peB - Die private Beitragsentlastung im Alter

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OleGunnarFidjestöl
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peB - Die private Beitragsentlastung im Alter

Beitragvon OleGunnarFidjestöl » 07.03.2012, 11:22

Signal Iduna bewirbt derzeit ein zusätzliches Produkt "peB - Die private Beitragsentlastung im Alter", das als Ergänzung zur Vollversicherung abgeschlossen werden kann.

Mir wird konkret vorgeschlagen, dass ich jetzt (mit 44 Jahren) EUR 33,70 monatlich zusätzlich zahle (Vorteile: Arbeitgeberzuschussfähig, steuerentlastend), dann spare ich ab dem 67. Geburtstag EUR 110 an Beitrag, muss allerdings die EUR 33,70 weiterbezahlen, also effektive Ersparnis nur EUR 76.

Was ist hier der Trick? Eine PKV hat doch keine Geschenke zu verteilen? Normalerweise ist es doch immer günstiger, den Sparbetrag selber anzulegen. Oder "hofft" der Versicherer auf vor- bzw. rechtzeitiges Ableben seiner peB-Kunden?

Für Kommentare oder Meinungen zu diesem Produkt wäre ich dankbar.

Frank
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Beitragvon Frank » 07.03.2012, 11:42

Solche Produkte sind schon lange auf dem Markt. Das Produkt hat seine Vor- und Nachteile.

Pro
- steuerlich im gleichen Rahmen abzugsfähig wie der Hauptarif
- Arbeitgeber zahlt Zuschuss, sofern der Rahmen noch nicht ausgeschöpft ist
- Beitragsrückerstattung auch auf den PeB Beitrag (das gibt es m.E. nur bei der SIGNAL)
- Beitragsreduzierung der KV im Alter

Contra
- Der Beitrag muss ein Leben lang bezahlt werden


Für Arbeitnehmer, die den AG Zuschuss noch nicht ausgeschöpft haben, ist das Produkt empfehlenswert. Auch für Kunden, die eine hohe Steuerbelastung haben.

Wer schon ausreichend für das Alter vorgesorgt hat, braucht das nicht unbedingt. Dass die Gesellschaft mit dem Produkt auch Geld verdient, ist keine Überraschung. PeB wurde in erster Linie für die Arbeitnehmer auf dem Markt gebracht.

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Beitragvon OleGunnarFidjestöl » 07.03.2012, 12:30

Frank hat geschrieben:Für Arbeitnehmer, die den AG Zuschuss noch nicht ausgeschöpft haben, ist das Produkt empfehlenswert. Auch für Kunden, die eine hohe Steuerbelastung haben.


Danke für das Statement.

Umkehrschluss: Für Arbeitnehmer, die den AG Zuschuss bereits ausgeschöpft haben, ist das Produkt eher nicht empfehlenswert. Und die steuerliche Abzugsfähigkeit ist doch auch gedeckelt, also sind auch diesem Vorteil Grenzen gesetzt.

Wenn dem so ist, dann bleibe ich lieber dabei, mir eine eigene Beitragsentlastung für später auf die hohe Kante zu legen.

Bis ich 67 bin hat sich das ganze System doch sowieso 3 X komlett hin und her verändert. Ob es im Jahre 2035 noch das heutige GKV-PKV-System gibt? Schwer vorstellbar.

Bernd50
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Beitragvon Bernd50 » 07.03.2012, 14:49

Es ist schon erstaunlich, was sich die PKV einfallen lässt um ihre Einnahmen zu erhöhen.
Wäre es nicht gerechter das Geschäft mit der Vollversicherung aufzugeben, und diese ganzen Produkte als Zusatzversicherungen anzubieten.
Jetzt gibt es schon einen Standardtarif, einen Basistarif. Demnächst wohl noch einen Tarif für Versicherte die ihren Beitrag gar nicht mehr zahlen können.

Für die Versicherten und die Gesellschaften wäre es doch nun einfacher wenn es ein System für alle Bürger mit Berechnung aller Einkommensarten gäbe.

