ich zu einer Neuregistrierung gezwungen war? Bin neugierig darauf, ob ich wieder raus fliegen werde.


Ihre Art ist zwar extrem unfreundlich und wenn Sie so mit der GKV kommunizieren wundert mich die Wartezeit in kleinster Weise, aber gesperrt wurden Sie hier nicht.

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Beitragvon ghr8 » 24.08.2010, 13:22

@Cassiesmann
Es lag mir ferne, dem Forenbetreiber gegenüber "extrem unfreundlich" zu sein. Fragen darf man wohl noch?

Mehr als den gut vorbereiteten und belegten Antrag abgegen habe ich nicht (Verweildauer im Büro keine 3 Minuten).
Die "Kommunikation" fand erst Wochen später statt. Man muss sich allerdings schon fragen, ob alleine das Abgeben eines Erstattungsantrags ein unfreunlicher Akt ist, der Sachbearbeiter zum weiteren Nichtstun berechtigt und dem anschließenden Versenden von Briefen mit erlogenen Behauptungen über erfolgte Überweisungen eine nachvollziehbare und möglicher Weise im SGB gedeckte Grundlage bietet...

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Beitragvon Bjoern81 » 24.08.2010, 14:55

Der Ton macht aber die Musik.

Alleine das Wort "erlogen" kommt schon mal sehr gut an.

Natürlich umfasst die Bearbeitungsdauer eines einzelnen Erstattungsantrages nicht Stunden. Erstaunlicherweise vermutet jeder, dass die KKen nur den eigenen Antrag vorliegen hätten und den Rest des Tages es sich gemütlich machen. Überstunden, Rückstände, grenzwertige Belastungen? -nö- Nee..die sind alle doch nur faul und saufen den ganzen Tag beim gemeinsamen Plausch Kaffee.

Es kann mehrere Gründe geben, warum eine Überweisung so spät erfolgt -neben dem üblichen massiven Arbeitsaufkommen was schlichtweg eine Weile dauert. Es funktioniert nicht wie bei einer SB-Überweisung am eigenen Heim-PC. Der Auftrag wird ins System eingestellt. In der Regel erfolgt die Buchung am nächsten Werktag. Buchung! Nicht Wertstellung. Je nach Bank kann es locker 2-3 Werktage dauern bis der Betrag wertgeschrieben wird. Der Vorgang kann nicht von der Kasse beschleunigt werden.

Im schlimmsten Fall wurde die Bankverbindung falsch eingepflegt, nicht aktualisiert oder vergleichbares. Solange die KK keine Kenntnis über die Fehlbuchung von der Bank erlangt -was interessanterweise je nach Bank nicht mehr automatisch erfolgt- wird der KK der Eindruck impliziert, dass die Buchung korrekt ausgeführt worden ist.

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Beitragvon ghr8 » 24.08.2010, 15:10

@Björn81
Glaube mir, in 45 Jahren EDV/IT-Praxis als Anwendungsentwickler, davon 30 Jahre bei großen Finanzdienstleistern, habe ich gelernt wie Überweisungen laufen. Hier ging und geht es ja prinzipiell auch nicht um die Laufzeit an sich, sondern um die "erlogene" (!) Behauptung mittels Formularbriefes, dass die Überweisung bereits erfolgte.

Übrigens, um auch Positives zu berichten: Der erste Teilbetrag ist gerade vor 10 Minuten in den Sammler eingestellt worden, hat also vor max. einer Stunde und nach knapp 2-tägiger Laufzeit mein Konto erreicht. Aber erst 8 Tage nach dem Versenden der schriftlichen Lügen-Benachrichtigung. Habe schon beim TÜV nachgefragt, was wohl so eine tolle "Zertifizierung über Servicequalität und Kundenzufriedenheit" kosten mag, mit der seit Jahren ebenfalls heftig geworben und abgeworben wird...

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Beitragvon RHW » 27.08.2010, 09:23

Hallo,

manchmal sind es auch ungünstige Abläufe:
Der Sachbearbeiter rechnet die Erstattung aus und es geht automatisch ein Erstattungsbrief raus. Der Vorgesetzte sieht sich den Vorgang an, bevor er die Zahlung freigibt (4-Augen-Prinzip). Manchmal fällt dann etwas auf: Zuzahlung anrechenbar? Original oder Kopie? Rechenfehler?
Der Sachbearbeiter bekommt den Fall dann zurück und korrigiert/ändert/ergänzt. Danach geht der Fall wieder zum Vorgesetzten.
Der Brief ist aber inzwischen schon beim Versicherten.
Wenn dann noch Urlaub oder Krankheit dazukommen, kann es zu ungewollten Verzögerungen kommen.
Natürlich kann man das EDV-Programm ändern. Die Kosten werden von den Beitragsgeldern bezahlt und stehen für Leistungen nicht mehr zur Verfügung.

Ein Tipp:
Anträge auf Erstattung von Zuzahlungen bzw. Zuzahlungsbefreiungen dauern im Dezember, Januar und Februar immer am längsten. Wenn möglich, Anträge vorher oder später stellen. Die Bearbeitung geht dann viel schneller.

Wenn die Bearbeitung zu lange dauert oder nur der Brief und nicht das Geld ankommt, bei der Kasse anrufen und NETT nach dem Vorgesetzten oder der Beschwerdestelle fragen. Die meisten Kassen haben auch ein Interesse daran, Schwachstellen zu entdecken. Vielleicht gibt es ja externe Verbesserungsvorschläge, die die Kasse umsetzen kann!
Vielleicht reicht ja die Kleinigkeit statt "die Überweisung erfolgte" der Satz "die Überweisung erfolgt in den nächsten Tagen".
WICHTIG:
Der Ton macht die Musik!

Gruß
RHW

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Beitragvon ghr8 » 27.08.2010, 15:36

Hallo,
etwas gleich vorweg: Die Angelegenheit ist erledigt!

Jedoch, zu den hier mehrfach vorgebrachten Hinweisen auf den "Ton, der die Musik macht": Es gab gar keine Töne bei der Antragstellung. Sie setzten erst nach wochenlanger Pennerei ein, und zwar ganz moderat im Gegensatz zu jenen, die dann patzig widerhallten.

Da dieser "Service" ein "TÜV-Qalitätszertifikat" trägt, das auch werbetechnisch stark eingesetzt wird, wurde natürlich der TÜV eingeschaltet. Man zeigte sich dort sehr interessiert, interviewte den Beschwerdeführer eine halbe Stunde lang telefonisch und versprach für Besserung zu sorgen. Der zuständige Bereichsleiter von der GKV entschuldigte sich sogar.

Moral der Geschichte: Man soll jungen "Sachbearbeitern" bzw. Azubis halt nicht zu viel Freiraum lassen. Führungskräfte sollten sich getrauen, auch wieder zu "führen" und sich auch von netten Gören nicht auf der Nase herum tanzen lassen.

Vielen Dank für die Beiträge und beste Grüße!

Cassiesmann
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Beitragvon Cassiesmann » 27.08.2010, 15:53

Ich mach den Thread mal mit größter Freude zu!


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