Beitragvon PontiusPilatus » 30.01.2012, 13:23
So, war heute morgen auf der AOK mit allem gewappnet und auf alles vorbereitet und ...
war völlig baff, denn bevor ich noch richtig ausreden konnte, sagte die junge Dame: "Sie brauchen jetzt also eine vorläufige Mitgliedsbescheinigung, damit Sie vom Jobcenter bei uns angemeldet werden können".
Und siehe da, druckt das Papier aus. Ich war vollkommen geplättet, das hab ich nicht erwartet, dass das plötzlich einfach so funktioniert.
Aber vollkommen platt war ich dann, als ich siegessicher und triumpfierend beim JC vorgeritten bin und das Papier vorgelegt habe:
abgelehnt!!!!
Die Sachbearbeiterin meinte, dass sie selbst mit der AOK telefoniert hätte (jetzt auf einmal !!!) und dass ich dort nicht mehr versichert werden könnte. Allerdings wusste sie nicht mehr mit wem sie telefoniert hatte. Jedenfalls hat sie sich standhaft geweigert, mein Schreiben von der AOK bzgl. vorläufiger Mitgliedschaft zu akzeptieren. Vielmehr noch: ich müsste jetzt die Mitgliedschaft in einer Privatversicherung beibringen und die Höhe des dort zu zahlenden Beitrages nachweisen. Jegliche Argumentation, dass ich mich erkundigt hätte, dass ich das anders gehört hätte und dass ich doch jetzt die vorläufige Mitgliedsbescheinigung hätte, wurde abgeschmettert, mit "... die haben keine Ahnung ..." . Dann hat sich noch deren Kollegin eingemischt und kommentiert "...unglaublich, dass die das nicht wissen ..."
Als ich als letzten Einwand gesagt habe, dass ich als ALGII-Empfänger doch dort pflichtversichert sei, kam wieder stereotyp, dass Selbstständige nie pflichtversichert sind. Und alles mit so einer Überzeugung, dass ich selbst wieder total verunsichert war.
Jetzt im nachhinein frage ich mich allerdings, wieso sie dem Telefonanruf so bedingungslos glaubt, wobei sie nicht mal mehr weiß mit wem sie gesprochen hat, aber meinem Stück Papier glaubt sie nicht, trotz Briefkopf, Telefonnummer, Name und Unterschrift! Und warum hat ausgerechnet ihr Gesprächspartner dann doch Ahnung, wenn die bei der AOK pauschal doch keine Ahnung haben? Leider bin ich durch die Medikamente nicht ganz so auf Zack. Mir fällt vieles immer erst später ein.
Ach ja, bevor ich es vergesse: mein Antrag wird auch nicht weiterbearbeitet solange ich die Privatversicherung nicht nachweise.
Rumms, das hat mal wieder gesessen.
Habe dann nochmals die AOK kontaktiert und warte seitdem auf Rückruf.
Je nachdem, wann und ob die sich bei mir melden, werde ich heute noch einen Anwalt aufsuchen. Erstberatung soll angeblich nichts kosten. Das läuft mir jetzt zu arg aus dem Ruder, bzw. ist schon viel zu weit aus der Fahrrinne. Frage mich, wie sie sich das vorstellt mit Privatversicherung. Habe mal meinen Versicherungs-Agenten kontaktiert. Der hat nur gelacht. Bei meiner Krankheits-Vorgeschichte nimmt mich niemand, geschweige denn rückwirkend um die mittlerweile angefallenen Kosten zu übernehmen. Ausserdem ginge das dann sowieso nur im Basistarif mit ca. 650.- € Monatsbeitrag!!! Aber ich könnte lange suchen, bis ich eine Gesellschaft finden würde, die die er vertritt macht es in keinem Fall. Und ausserdem würden alle anderen auch immer auf den Vorversicherer verweisen.