Denn Wettbewerb, den es ja so unter den PKVs nicht gibt, könnte ein Markt mit Zusatzprodukten erweitern.

Vielleicht könnte man als PKVler die Altersrückstellungen mitnehmen oder in ein Zusatzprodukt übertragen.

Es dürfte ja auch rechtlich kein Problem darstellen, PKV in der jetzigen Form aufzugeben wen man dem Versicherten die Wahlmöglichkeit gibt.

Rechtlich schwieriger in der jetzigen Zeit finde ich, dass man bei einer Versicherungsgesellschaft gefangen ist und diese ohne finanzielle Nachteile nicht verlassen kann.

Frank
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Beitragvon Frank » 07.03.2012, 14:52

OleGunnarFidjestöl hat geschrieben:Wenn dem so ist, dann bleibe ich lieber dabei, mir eine eigene Beitragsentlastung für später auf die hohe Kante zu legen.


Wenn man das ausreichend geregelt hast, dann sehe ich das auch so.
Viele Kunden muss man aber dabei "helfen". :)

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Beitragvon OleGunnarFidjestöl » 07.03.2012, 14:57

Hallo Bernd,

habe gerade mal nachgesehen.

SPD: "# Die SPD will mit der Bürgerversicherung ein einheitliches Versicherungssystem für alle schaffen.

# PKV-Versicherte werden von massiven Beitragssatzsteigerungen und überteuerten Behandlungen entlastet. Gerade im Alter geraten viele PKV-Versicherte an ihre finanziellen Grenzen oder werden überfordert. Dann können sie aber nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zurück."

http://www.spd.de/Politik/Buergerversic ... erung.html

Grüne: "Alle BürgerInnen - auch BeamtInnen, Abgeordnete und Selbstständige - werden Mitglieder der Bürgerversicherung: Die bisher privat Versicherten werden ebenfalls in die Bürgerversicherung aufgenommen. Ihre zusätzlichen Leistungsansprüche, die sie über die private Krankenversicherung erworben haben, bleiben ihnen erhalten und werden über Zusatzversicherungen gewährleistet."

http://www.gruene-bundestag.de/cms/gesu ... _alle.html

Von der CDU habe ich nichts gefunden und die FDP dürfte bei der nächsten Bundestagswahl irrelevant sein. Auf die Seiten der Linken traue ich mich nicht, da hat man vielleicht gleich den Verfassungsschutz an den Hacken, wenn man dort surft :D .

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Beitragvon OleGunnarFidjestöl » 07.03.2012, 17:02

Oh, sehe gerade, dass es diesbezüglich bereits Diskussionen im Gesundheitspolitik-Board gibt. Bitte um Nachsicht, kenne mich in diesem interessanten Forum noch nicht aus.

Zelda
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Re: peB - Die private Beitragsentlastung im Alter

Beitragvon Zelda » 30.03.2012, 23:23

OleGunnarFidjestöl hat geschrieben:Was ist hier der Trick? Eine PKV hat doch keine Geschenke zu verteilen? Normalerweise ist es doch immer günstiger, den Sparbetrag selber anzulegen. Oder "hofft" der Versicherer auf vor- bzw. rechtzeitiges Ableben seiner peB-Kunden?


Der Trick ist, dass in den Beitrag Stornowahrscheinlichkeiten eingerechnet sind. Konkret heisst das, wenn Du diesen Tarif kündigst, ist das Geld weg. Im Gegensatz zu einem Sparbeirag, den Du selber anlegst. Wenn Du keine Lust mehr hast zu zahlen, ist das Geld, was Du bisher angelegt hast, noch da.

Ich habe das Angebot auch bekommen, mich aber schnell entschlossen, es nicht anzunehmen. Ich befürchte, dass bis zum Lebensende Beitäge zu zahlen sind, werden viele erst dann bemerken, wenn die Zahlung der Entlastung anfängt, weil es nicht üblich ist.

Eine Rentenversicherung ist zwar deutlich teurer, dafür ist das bisher gezahlte Geld nicht weg, wenn ich keine Lust mehr habe, Beiträge zu zahlen und wenn die Rentenzahlung anfängt, muss ich sowieso keine Beiträge mehr zahlen. Und flexibler ist es auch.

Pille
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Re: peB - Die private Beitragsentlastung im Alter

Beitragvon Pille » 31.03.2012, 10:23

OleGunnarFidjestöl hat geschrieben:Signal Iduna bewirbt derzeit ein zusätzliches Produkt "peB - Die private Beitragsentlastung im Alter", das als Ergänzung zur Vollversicherung abgeschlossen werden kann.

Mir wird konkret vorgeschlagen, dass ich jetzt (mit 44 Jahren) EUR 33,70 monatlich zusätzlich zahle (Vorteile: Arbeitgeberzuschussfähig, steuerentlastend), dann spare ich ab dem 67. Geburtstag EUR 110 an Beitrag, muss allerdings die EUR 33,70 weiterbezahlen, also effektive Ersparnis nur EUR 76.

Was ist hier der Trick? Eine PKV hat doch keine Geschenke zu verteilen? Normalerweise ist es doch immer günstiger, den Sparbetrag selber anzulegen. Oder "hofft" der Versicherer auf vor- bzw. rechtzeitiges Ableben seiner peB-Kunden?

Für Kommentare oder Meinungen zu diesem Produkt wäre ich dankbar.


33,70 € monatlich zunächst mal nur von z.Zt. Alter 44 Jahre, bis zum Alter von 67 gerechnet ergibt stolze 9301,20 €.
Diese Summe würde ich auch wie Frank schreibt, anderweitig investieren.
Dieses Angebot rechnet sich definitiv nicht !


Pille

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Beitragvon Bernd50 » 31.03.2012, 14:48

PKV muss sich ernsthaft Gedanken machen, ob sie das Geschäft der Vollversicherung nicht beenden sollte.
Klar ist doch, dass sich an den Finanzmärkten durch den geringen Marktzins die Altersrückstellungen nicht gut steigern lassen.
Moglichkeiten sind jährliche Beitragsanpassungen und Zusatzversicherungen wie
"peb" private Beitragsentlastung im Alter.
Das ganze ist ja von der Überlegung gut, nur wie sollen bestimmte Personengruppen wie Rentner dies finanziell stemmen.
Die Entwicklung der Beitragsteigerungen zu den Rentensteigerungen läuft immer weiter auseinander.
Die Möglichkeiten in den Basistarif zu wechseln ist eventuell eine letzte Möglichkeit, die aber meist auch zu teuer ist.
Jetzt wird ja schon über einen Nichtzahlertarif für Versicherte die nicht zahlen diskutiert.
Da es für die PKV Unternehmen unmöglich erscheint die Kostenentwicklung der Tarife in den Griff zu bekommen, kann es nur über Leistungskürzungen oder Angebot einer "Bürgerversicherung" etc. gehen.
Was eigentlich gar nicht geht, ist das Versicherte in Tarifen und Versicherungsgesellschaften gefangen sind.
Wechseln muss unbedingt und ohne Nachteile finanzieller Einbußen auch zu anderen Versicherungsunternehmen erfolgen können.
Argumente des PKV Verbandes kann doch nicht sein, die PKV Versicherten wären zufrieden mit der PKV und PKV wäre unverzichtbar.
Als Versicherter der finanziell nicht mehr in der Lage ist die Beiträge zu bezahlen gibt es aber nur die Möglichkeit, von sich aus Leistungen zu reduzieren.
Man sollte schon den Versicherten selbst überlassen, wo sie sich versichern wollen.

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Beitragvon DKV-Service-Center » 31.03.2012, 14:51

nur um auf Kontra zu gehen, eine Verzinsung von
3,5 %, eine Steuerersparnis vo ca.40 %.

Bei der obenigen Rechnung lass ich den Guten Mann
mal 90 Jahre werden so das sich die Summe verdoppelt auf stolze 18602,40€ allerdings bei der obigen Milchmädchenrechnung ist nicht berücksichtigt sollte es sich um einen AN handeln und der AG 50% von 33,70 zahlen, dann wären es nur 4650 € bis zum 67 Lj.

dem gegenüber steht dann die Reduzierung um 110x 12 x23
von 30360,-
so und nun Ihr, wie wollt Ihr diese Summe sparen
a ohne dafür Steuern zu zahlen ohne die Erträge zu versteuern. und wie ein mögliches Langlebigkeitsrisiko abzusichern .
Gruß
Fazit: es gibt kein ja oder Nein, das muss jeder selbst entscheiden

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Beitragvon PKVLaie » 31.03.2012, 16:23

Die Grundidee einer Beitragsentlastungskomponente finde ich durchaus gut.
Allerdings dürften viele - jedenfalls bei umfangreichem Versicherungsschutz - entweder bereits heute, oder doch zumindest in wenigen Jahren den Arbeitgeberzuschuß auch ohne diese bereits voll ausschöpfen.
Und auch der steuerliche Aspekt relativiert sich, denn im Alter kann man ohne diese Komponente den höheren Beitrag ja auch entsprechend steuerlich geltend machen.

Was mich persönlich am meisten stört ist das das ganze wieder wenig transparent ist. Es gibt z.B. Stornoannahmen, so daß sich die Kosten für Entlastungskomponente auch erhöhen können, mithin verringert sich dann die spätere Entlastung.
Und man bekommt eventuell gar nicht mit, daß dieser Effekt eintritt, weil man nur eine Gesamtsumme für seinen Tarif mit Entlastung ausgewiesen bekommt, und dann entsprechend bei BAPs die Gesamterhöhung auf dieses Paket.

Last but not least muß man befürchten das Geld zu verlierten, wenn man wieder in die GKV muß, oder in die Bürgerversicherung.
Oder auch wenn man in den Standard- oder Basistarif muß, auf den wird die m.W. nicht angerechnet.
Natürlich will man genau diesen Notnagel durch diese Komponente verhindern, und die Chancen ihn nicht zu brauchen steigen dadurch.
Ich will es insofern auch nicht schlecht machen, aber gilt schon sehr viele Aspekte und Wahrscheinlichkeiten abzuwägen.

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Beitragvon DKV-Service-Center » 31.03.2012, 17:06

hi Laie fast alles Richtig,
ich suche auch nach anderen Möglichkeiten
finde aber keine :-) Bei einer rente ist der Einsatz höher und wenn ich mit Garantierten Leistungen rechne noch höher.Bei Fonds ,hm stehe ich nicht so drinn um auf Nr Sicher zu gehen muss ich Garantiefonds nehmen, dabei kommt nix raus und ich habe zusätzlich das Risiko an der Backe das ich 100 werde :-)
Gruß

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Beitragvon Ludwig60 » 02.08.2012, 15:20

Zu bedenken ist auch, dass sich bis zum 55. Lebensjahr alle 3 Jahre der Beitrag um 10 % (!) erhöht. So ist es zumindest auf der HP eines Signal-Agenten nachzulesen:
Erstmalig im Jahr 2015 und danach alle 3 Jahre bis zum 55. Lebensjahr erhöht sich automatisch der Entlastungsbetrag um jeweils 10%. Der Erhöhung können Sie selbstverständlich widersprechen. Unbenommen davon bleiben auf Wunsch jederzeitige Erhöhungen bzw. Reduzierungen bis zum 59. Lebensjahr.
Mein Agent hat übrigens nichts davon gesagt, dass der Beitrag ein lebenslänglicher ist.

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Beitragvon Cassiesmann » 02.08.2012, 18:30

Ich verstehe das Problem nicht, man kann der Erhöhung doch widersprechen!?


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